Wer profitiert von anti-entzündlichen Wirkstoffen?

Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung

Grafik: Supress (No. 5771)

sup.- Wenig bekannt, aber weit verbreitet: Etwa jeder zehnte über 40-Jährige in Deutschland leidet unter COPD. Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung, die vor allem durch Nikotin, aber auch durch berufsbedingte Schadstoffbelastung und allgemeine Luftverschmutzung verursacht werden kann. Die Volkskrankheit, die u. a. durch einen zunehmenden Verlust von Lungengewebe gekennzeichnet ist, kann derzeit noch nicht geheilt werden. Durch eine frühzeitige angemessene Therapie ist jedoch eine Verlangsamung des Krankheitsverlaufs und damit verbunden ein weitestgehender Erhalt der Lebensqualität möglich.

Als Dauermedikation kommen bei der COPD zu Beginn vor allem bronchienerweiternde Wirkstoffe zum Einsatz, die täglich inhaliert werden müssen. Viele Patienten können nach Aussagen von Prof. Adrian Gillissen (stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Lungenstiftung) zusätzlich von der Behandlung mit einem inhalativen Kortikosteroid (ICS) profitieren, das die entzündlichen Umbauprozesse in der Lunge bekämpft.

Das gilt laut Prof. Gillissen vor allem für folgende COPD-Phänotypen:

Patienten mit häufigen Exazerbationen: Akute Krankheitsschübe, die u. a. durch Atemnot-Attacken gekennzeichnet sind, werden von Ärzten als Exazerbationen bezeichnet. Sie sind besonders gefährlich, weil sie den unumkehrbaren Verlust von Lungengewebe beschleunigen. Die Verminderung von Exazerbationen gehört deshalb zu den wichtigsten Therapiezielen bei der COPD.
Patienten mit Blut-Eosinophilie: Eosinophile Granulozyten sind eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen und gelten als einer von verschiedenen Biomarkern für das Ausmaß des Entzündungsspektrums. Studien zeigen, dass Patienten mit höheren Eosinophilen-Werten einen vorteilhafteren Krankheitsverlauf haben, wenn bei der Dauermedikation entzündungshemmende Substanzen integriert werden.
Patienten mit asthmatischer Komponente: Schätzungen zufolge leiden zwischen 15 und 25 Prozent der mit einer COPD diagnostizierten Patienten zugleich an Asthma. Ärzte sprechen dann von den so genannten ACOS-Patienten (Asthma COPD Overlap Syndrome). Bei diesem Phänotyp sollten ebenfalls ergänzend zu den bronchienerweiternden auch anti-entzündliche Wirkstoffe verordnet werden. Von Vorteil sind dabei generell Kombinationspräparate, die Substanzen in einer extrafeinen Formulierung (z. B. Foster bzw. Foster Nexthaler) enthalten, da die Entzündungsprozesse mit solchen Partikeln nicht nur in den großen, sondern auch in den kleinen Atemwegen therapiert werden können.
Patienten mit chronischer Bronchitis: Die chronische, nicht infektbedingte Bronchitis bei COPD ist mit einer ausgeprägten Entzündungsreaktion sowie einer erhöhten Exazerbationsrate verbunden und muss demzufolge ebenfalls dauerhaft anti-entzündlich behandelt werden.

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Diese Phänotypen sprechen gut auf entzündungshemmende Substanzen an. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis für den Einsatz bei der Behandlung der COPD ist von der europäischen Arzneimittelagentur (EMA) als positiv eingestuft worden.

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