BRICS-Staaten gründen Währungsfonds mit 100 Milliarden US-Dollar

(NL/9556283231) Frankfurt/St. Petersburg, 09.09.2013 Die Regierungschefs der BRICS-Länder (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) wollen einen gemeinsamen Währungsfonds gründen. Insgesamt sollen 100 Milliarden US-Dollar eingezahlt werden, um die Mitgliedsstaaten gegen Finanzkrisen und Währungsschwankungen abzusichern.

Als kleinste der fünf Volkswirtschaften wird Südafrika fünf Milliarden US-Dollar in den Fonds einbringen. China wird mit 41 Milliarden den Großteil tragen, während Brasilien, Russland und Indien jeweils 18 Milliarden einzahlen.

Die fünf BRICS-Regierungschefs, unter ihnen Südafrikas Präsident Jacob Zuma, gaben dies beim G20-Gipfel im russischen St. Petersburg bekannt. Sie erklärten, dass sie einen langsamen wirtschaftlichen Aufschwung, eine hohe Arbeitslosigkeit in einigen Ländern sowie andauernde weltwirtschaftliche Herausforderungen, besonders in Industriestaaten beobachtet hätten. Große Volkswirtschaften, inklusive der G20-Staaten, könnten mehr tun, um die globale Nachfrage und das Vertrauen in die Märkte zu stärken.

Weiter wiederholten sie ihre Sorge um negative Spill-Over-Effekte der unkonventionellen Geld- und Währungspolitik einiger Industriestaaten. Dies hatten die Regierungschefs bereits im März beim BRICS-Gipfel in Durban verdeutlicht. Sie betonten, dass eine Normalisierung der Geldpolitik letztendlich effektiv sein, vorsichtig kalibriert und klar kommuniziert werden müsse.

Gleichzeitig bemängelten die BRICS-Staaten den stockenden Reform-Prozess des Internationalen Währungsfonds (IWF). Sie forderten erneut die Implementierung der 2010 beschlossenen IWF-Quoten- und Governance-Reform sowie die Überprüfung der nächsten IWF-Quote bis Januar 2014, wie dies bereits beim G20-Gipfel in Seoul beschlossen wurde.

Auch der Gründung einer BRICS-Entwicklungsbank sind die Regierungschefs nach eigenen Angaben näher gekommen. Die Entwicklungsbank wird von den fünf Staaten mit einem Anfangskapital von 50 Milliarden US-Dollar ausgestattet. Damit sollen wichtige Infrastruktur-Projekte für die Entwicklung der BRICS-Mitgliedstaaten mitfinanziert werden. Fortschritt habe man bei der Kapitalstruktur der neuen Entwicklungsbank, der Mitgliedschaft, der Beteiligung sowie der Führung der Bank gemacht, erklärten die Leiter der fünf Regierungen. Nähere Informationen werden zum BRICS-Gipfel im nächsten Jahr erwartet.

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