IFS-Statistik zeigt: Elektrizität verursacht ein Drittel aller Brände / Lithium-Akkus stellen zunehmende Gefahr dar / Tipps zur Schadenverhütung
Kiel, im September 2017. Technische Defekte an Elektrogeräten und -Installationen sind die Ursache für ein Drittel der vom Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e. V. (IFS) untersuchten Brände. Das zeigt eine statistische Langzeitanalyse der Brandursachen 2002 bis 2016 aus der Schadendatenbank des Instituts, die inzwischen mehr als 15.000 Brandfälle dokumentiert. “Die Auswertungen zeigen, dass diese Verteilung Jahr für Jahr recht stabil ist”, sagt Dr. Hans-Hermann Drews, Geschäftsführer des IFS. Die Schadenexperten ermitteln im Auftrag von Behörden und Versicherern bundesweit die Ursachen von Bränden.
Elektrizität ist dabei die klar dominierende Brandursache. In dieser Gruppe wiederum verursachen Elektrogeräte mehr als die Hälfte (55 Prozent) aller Brände. Lithium-Akkus sind schon jetzt für einen erheblichen Anteil dieser Brände verantwortlich. Und dieser Anteil nimmt aktuell deutlich zu. Grund hierfür ist zum einen die stark zunehmende Verbreitung dieser Akkus und zum anderen der Umstand, dass sich durch ihren speziellen Aufbau und ihre hohe Energiedichte besondere Brandgefahren ergeben.
Gesammelte Daten aus 15 Jahren
Das Risiko, einen Brand zu erleiden, ist nicht zu unterschätzen: Jährlich werden den Versicherern in Deutschland bis zu 200.000 Brände gemeldet.
Die Schadendatenbank des IFS wird seit 15 Jahren geführt und enthält mittlerweile über 15.000 detailliert untersuchte Brandschäden. Sie ist damit bundesweit einzigartig.
Tipps zur Brandverhütung
Jeder kann die Hauptursachen für Brände in seinem persönlichen Umfeld beeinflussen. Deswegen empfiehlt das IFS: Große Elektrogeräte wie Herd, Spülmaschine oder Wäschetrockner sollten nur betrieben werden, wenn jemand anwesend ist und eine Fehlfunktion bemerken kann. Weiterer Schaden kann am besten vermieden werden, wenn man nach Gebrauch von mobilen Elektrogeräten den Stecker herauszieht. Beim Kauf sollte man auf Prüfzeichen wie TÜV, GS oder VDE achten.
Beim Umgang mit Lithium-Akkus ist zu beachten, dass besonders der Ladevorgang kritisch ist. Daher sollte dieser nicht in der Nähe von brennbaren Materialien erfolgen. Beschädigte oder aufgeblähte Akkus dürfen nicht mehr verwendet werden.
Zu den Risiken und dem richtigen Umgang mit Lithium-Akkus hat das IFS ein Schadenverhütungsvideo produziert:
http://www.ifs-ev.org/schadenverhuetung/videos/
“Ganz generell sollte jeder Haushalt mit Rauchmeldern ausgestattet sein. Brände werden so viel früher entdeckt und das kann Leben retten”, unterstreicht Drews.
Ursachenforschung, Beratung sowie Schulungsmaßnahmen zu den Themen Feuer, Technik und Umwelt sind die Kernaufgaben des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer. Die gewonnenen Erkenntnisse aus tausenden von Gutachten werden in der Beratung zu Sanierungen und im Engagement für Schadenverhütungsmaßnahmen weitergegeben und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Das Institut hat inzwischen eine über 130 Jahre alte Tradition und ist neben dem Hauptsitz in Kiel auch in Berlin, Düsseldorf, Hannover, München, Münster, Stuttgart und Wiesbaden vertreten. Die Wurzeln des Instituts gehen in das Jahr 1884 zurück, als die Schleswig-Holsteinische Brandkasse in Kiel eine damals einzigartige Brandverhütungsabteilung gründete. 1952 entstand hieraus schließlich das Kieler Laboratorium für Brandschutztechnik und Brandermittlung, das sich durch seine Forschungsergebnisse bald über die Region hinaus einen Namen machte. Aus diesem Labor ging 1976 das IFS hervor.
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