Gespräch mit Michael und Uli Roth bei Markus Lanz

10 Jahre krebsfrei, aber noch lange nicht am Ende

OpenMinded Webkonzepte GmbH (Bildquelle: OpenMinded Webkonzepte GmbH)

Ladenburg, Mai 2019. Immer wieder wird von vermeintlich überraschend aufgetretenen unheilbaren Erkrankungen oder gar Todesfällen, nicht nur von Prominenten berichtet. Wie kann es sein, dass jemand, der an einem Tag noch völlig gesund wirkt, plötzlich unheilbar erkrankt oder verstirbt? Ein wesentlicher Grund ist die fehlende Vorsorge und Früherkennung. Damit können Erkrankungen zwar nicht immer verhindert werden, aber deren Heilungschance verbessert sich bei rechtzeitiger Diagnose, bzw. deren Verlauf kann günstig beeinflusst werden.

Michael und Uli Roth, ehemalige Handball-Nationalspieler, sind vor rund zehn Jahren mit Mitte vierzig beide an Prostatakrebs erkrankt. Das ist an sich keine Seltenheit, denn in Deutschland allein erkranken jedes Jahr rund 60.000 Patienten. Es ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Sie bleibt lange unentdeckt, da sie anfangs keine Schmerzen verursacht oder Auffälligkeiten zeigt. Wenn ein Prostatakarzinom Beschwerden verursacht, ist oftmals keine Heilung mehr möglich. Nur der regelmäßige Gang in eine urologische Praxis hilft, frühzeitig eine eventuelle Erkrankung zu entdecken und dann unter Erhalt einer normalen Lebensqualität zu heilen.

Der Prostatakrebs war für beide Roth-Bruder natürlich ein Schock. Nach intensiven Beratungen entschlossen sich beide Bruder zu einer Operation, nicht wissend, wie sie ausgehen wurde. Beide hatten von den Nebenwirkungen von Erektionsstörungen bis Inkontinenz gehört und hatten Respekt vor der gesamten Behandlung. Im Gespräch mit Michael und Uli Roth durften wir einige Fragen stellen, insbesondere zur bevorstehenden Talk-Runde bei Markus Lanz am 29. Mai 2019:
Michael und Uli, ihr seid vor 10 Jahren an Krebs erkrankt und habt damals wie heute nie ein Hehl daraus gemacht, über Prostatakrebs und die Folgen zu sprechen. Was war der Grund dafür?

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Uli Roth: “Wir waren früher Profisportler. Dort behandelte man offensichtliche Brüche, aber hätte nie über solche Krebserkrankungen gesprochen. Wir wollen bewusst das Tabu brechen, um Männer dazu zu animieren, zur Vorsorge zu gehen. Wenn dadurch nur ein Leben gerettet werden kann, dann ist das doch eine gute Sache.”

Ihr steht nach wie vor viel in der Öffentlichkeit. Uli, du durch deine Arbeit als Manager im Musik und Sport-Bereich, Michael, du als Handballtrainer. Wo und warum habt ihr euch weiterhin eingebracht, um das Thema Vorsorge ins Rampenlicht zu rucken?

Michael Roth: “Wir haben uns in den letzten Jahren primär für die “FFF Für alle. Für jeden. Für uns. Die Urologie.” Kampagne der Deutschen Gesellschaft für Urologie engagiert, denn es ist uns eine Herzensangelegenheit, für breite Aufklärung zu sorgen. Die Resonanz war durchweg positiv, denn auf der zur FFF-Kampagne gehörenden Webseite www.urologiefuer-alle.de können sich Interessierte und Patienten über alle Erkrankungen in der Urologie erkundigen und erhalten wertvolle Tipps. Außerdem ermöglicht ein Online-Vorsorgeplaner den Lesern eine bessere Planung ihrer Vorsorgeuntersuchungen. Ihnen werden darüber
hinaus urologische Praxen in der Nähe angezeigt, in der sie alle medizinischen Fragen direkt mit dem Arzt klären können.”

Uli Roth: “Vor uns haben wenig “Prominente” über ihre Erkrankungen gesprochen, schon gar nicht über Inkontinenz oder andere Tabu- Themen. Das hat sich in den letzten 10 Jahren geändert. Jetzt sprechen auch Politiker wie Wolfgang Bosbach oder Schauspieler wie Ben Stiller darüber. Insofern freuen wir uns, dass die Gesellschaft insgesamt etwas offener für diese Themen geworden ist. Wenn wir einen kleinen Beitrag dazu leisten konnten, freut uns das sehr.”

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Michael Roth: “Vor zwei Jahren startete die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU), damals unter der Präsidentschaft von Prof. Tilman Kälble aus Fulda, die breit angelegte FFFKampagne, um die Männergesundheit und Früherkennung gezielt in den Fokus zu rucken. Wir haben uns gerne daran beteiligt, diese zu unterstützen.”

Uli Roth: “Daraufhin sind wir vergangenes Jahr gefragt worden, ob wir Teil des Patientenbeirats des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg werden möchten und haben sofort zugesagt. Hier erhalten wir nochmals einen anderen Blickwinkel aus der Krebsforschung und können wiederum aus Sicht der Patienten etwas beitragen. Das ist schon sehr besonders.”

Michael Roth: “Wir engagieren uns außerdem für “Handball hilft”, die “Cancer Survivors” und die Deutsche Krebshilfe.”

Ihr seid am 29. Mai 2019 in der Talkshow bei Markus Lanz zu sehen. Wie kam es dazu?

Michael Roth: “Unsere Krebserkrankung ist jetzt 10 Jahre her. Wir haben seitdem unzählige Workshops gehalten, waren auf Kongressen und Patiententagen und betreiben sogar eine eigene Website, um weiterhin aufzuklären. Über Uli gibt es sogar eine Dokumentation zur Prostata-OP. Wir sind nach wie vor Gesicht der Kampagne “Für alle. Für jeden. Für uns. Die Urologie” unter der Schirmherrschaft von DGU und BvDU, den beiden großen Urologenverbänden, um darüber frisch und praxisnah Interessierte und Patienten über die Urologie zu informieren bzw. die Angst vor der Vorsorge zu nehmen. Viele unserer Handball-Freunde oder Comedians wie Bodo Bach und Atze Schröder unterstützen uns dabei. Auch Frank Elstner, der Gründungsmitglied der Deutschen Krebshilfe ist, ist dabei. Auf der
Website www.urologie-fuer-alle.de bzw. www.urologenportal.de der Deutschen Gesellschaft für Urologie wird entsprechend berichtet.

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Uli Roth: “Wir möchten einfach nicht nachlassen, Männer dafür zu sensibilisieren, sich zu öffnen, über Ihre Erkrankung zu sprechen. Nicht als Zeichen von Schwäche, sondern ganz im Gegenteil, um sich und anderen die Angst zu nehmen und dafür zu sorgen, Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig und frühzeitig wahrzunehmen.”

Vielen Dank für das Interview.

Weitere Informationen zur FFF-Kampagne und den Roth-Brüdern gibt es hier:
www.urologie-fuer-alle.de
www.roth-zwillinge.de
www.urologenportal.de

Talkrunde bei Markus Lanz, 29.5.2019, Ausstrahlung am gleichen Tag, 23.15 Uhr im ZDF:
http://newsletter.fernsehmacher.de/newsletter/2019_Newsletter.pdf
Weitere Infos und Kontakt unter: info@urologie-fuer-alle.de.

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Sie führen u.a. die Kampagne urologie-fuer-alle.de durch.

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