Britta Kummer

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Diese Geschichte gibt einen Einblick in eine psychiatrische Klinik, in der die Patienten mit den Dämonen ihrer Vergangenheit abzurechnen sowie ihren kleinen Verrücktheiten umzugehen lernen.
Unter anderem wird diese Lebensgeschichte erzählt:
Was macht eine Mutter, wenn sie nach Hause kommt und diesen „Brief“ ihres Kindes vorfindet?
„Ich bin sterben! Such mich nicht! Dir wünsche ich noch ein sorgenfreies Leben.“
Nach dem ersten Schock versucht sie das unermessliche Gefühlschaos, das die Borderline-Störung bei ihrer Tochter anrichtet, zu ordnen. Es folgt ein jahrelanger, zäher Kampf, der bis zur geistigen und körperlichen Erschöpfung reicht. Am Ende kommt die Mutter zu der unbefriedigenden Erkenntnis, dass sie für ihre Tochter eigentlich nichts weiter tun kann, als selbst die Nerven zu behalten. Das ist jedoch fast unmöglich.
Gewürzt ist die Handlung mit einer Prise ganz normalen Wahnsinns, der so manches Mal nur mit etwas Humor zu ertragen ist.
„Gefühlslooping“ ist der 3. Band der Serie „Alles wird gut …“ und die direkte Fortsetzung von „Ein Hauch Zufriedenheit“.
Der Leser begleitet Lydia während ihrer Psychotherapie.

Produktinformation:
Herausgeber: ‎epubli; 1. Edition (9. März 2018)
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 232 Seiten
ISBN-10:‎ 9783746706467
ISBN-13: 978-3746706467
Auch als E-Book erhältlich!

Leseprobe:
„Worauf habe ich mich nur eingelassen?“, fragt sie sich immer wieder in Gedanken und überlegt krampfhaft, welche der vielen Ausreden, die ihr mit Leichtigkeit zugeflogen sind, wohl am Glaubhaftesten erscheint, damit sie sich doch noch vor der Therapie drücken kann.
„Mein innerer Schweinehund will mich wirklich mit allen Mitteln davon überzeugen, dass ich kneife. Nichts da“, ruft sie sich zur Ordnung. „Lydia! Du ziehst das durch!“
Sie atmet tief ein und hofft, dass sich bald alles zum Guten wenden wird.
Als sie ihr Auto auf dem Parkplatz abstellt und sich umsieht, ist sie erleichtert, denn die Klinik ist in einem modernisierten Gutshaus untergebracht und wirkt von außen eher wie ein Kurhaus. Nur ein kleines Schild neben dem Eingang weist darauf hin, welche Behandlungen im Inneren durchgeführt werden. Sie wundert sich etwas darüber, dass kein einziges Fenster vergittert ist.
Die wildesten Vorstellungen über psychiatrische Einrichtungen hatten ihre Fantasie im Vorfeld scheinbar etwas ausufern lassen. Sie schmunzelt, als sie sich an einen Albtraum erinnert, in dem sie in einer Gummizelle laut schreiend vergebens auf Befreiung wartete. Die Zwangsjacke entwickelte ein Eigenleben und schnürte ihr die Luft ab, sodass sie schweißgebadet und voller Panik erwacht war.
„Scheinbar alles nur halb so schlimm“, denkt sie erleichtert. „Hoffentlich.“
Nachdem der Termin für den Beginn ihrer Therapie in der Psychiatrie feststand, überkamen sie ständig Zweifel, ob die denn wirklich nötig sei. Deshalb ist es ihr nicht leicht gefallen, ihre Koffer zu packen, und sie ist etwas stolz auf sich, weil sie die Anreise durchgehalten hat.
Auch das Aufnahmegespräch mit der Psychologin lief ziemlich harmlos ab. Eigentlich wollte sie sich nur einen ersten Eindruck verschaffen und schnell wieder nach Hause fahren. Da sie aber davon überzeugt war, dass der zweite Anlauf auf keinen Fall einfacher werden würde, fragte sie spontan nach, ob sie bleiben dürfe. Sie wunderte sich selbst über ihren Mut und hoffte im selben Moment, diesen Entschluss nicht bereuen zu müssen. Die Ärztin bot ihr an, vorerst in einem Doppelzimmer einzuziehen. Das wollte Lydia eigentlich auf gar keinen Fall und dachte kurz über die Vor- und Nachteile nach. Sie fühlte sich etwas hin- und hergerissen, denn sie konnte nicht einschätzen, wie `gefährlich´ die andere Frau ist.
Als diese ihr jedoch vorgestellt wurde, zerstreuten sich ihre Zweifel, denn sie machte einen ziemlich normalen und friedlichen Eindruck und stellte sich gleich selbst mit den Worten vor: „Hallo. Ich bin Elfi und muss jetzt zur Therapie. Richte dich erst mal häuslich ein. Wir können uns nachher ausführlich unterhalten.“
Sie verließ den Raum, und Lydia war froh, sich erst einmal in Ruhe umschauen zu können.
„Elfi scheint einen seltsamen Humor zu besitzen“, denkt sie. „Ich will hier auf keinen Fall häuslich werden. Und das ist auch gut so, denn sonst würde ich nicht alles dafür tun, die Therapie schnell zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, und müsste sonst ewig hierbleiben.“
Lydia legt ihre Sachen in den Schrank und stellt ihren Laptop auf den Schreibtisch am Fenster. Hoffnungsvoll schaut sie auf das Display ihres Handys und muss feststellen, dass weder ein Anruf noch eine Notfall-SMS eingegangen ist. Sie ist etwas enttäuscht, weil somit kein Grund für sie vorliegt, umgehend wieder nach Hause zu fahren.
Nachdem sie fertig ausgepackt hat, geht sie nach draußen, um sich die Außenanlagen anzusehen und ist erfreut, als sie einen idyllischen See erblickt, an den sich ein Park anschließt.
Ihre erste Aufregung hat sich unterdessen gelegt. Sie fühlt sich eigentlich ganz gut.
„Vielleicht kann ich meinen seit langem gefassten Vorsatz, wenigstens ab und zu zu joggen, hier umsetzen.“
Sie geht zum See und setzt sich auf eine Bank. Als sie ihren Blick schweifen lässt, bemerkt sie, dass sie allein ist und ist froh darüber. Vor der Konfrontation mit den anderen Patienten graut ihr. Wieder kommen Zweifel auf, und sie würde am liebsten fluchtartig die Klinik verlassen. Sie ist so sehr in Gedanken versunken, dass sie hochschreckt, als sie angesprochen wird.
© Heidi Dahlsen

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Mehr über die Autorin unter:
https://autorin-heidi-dahlsen.jimdofree.com/

Firmeninformation:
Britta Kummer wurde 1970 in Hagen (NRW) geboren. Heute lebt sie im schönen Ennepetal und ist gelernte Versicherungskauffrau.
Die Freude am Schreiben hat sie im Jahre 2007 entdeckt und seit dieser Zeit bestimmt es ihr Leben.
Sie schreibt Kinder-, Jugend- und Kochbücher. Zusätzlich gibt es auch zwei Bücher zum Thema MS. Diese sind aber keine Fachbücher über die Krankheit MS (Multiple Sklerose), sondern die MS-Geschichte der Autorin.
https://brittasbuecher.jimdofree.com/