Erstmals wird die Branche der Vermögensverwalter in Deutschland untersucht. Die Ergebnisse soll bei Anlegern zu mehr Transparenz führen und für die Branche Vergleichspunkte setzen

(Mynewsdesk) Aschaffenburg, 29. Oktober 2014. Die Branche der Vermögensverwalter in Deutschland wächst. Dies zeigt eine wissenschaftliche Untersuchung des Institutes für Vermögensverwaltung (InVV, www. http://www.h-ab.de/forschung/institute/institut-fuer-vermoegensverwaltung) an der Hochschule Aschaffenburg. Dazu wurden erstmals alle lizensierten Vermögensverwalter in Deutschland eingehend befragt. Jeder dritte Vermögensverwalter beteiligte sich an der Aktion. Danach erwarten in den kommenden zwölf Monaten neun von zehn Teilnehmern, dass die Anzahl der Kunden leicht oder stark steigt. Damit würde sich der Trend aus dem ersten Halbjahr 2014 verstärken. Insgesamt zählen größere Vermögensverwaltungen, die mehr als 100 Millionen Euro betreuen, im Durchschnitt rund 600 Kunden. Kleinere Gesellschaften betreuen in der Regel 200 Mandanten.

Die meisten gewonnenen Kunden stammen von Großbanken. Deutlich dahinter folgen zu gleichen Teilen als weitere Quellen Privatbanken, Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken. 90 Prozent der Kunden fanden durch eine persönliche Weiterempfehlung zu ihrem Vermögensverwalter. Der Vorstand des Verbands unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland (VuV) Andreas Grünewald sieht dies als starkes Signal für eine gute Qualität in der Vermögensverwalterbranche. Veranstaltungen, Pressearbeit oder die Gewinnung neuer Berater spielten dagegen eine untergeordnete Rolle. Wenn Vermögensverwaltungen Kunden verlieren, dann ist einer der Hauptgründe die Unzufriedenheit mit der erwirtschafteten Rendite. Aber auch sonstige Gründe wie die Investition in Immobilien oder Tod des Mandanten haben zu einem Rückgang des Kundenbestandes geführt. Absolut gesehen hielt sich dieser in Grenzen. Nur ca. fünf Prozent der befragten Vermögensverwalter gab an, in den letzten sechs Monaten mehr als ein Prozent ihrer Kunden verloren zu haben.

Weitere Meldungen:  Abschlussprüfung: RSM begrüßt Regulierungsergebnis der EU-Reform

Das Wachstum auf der Kundenseite schlug sich beim Volumen des verwalteten Vermögens positiv nieder. Hier gaben 50 Prozent der Vermögensverwaltungen für das erste Halbjahr 2014 einen leichten, rund 30 Prozent einen starken Anstieg an. Bei den größeren Gesellschaften liegt der Durchschnitt der betreuten Kundengelder bei über 320 Millionen Euro. Bei der Gruppe der kleineren Unternehmen beträgt der Mittelwert 45 Millionen Euro.

Das meiste Geld floss Vermögensverwaltungen durch bestehende Kunden zu, die ihr Vermögen aufstockten. Gleichzeitig sorgte die Beschäftigung neuer Berater für mehr Volumen. Im Schnitt stellte im ersten Halbjahr 2014 jede Vermögensverwaltung, die mehr als 100 Millionen Euro an Kundengeldern betreut, einen Mitarbeiter ein. Bei kleineren Gesellschaften war es jeder zweite. Im kommenden Halbjahr plant die Hälfte der Gesellschaften mit einem weiteren Personalaufbau. Bei den übrigen wird der Personalbestand gleich bleiben. Aktuell beschäftigen größere Gesellschaften durchschnittlich 12 Mitarbeiter; wer weniger als 100 Millionen Euro an Kundenvermögen betreut, kommt mit 5 Mitarbeitern aus.

Anfragen zu den Befragungsergebnissen können an Prof. Dr. Hartwig Webersinke (siehe Pressekontakt) gerichtet werden.

Shortlink zu dieser Pressemitteilung:
http://shortpr.com/sckuxy

Permanentlink zu dieser Pressemitteilung:
http://www.themenportal.de/wirtschaft/90-prozent-aller-vermoegensverwalter-rechnen-mit-mehr-kunden-83029

Das InVV wurde 2013 an der Hochschule Aschaffenburg neu gegründet. Finanziert werden die Forschungsarbeiten u.a. von der V-BANK AG als Drittmittelgeber. Ebenso unterstützt und begleitet wird das Institut vom Verband der unabhängigen Vermögensverwalter Deutschland (VuV).

Aktuell erforscht Prof. Dr. Hartwig Webersinke zusammen mit seinen Kollegen die Strukturen des kommerziellen Marktes für Vermögensverwaltung in Deutschland und untersucht die Erfolgsfaktoren professioneller Vermögensverwalter. Die Veröffentlichung der Ergebnisse soll die Transparenz des Marktes erhöhen. Mit der größeren Transparenz innerhalb der Branche bekommen darüber hinaus Vermögensverwalter erstmals die Möglichkeit einer Standortbestimmung.

Weitere Meldungen:  V-BANK knackt Ende 2016 die 15-Milliarden-Grenze beim betreuten Kundenvermögen

Um eine Grundlage für die wissenschaftlichen Arbeiten zu erhalten, führt das InVV halbjährlich eine detaillierte Befragung aller zugelassenen Vermögensverwalter in Deutschland durch. Die nächste Befragung ist für Januar 2015 geplant.

Mehr Informationen zur Arbeit des InVV finden sich im Internet unter: http://www.h-ab.de/forschung/institute/institut-fuer-vermoegensverwaltung

Kontakt
Hochschule Aschaffenburg Institut für Vermögensverwaltung
Hartwig Webersinke
Würzburger Str. 45
63743 Aschaffenburg
06021/4206-724
hartwig.webersinke@h-ab.de
www.h-ab.de

Schreibe einen Kommentar