Manchmal ist es nur ein Urlaubsflirt, manche Beziehungen entwickeln sich weiter bis zur Ehe: Viele Frauen verlieben sich in südlichen Urlaubsländern in einen einheimischen Mann. Oder verlieben sich gleich im Alltag in Deutschland in einen südländischen Zuwanderer. Der ausgesucht Charme, das Umschmeichelt-werden, die Faszination des Orients stehen am Anfang. Dies kollidiert häufig mit traditionellen Rollenbildern, undurchsichtigen Familien- und Sozialstrukturen, Traditionen, die auf den zweiten Blick unvereinbar sind mit der gewohnten mitteleuropäischen Lebensweise. Betroffene Frauen erleben in binationalen Konflikten Betrug, Gewalt und Demütigung. Vier Frauen haben ihre schier unglaublichen Erfahrungen in Romanen verarbeitet: „Usaliti“ von Katrin Choka, „Sand in der Seele“ von Evelyne Kern, „Das Glück schrieb die Rechnung“ von Janine Nicolai und „Zurück nach Ägypten“ von Ursula und Katrin Busch.
In „Usaliti – verraten“ (ISBN 978-3-95716-348-6) schildert Katrin Choka ihre multikulturelle Ehe, die traumhaft begann und mit einer bösen Überraschung endete. Ihr „Abenteuer in Kenia“, wie sie ihre Geschichte nennt, erzählt von einer selbstbewussten und weltoffenen Frau, warnt aber gleichzeitig auch von den Fallstricken der Liebe über Kulturgrenzen hinweg.
Als Katrin Choka den Kenianer Hamisi kennen lernt, entwickelt sich eine große Liebe. Als sie heiraten, fühlen sie sich stark, alle Hürden gemeinsam zu überwinden. Es ist nicht leicht für Hamisi, als Ausländer in der Schweiz Arbeit und Auskommen zu finden, doch er ist fleißig, geschickt und rücksichtsvoll und überwindet viele Schwierigkeiten. Nichts scheint ihrem Glück und einem harmonischen Familienleben im Wege zu stehen.
Warum sollte ihnen nicht auch in Kenia ein gutes Leben und eine glückliche Partnerschaft gelingen? In Hamisis Heimatland wollen sie eine gemeinsame Zukunft aufbauen und ihren Traum in einem eigenen Haus am Meer leben. Sie planen, Touristen zu beherbergen und Landwirtschaft zu betreiben. Doch Hamisi verändert sich. Warum wird aus dem zuverlässigen und liebevollen Partner ein abweisender und betrügerischer Mann?
Wie Katrin Choka die große Enttäuschung ihres Lebens überwunden hat, schildert sie mitreißend und authentisch in diesem Buch.
Auf dem Hintergrund eigener leidvoller Erfahrungen verfasste die Journalistin und Autorin Evelyne Kern den Roman „Sand in der Seele“ (ISBN: 978-3-93947-804-1). Sabrina trifft in Tunesien den Mann, der ihr ganzes Leben verändert. Der schöne Araber Amor umgarnt sie. Anfällig für schöne Worte unterliegt sie seinem Charme, gibt ihre sichere Existenz in Deutschland auf, bringt ihre Ersparnisse nach Tunesien, baut dort ein wunderschönes Haus am Meer und heiratet ihre anscheinend große Liebe. Doch Amor hat sie schändlich belogen und betrogen. Er hat sie nur wegen der deutschen Staatsangehörigkeit und anderer Vorteile, die er und seine Familie sich versprochen hatten, geheiratet. Aus purer Angst, zutiefst verletzt und gedemütigt muss sie schließlich ihr Traumhaus verlassen und einen harten Kampf gegen einen riesigen arabischen Familienclan aufnehmen.
Evelyne Kern erfuhr, dass ihr Schicksal kein Einzelfall ist und wurde zur renommierten Ansprechperson für zahlreiche Betroffene von Ehebetrug in binationalen Partnerschaften, gebündelt m Verein Community of interests against Bezness (CiB), der die Internetseite 1001geschichte.de betreibt.
Janine Nicolai beschreibt in dem autobiografischen Roman „Das Glück schrieb die Rechnung“ (ISBN 978-3-93947-817-1) eine bi-nationale Liebe in Sri Lanka, die zum Alptraum wird. Juliane ist im Urlaub in Sri Lanka, als sie sich unsterblich in den Barbesitzer Kathu verliebt. Nach dem stürmisch-romantischen Urlaub wünscht sich Juliane nichts sehnlicher, als nach Sri Lanka auszuwandern, doch schnell macht sich Ernüchterung breit, als klar wird, dass Kathu andere Pläne verfolgt.
Nicolai hat sich ihre persönliche Geschichte von der Seele geschrieben, will damit aber gleichzeitig Frauen warnen, nicht alles zu glauben, was ihnen von einem Urlaubsflirt versprochen wird. Sie selbst ist in die „Bezness“-Falle getappt und möchte mit ihrem Buch wachrütteln: Trotz schlechter Erfahrungen hat die Autorin allerdings die Freude am Reisen nicht verloren.
Gute und schlechte Erfahrungen mit einer Existenzgründung in Ägypten schrieben Ursula und Katrin Buch in „Zurück nach Ägypten“ (ISBN 9783939478195) auf. Die wunderbare Ehe von Isabell und ihrem ägyptischen Mann wurde viel zu früh durch den plötzlichen Tod von Mahmoud beendet. Gerade hatte sich das junge Paar eine Existenz in Hurghada aufgebaut, wünschte sich ein Kind und war glücklich. Der Schock saß tief und dennoch wollte Isabell in ihrem geliebten Ägypten bleiben. Mit der tatkräftigen Hilfe ihrer Mutter schaffte es Isabell, ihr Reisebüro und die Gästevilla am Laufen zu halten – wenn da nicht der beste Freund Mahmouds gewesen wäre, der nicht nur Isabell, sondern auch alles andere auf seine Seite zog und am Ende in einer schrecklichen Weise alle Hoffnungen zerstörte. Der Roman erzählt nicht nur die wahre Geschichte von Mutter und Tochter, die vom erfüllten Leben in Ägypten träumten, sondern erlaubt auch einen tiefen Einblick in die Kultur und Schönheit des Landes. Er bringt die Mentalität der Einheimischen, die für uns Deutsche oft schwer zu verstehen ist, ein ganzes Stück weit näher.
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