akz-o In vielen Wohnungen und Häusern sind weiße Kunststoff-Fenster heute Standard. Umwelteinflüsse und UV-Licht können im Laufe der Zeit jedoch zu unschönen Vergilbungen der Oberfläche führen. Was viele vielleicht nicht wissen: Hier kann eine neue Lackierung Abhilfe schaffen. Dabei kann der Eigentümer den Neuanstrich auch für eine farbliche Neugestaltung nutzen. Dies sollte auch für Heimwerker kein Problem sein, wenn sie die richtigen Produkte verwenden und ein wenig Geduld mitbringen. Denn mit einem Anstrich ist es nicht getan. In der Regel sind Kunststoff-Fenster aus PVC gefertigt, eine Kunststoffart, für die es speziell abgestimmte Lacke gibt. Vor Beginn der Arbeiten sollten alle Beschläge und Griffe abmontiert werden. Zuerst steht eine gründliche Reinigung des Rahmens an, um neben Staub und anderen Verunreinigungen vor allem Fettrückstände und Klebstoffreste zu entfernen. Dazu eignet sich mit Spülmittel versetztes Wasser oder – bei hartnäckigeren Rückständen – Terpentin bzw. Pinselreiniger. Dichtungen abkleben Als erster Arbeitsgang steht dann das Schleifen an. „Dazu sollte man Schleifpapier mit einer sehr feinen Körnung von 240 nehmen“, rät Michael Bross, Geschäftsführer des Deutschen Lackinstituts in Frankfurt am Main. „Bei gröberen Körnungen besteht die Gefahr, dass man Riefen in den Kunststoff schleift.“ Anschließend muss der Schleifstaub gründlich entfernt werden. Dann die Glasscheiben und vor allem die Dichtungen sorgfältig abkleben. Denn sie dürfen nicht mit Haftgrund oder Lack in Berührung kommen. Dann kann die Haftgrundierung aufgebracht werden. „Dieser sogenannte Primer sorgt dafür, dass die Lackschicht auf dem Rahmen haftet“, erklärt Bross. „Würde man einen lösemittelhaltigen Lack direkt auftragen, würde er den Kunststoff angreifen. Da die ausgehärtete Grundierung eine relativ raue Oberfläche ausbildet, steht anschließend ein weiterer Schleifgang auf dem Programm, ebenfalls mit einer Körnung von 240.“ Nach dem Entfernen des Schleifstaubs kann der erste Lackauftrag mit Pinsel und Lackrolle erfolgen, ganz nach Geschmack bunt oder klassisch weiß. Der Lack muss jedoch speziell für den Einsatz auf PVC geeignet sein. Nach der Trocknung heißt es wieder schleifen, Schleifstaub entfernen, bevor es an den Schlussanstrich geht. Sollte das Ergebnis dann noch nicht ganz zufriedenstellend sein oder sind noch fehlerhafte Stellen zu erkennen, können die letzten Arbeitsschritte wiederholt werden, bis das Ergebnis stimmt. Farbige Akzente „Mittlerweile gibt es im Fachhandel oder in den Baumärkten auch spezielle Acryllacke auf Wasserbasis für PVC, bei denen keine Grundierung mehr erforderlich ist“, informiert Bross. „Die Wahl der Anstrichmittel hängt aber von der eigenen Bereitschaft und der Zeit ab, die man in die Lackierung seiner Kunststoff-Fenster investieren möchte. Die Ergebnisse werden überzeugend sein, wenn die jeweiligen Verarbeitungshinweise für die Produkte auf jeden Fall beachtet werden.“ BU: Foto: Vitaliy Hrabar / Fotolia.com / Deutsches Lackinstitut / akz-o