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akz-o Kurz nicht aufgepasst, zu geringer Abstand zum Vordermann und schon hat man einen Auffahrunfall verursacht. Die Rechtslage ist klar: Derjenige, der auffährt, ist der Schuldige. Doch längst nicht immer ist der Hintermann schuld: Sogenannte „Autobumser“ provozieren Unfälle, um Versicherungsgeld zu kassieren. Auf deutschen Straßen machen sie sich breit: Dreiste Banden, die arglose Autofahrer in Situationen manövrieren, in denen ein Unfall unausweichlich ist – und der vermeintlich Unschuldige der wahre Schuldige ist. Laut einer Schätzung des Gesamtverbands der Versicherungswirtschaft lässt jeder achte bis zehnte Autounfall Vorsatz vermuten. Große Gefahr für Opfer Diese Aktionen haben mehrere schwere Folgen für die Opfer. Sofern keine Vollkaskoversicherung vorhanden ist, könnte der Fahrer in der Schadenfreiheitsklasse seiner Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung zurückgestuft werden oder auf den Reparaturkosten seines Autos sitzen bleiben. Er kann Punkte in Flensburg und eventuell ein Bußgeld erhalten. Wird der Betrug aber nachträglich nachgewiesen, könnte eine Entschädigung zivilrechtlich durchgesetzt werden und auch die Rückstufung entfallen. „Zwar sind juristische und finanzielle Folgen durchaus ein Problem, allerdings wiegt die Gefahr von ernsthaften Verletzungen viel schwerer. Die Provokateure nehmen die Verletzungsgefahr ihrer Opfer oft billigend in Kauf“, sagt Norbert Wulff, Vorstand des Kfz-Direktversicherers DA Direkt (www.da-direkt.de). Hart in die Eisen Eine beliebte Masche der Kriminellen ist es, kurz vor einer Kreuzung oder einem Straßenübergang unvorhersehbar und hart zu bremsen, um einen Auffahrunfall zu provozieren. Verkehrsverengungen werden genutzt, um eine seitliche Berührung zu erzwingen. Große Aufmerksamkeit ist zudem bei Rechts vor Links-Vorfahrten geboten: Hier erwecken die Betrüger den Anschein, als würden sie auf die Vorfahrt verzichten, nur um in letzter Sekunde doch darauf zu beharren. „Meist sind Autobumser nicht alleine unterwegs. Sie haben oft einen Zeugen zur Hand, der die vermeintliche Schuld des Opfers bezeugen kann. Es ist schwer, den Vorsatz zu beweisen, da die Täter sehr geschickt agieren. Sollte man auch nur den Verdacht haben, raten wir, sofort die Polizei zu informieren“, erklärt Alexander Kießling vom Polizeipräsidium Frankfurt am Main. BU: Grafik: DA Direkt/akz-o

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