Die neue Realität der Cybersicherheit im Gesundheitswesen
Tübingen, 30.10.2024 – Cyberangriffe sind längst kein Randproblem mehr: Sie sind eine reale Bedrohung für die Gesundheitsbranche, die heute zunehmend digital arbeitet. Arztpraxen, Labore, Zahnarztpraxen, Fachärzte, Psychologen und viele weitere Gesundheitseinrichtungen sind stark betroffen, da sie nicht nur hochsensible Patientendaten verwalten, sondern häufig auch mit der Telematikinfrastruktur (TI), der digitalen Datenautobahn des deutschen Gesundheitssystems, verbunden sind. Diese Vernetzung bringt erhebliche Risiken mit sich, wenn sie nicht umfassend geschützt wird.
Situation dramatisch – Bedrohung und Realität
Im Gesundheitswesen haben Cyberangriffe in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Besonders Erpressungsangriffe durch Ransomware, bei denen Daten und Systeme verschlüsselt und nur gegen Lösegeld freigegeben werden, sind ein ernstes Problem. Die Auswirkungen solcher Angriffe sind verheerend: Patientendaten können offengelegt, der Praxisbetrieb tagelang unterbrochen oder sensible Informationen dauerhaft gestohlen werden
Auch die finanziellen Folgen sind immens. Neben Betriebsausfällen entstehen Kosten für IT-Forensiker, Datenwiederherstellung und den Datenschutz. Laut Experten können gerade Arztpraxen durch den Verlust von Patientendaten erheblichen Imageschaden erleiden, der oft schwieriger wiederherzustellen ist als die eigentliche IT-Infrastruktur
Warum die bestehenden Sicherheitsmaßnahmen oft nicht ausreichen
Obwohl Gesundheitseinrichtungen seit 2021 gesetzlich an die IT-Sicherheitsrichtlinie der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) gebunden sind, zeigen BSI-Studien, dass nur ein Drittel der deutschen Arztpraxen die erforderlichen Schutzmaßnahmen vollständig umsetzt. Zu oft fehlen regelmäßige Updates und Backups, und häufig wird auf veraltete Software gesetzt, die Sicherheitslücken hat.
Viele Gesundheitseinrichtungen unterschätzen die Gefahr von Cyberangriffen, weil sie glauben, zu klein oder uninteressant für Kriminelle zu sein. Diese Annahme ist jedoch ein gefährlicher Irrtum, da Cyberkriminelle automatisierte Programme nutzen, die nach Schwachstellen im Netz suchen – unabhängig davon, ob es sich um kleine oder große Einrichtungen handelt
Herausforderungen für IT-Abteilungen und externe Dienstleister
Besonders für größere Arztpraxen und Gesundheitseinrichtungen ist die Sicherstellung einer umfassenden IT-Sicherheit eine große Herausforderung. Die IT-Abteilungen müssen sich nicht nur gegen ständig neuartige Angriffe wappnen, sondern stehen auch unter hohem Zeit- und Kostendruck. Die externe Auslagerung an Dienstleister – wie es kleinere Arztpraxen oft tun – birgt ebenfalls Probleme, da diese häufig überlastet sind und in dringenden Fällen nicht sofort reagieren können
Präventivmaßnahmen unabdingbar – der präventive Schutzansatz der aktiven Cyberversicherung
Hier zeigt sich der große Vorteil einer aktiven Cyberversicherung. Klassische Cyberversicherungen bieten lediglich Schadensersatz im Falle eines Angriffs. Aktive Cyberversicherungen hingegen setzen auf präventive Maßnahmen, die das Risiko von Angriffen deutlich reduzieren. Diese umfassen:
- Regelmäßige IT-Sicherheitsüberprüfungen: Durch wöchentliche Scans und Updates wird das System kontinuierlich auf Schwachstellen geprüft.
- Schulungen und Simulationen: Phishing-Simulationen und Cyber-Schulungen für Mitarbeiter erhöhen das Bewusstsein für Cybergefahren und befähigen Teams, potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen.
- Einsatz moderner Sicherheitssoftware: Eine gut konfigurierte Sicherheitssoftware schützt die IT-Infrastruktur und bietet eine weitere Verteidigungslinie
Diese Präventivmaßnahmen stellen sicher, dass Praxen und Gesundheitseinrichtungen sich nicht nur auf den Schadensersatz im Ernstfall verlassen, sondern aktiv gegen Bedrohungen gewappnet sind.
Fazit: Handeln ist notwendig – aktiver Schutz als zukunftssichere Lösung
Cyberbedrohungen werden weiter zunehmen, und Gesundheitseinrichtungen stehen vor der Wahl: Entweder sie schützen sich umfassend und proaktiv oder riskieren erhebliche Betriebsunterbrechungen, Imageschäden und möglicherweise den Verlust von Patientendaten. Die Entscheidung für eine aktive Cyberversicherung ist eine Investition in die Zukunft der Praxis und in die Sicherheit der Patientendaten. Sie bietet einen ganzheitlichen Schutz, der sowohl Prävention als auch Schadensersatz abdeckt und so eine stabile Grundlage für eine sichere Digitalisierung im Gesundheitswesen schafft