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Okt. 28, 2013

Der Ruf von Schlüsseldiensten in Deutschland ist schlecht. Branchenkenner erklären, dass ein Grund das Fehlen eines klar definierten Berufsbildes ist. Wer den Beruf ausüben möchte, muss keine Zugangsvoraussetzungen vorweisen. Wie arbeitet und wie wird man ein Schlüsseldienst?

Der Dienst an Schloss und Schlüssel

Verantwortungsvoll und nicht zuletzt vielseitig sind die Tätigkeiten eines Schlüsseldienstes. Alles dreht sich um das Thema Sicherheit. Neben Nottüröffnungen werden Schlüssel angefertigt, nachgemacht und Schlösser montiert oder repariert. Die vielen, unterschiedlichen Modelltypen müssen Betreiber eines Schlüsseldienstes kennen und über ihre Normungen informiert sein. Im Bereich Sicherheitstechnik sind die Betriebe ebenfalls tätig. Der Schutz des Heims, des Eigentums, ist seit jeher ein wichtiges menschliches Bedürfnis. Dazu gehören unter anderem das Installieren von Alarmanlagen und der Einbau von speziellen Schließmechanismen. Verbraucher setzen natürlich bei solchen Arbeiten ein selbstverständliches Maß an handwerklichem Geschick voraus. Weil sich Technik zeitweise besonders rasant entwickelt und inzwischen in alle Lebensbereiche Einzug gehalten hat, müssen die Betreiber gerade im Bereich der Sicherheitstechnik immer auf dem neusten Stand sein.
Kein gesetzliches Berufsbild – Keine Berufsehre?

Aktuell widmete sich ein Artikel der ZEIT ONLINE (22.10.2013) dem Beruf des Schlüsseldienstes. Darin bekundet der Geschäftsstellenleiter von INTERKEY, Ralf Margout:

“Früher gab es den Beruf des Schloss- und Schlüsselmachers, doch der ist nach der letzten Ausbildungsreform weggefallen.”

Die Folge ist das Aussterben eines eigenständigen Handwerkes. Ralf Margout ist der Meinung, dass es keinen Beruf gibt, der die umfassenden Tätigkeiten eines Schlüsseldienstes zusammenfasst. Inzwischen arbeiten immer mehr Schlosser, Tischler, Elektroinstallateure oder Elektriker als Mitarbeiter. Auch das betrachtet die INTERKEY kritisch. Der Fachverband für Sicherheits- und Schlüsselfachgeschäfte existiert seit 1964 und beobachtet die Entwicklungen in der Branche kritisch. Seit Gründung des Verbandes haben sich vor allem die Techniken stetig gewandelt, nicht zuletzt durch das Zusammenwachsen von Mechanik und Elektronik. Ein Schlüsseldienst benötigt also nicht nur umfangreiches Wissen, sondern auch regelmäßige Weiterbildung.
Keine Ausbildung – Kein Know-how?

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Erschreckenderweise ist es nicht besonders schwer, einen Schlüsseldienst zu betreiben. Eine Ausbildung wird nicht angeboten und ist somit nicht notwendig. Dafür stehen deutschlandweit zahlreiche Möglichkeiten für Lehrgänge zur Verfügung. Dort wird das nötige Wissen vermittelt. Für die Belegung einer solchen Schulung ist keine abgeschlossene Ausbildung erforderlich. Anschließend werden zur Geschäftsgründung ein sauberes Führungszeugnis und eine Anmeldung beim Gewerbeamt benötigt. Dann kann der Schlüsseldienst seinen Betrieb starten.

Wer sich darüber wundert, wie einfach es ist, einen Schlüsseldienst zu eröffnen, sollte ebenfalls bedenken, dass selbst die Lehrgänge keine zwingende Notwendigkeit sind. Somit ist es durchaus realistisch, zu behaupten, dass viele Unternehmen ohne fachliches Wissen und Handwerkskenntnisse arbeiten. Für Verbraucher eine Katastrophe, denn sie können sich vor möglichen, nicht fachlichen Arbeiten kaum schützen.

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