Durch das derzeitige Verbot von touristischen Busreisen stehen tausende Reisebusse still. Vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen sind dadurch alle Einnahmequellen und Umsätze zu 100% eingebrochen. Wenn es so weiter geht und die Politik nicht handelt, müssen viele dieser Unternehmen Insolvenz anmelden.
Aus diesem Grund hat die Hanse Mondial mit weiteren Branchenpartnern (City Tours Gruppe, OVZ, matchbus und Bustreff) eine Initiative ins Leben gerufen. Ziel dieser Initiative ist es von der Politik gehört zu werden und konkrete Forderungen zu platzieren.
Die Forderungen sind deutlich:
1. Die Busbranche braucht eine Perspektive
Derzeit gibt es keine konkreten Aussagen zu einer Strategie, inwiefern der Busbranche geholfen werden kann. Das muss sich ändern, denn die Busbranche braucht klar definierte Maßnahmen, auf deren Basis die Zukunft geplant werden kann.
Es braucht einen Zeitplan, der zeigt wie es für die Tourismus- und Busbranche weitergeht und wann welche Art von Fahrten wieder möglich sein werden. Ein ungefährer Horizont wäre ein Anfang, um zu wissen, auf was sich die Branche einzustellen hat.
Wir bieten an, in einem gemeinsamen Dialog mit der Politik und Unternehmen einen Maßnahmenkatalog zu entwickeln, um das Busreisen für Jedermann auch in Zeiten von Corona sicher zu gestalten.
2. Die Busbranche braucht finanzielle Sofort-Zuschüsse
Immer wieder wird von Krediten für kleine und mittelständische Unternehmen gesprochen. Das Problem ist, dass die Kredite nicht dort angekommen, wo sie benötigt werden.
Die Busbranche braucht ein klar definiertes Maßnahmenpaket. Vorstellbar ist eine Laufzeit ab Q2/2020 bis Ende Q2/2021, denn es muss damit gerechnet werden, dass die Buchungen für touristische Busreisen erst wieder im nächsten Jahr starten werden. Ohne Hilfen würde bis dahin nur ein Bruchteil der deutschen Busunternehmen überleben. Das wäre fatal für die gesamte Tourismusbranche und Deutschlands wirtschaftliche Lage.
Als Basis können die Umsätze aus 2019 und/oder 2018 dienen. Ansonsten kann sich auch auf die Umsätze aus 2018 bezogen werden. An diesen Umsätzen kann gestaffelt festgemacht werden, wie hoch die Zuschüsse in Relation zum Verlust des Vorjahresumsatzes ausfallen müssen.
Die geforderte Auszahlung muss innerhalb der nächsten 6-8 Wochen erfolgen, ansonsten werden bis dahin bereits viele Arbeitsplätze fahrlässig aufs Spiel gesetzt.
3. Einbeziehung der Busbranche im Schulbuskonzept in Kombination mit dem ÖPNV
Unsere Bundeskanzlerin fordert zur Öffnung der Schulen ein durchdachtes und sinnvolles Schulbuskonzept!
An dieser Stelle ist eine unabhängige sowie übergeordnete Koordinierungsstelle sinnvoll. Diese koordiniert die benötigten zusätzlichen Fahrzeuge sowie Fahrer in der Schülerbeförderung und kombiniert diese mit dem vorhandenen ÖPNV.
Hier muss der Beitrag der Politik ein unbürokratischer Pflichtanteil an privaten Busunternehmen in der Schülerbeförderung sein. Dieser Pflichtanteil hat zur Folge, dass Familienunternehmen in der Busbranche abgesichert sind und die Aufrechterhaltung des Betriebes möglich bleibt.
Dass der Reisebus einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende leistet und ein nachhaltiges Beförderungsmittel in der Gesamtbetrachtung der gesellschaftlichen Befindlichkeiten sowie Wünsche darstellt, steht außer Frage. Somit ist die RETTUNG dieser Branche mehr als nur eine wirtschaftliche Notwendigkeit, es ist eine gesellschaftliche Dringlichkeit.
Darüber hinaus wurde am 21. April eine Petition auf change.org gestartet, um die Forderungen weiter zu unterstreichen und durchzustezen: www.change.org/busbrancheretten