(Mynewsdesk) Die Kinderkrankenschwester Katja Selzer aus Düsseldorf hat die weltweit 400.000. Patenschaft bei den SOS-Kinderdörfern abgeschlossen.
Düsseldorf/München – Es ist eine große Zahl, die für ein großartiges Engagement steht: In Düsseldorf wurde jetzt die weltweit 400.000. SOS-Patenschaft abgeschlossen. Hunderttausende Menschen tragen damit aktuell dazu bei, dass Kinder in einem liebevollen Zuhause aufwachsen können. Am vorläufigen Ende dieser langen Kette der Menschlichkeit steht Katja Selzer, 39, Kinderkrankenschwester und Mutter von drei Kindern aus Düsseldorf. Sie ist diejenige, die die 400.000. Patenschaft abgeschlossen hat – für ein fünfjähriges Mädchen in Peru.
„Eine beeindruckende Zahl“, findet auch die Patin selbst. Im Gespräch merkt man ihr die Freude an, die sie schon jetzt in ihrer neuen Rolle empfindet. Anstoß für ihr Engagement sei ein Urlaub in Marokko im April gewesen, erzählt sie. Eine wunderbare Reise, aber auch eine bedrückende. „Ständig liefen bettelnde Kinder hinter uns her. Mein Bedürfnis zu helfen, war groß, aber mir war klar, dass es gar nichts bringt, ihnen einfach Geld in die Hand zu drücken.“
Aber etwas tun wollte sie! So setzte sie sich Zuhause ans Internet, recherchierte und verglich und war fasziniert von den Programmen der SOS-Kinderdörfer. „Ich hab alles gelesen! Die Internetseite habe ich praktisch durch!“ Sie fand es richtig, dass im Kinderdorf Geschwister zusammenbleiben, war begeistert von der SOS-Familienstärkung. „Ich finde gut, dass die Kinder nicht aus ihrem Umfeld gerissen werden!“ Und sie war froh zu lesen, dass Bildung in der SOS-Arbeit so einen hohen Stellenwert hat. „Wenn die Kinder nur zur Schule gehen, ist schon viel erreicht!“ Katja Selzer selbst hat in ihrer Arbeit als Kinderkrankenschwester immer wieder mit Kindern und Erwachsenen aus anderen Ländern zu tun. Auch hierzulande sei spürbar, wie sehr die Menschen benachteiligt wären, wenn sie zum Beispiel nicht lesen und schreiben können. „In vielen Ländern gehen die Kinder unter, wenn sich niemand kümmert. Aber jedes Kind verdient eine Chance!“
So schloss die Düsseldorferin nur zwei Tage nach dem Urlaub ihre erste Patenschaft ab: für Safaa, ein 4-jähriges Mädchen aus dem SOS-Kinderdorf Agadir in Marokko. Sie erfüllte sich damit auch einen Kindheitstraum, denn schon, als sie klein war, hätte sie gerne ein Patenkind gehabt. Bereits ihre Eltern spendeten für die SOS-Kinderdörfer. Bald entschied sie sich sogar zu einer zweiten Patenschaft – für Ericka, ein ebenfalls 4-jähriges Mädchen aus dem SOS-Kinderdorf Huancayo in Peru.
Von Safaa hat sie inzwischen erfahren, dass sie eine Zwillingsschwester hat und gerne malt und bastelt. Ericka liebt Bilderbücher, Puppen und Stofftiere. Die Fotos der beiden Patenkinder hängen bei den Selzers in der Familiengalerie. Ihren Kindern hat sie erklärt, dass es Jungen und Mädchen gibt, denen es nicht so gut geht und die Unterstützung brauchen. Am liebsten wären die Kinder gleich losgefahren, um ihr neue „Verwandtschaft“ zu besuchen. Katja Selzer freut sich auf den weiteren Austausch mit Marokko und Peru. Sie spricht bereits Spanisch und ist dabei, Arabisch zu lernen, um auch mit Safaa in deren Muttersprache kommunizieren zu können. Die ersten Briefe hat sie schon geschrieben.
BU: Katja Selzer mit ihren Kindern und Fotos der SOS-Patenkinder in Peru und Marokko.
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Die SOS-Kinderdörfer sind eine unabhängige soziale Organisation, die 1949 von Hermann Gmeiner ins Leben gerufen wurde. Seine Idee: Jedes verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister, ein Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in Geborgenheit heranwachsen kann. Aus diesen vier Prinzipien ist eine global agierende Organisation entstanden, die sich hauptsächlich aus privaten Spenden finanziert. Sie ist heute mit 550 Kinderdörfern und mehr als 1.800 SOS-Zusatzeinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und der SOS-Familienhilfe in 133 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen die SOS-Kinderdörfer etwa 1,5 Millionen Kinder und deren Angehörige.
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