"Der Zufall führte uns nach Jieyang" - Brillenhersteller Menrad produziert seit 20 Jahren in Südchina

Geschäftsführer Eberhard Müller-Menrad kann Jieyang als Produktionsstandort empfehlen. (Bildquelle: MENRAD)

Stuttgart, 17. März 2017 – Jaguar, Joop!, Davidoff – die Ferdinand Menrad GmbH + Co. KG fertigt Brillengestelle exklusiver Labels. Das deutsche Traditi-onsunternehmen mit Sitz in Schwäbisch Gmünd ist seit über 100 Jahren bekannt für Design, Qualität und Anspruch. Produktionsstandort in China ist seit 1995 Jieyang. 600 chinesische Mitarbeiter produzieren dort seit mehr als 20 Jahren hochwertige Brillengestelle für den weltweiten Vertrieb. Geschäftsführer Eberhard Müller-Menrad führt das Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder in vierter Generation und ist überzeugt vom Standort Jieyang. Er sieht viele Vorteile für deutsche Unternehmer – gerade auch mit Blick auf das Großprojekt Metal Eco City.

Herr Müller-Menrad, Sie waren 1995 das erste ausländische Unternehmen, das sich in Jieyang ansiedelte. Warum haben Sie gerade Jieyang in der südchinesischen Provinz Guangdong als Standort gewählt?

Müller-Menrad: Das war Zufall. Unser chinesischer Partner hatte ein sehr gutes Netzwerk in Jieyang aufgebaut und wir erhielten viel Unterstützung von lokaler Ebene. Alle anderen deutschen Unternehmer sind damals nach Shenzhen ge-gangen. Dort wären wir einer von vielen gewesen. In Jieyang waren wir als erstes ausländisches Unternehmen ein Vorzeigeprojekt. Das hat uns sehr geholfen und wir haben die Entscheidung nie bereut.

Pionier zu sein, hat nicht nur Vorteile. Welche Herausforderungen hatten Sie zu bewältigen?

Müller-Menrad: Im Wesentlichen waren es zwei Herausforderungen: die Qualität und ausgebildete Mitarbeiter. Es war damals nicht einfach, ausgebildete Leute in der Brillenproduktion zu finden. Doch wir hatten bereits Erfahrung an unseren Standorten in anderen Ländern gesammelt. Wir haben unsere Mitarbeiter dann selbst ausgebildet. An das Thema “Qualitätsproduktion” haben wir uns langsam getastet. Qualitätsprodukte gab es in Jieyang damals nicht. 1998 sind wir in die Produktionsstätte eingezogen, über die Jahre haben wir die Qualität behutsam angehoben und 2005 hatten wir europäischen Standard. Wir waren in Jieyang quasi eine kleine Qualitätsinsel. Heute ist das anders. Qualität spielt inzwischen eine immer größere Rolle in China und auch in Jieyang.

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Ihre Produktionsstätte liegt im Zentrum von Jieyang. Es gibt jedoch Pläne, sie in der Metal Eco City anzusiedeln. Was halten Sie von dem deutsch-chinesischen Großprojekt?

Müller-Menrad: Wir haben damals auf der grünen Wiese gebaut. Heute liegen wir inmitten eines Wohngebietes. Deshalb wollen wir ein Grundstück in der Metal Eco City kaufen. Wir verfolgen die Entwicklung des Industrieparks seit 2012. Das Konzept auf deutsche Kooperationen zu setzen, ist sehr klug. Gerade im Bereich Umwelt und Automatisierung ist Deutschland ein sehr guter Kooperationspartner. Die Herausforderungen, die China aktuell zu bewältigen hat, hatte Deutschland vor 20, 30 Jahren ebenfalls zu bewältigen. Die Umweltauflagen in China sind sehr streng, deutsche Technologie ist daher gefragt. Ein weiterer Aspekt ist ein attraktives Arbeitsumfeld für Experten. Sie finden heutzutage keine Fachkräfte mehr, wenn das Umfeld nicht stimmt. In der Metal Eco City sollen Arbeit und Le-ben vereint werden. Es werden attraktive Wohngebäude gebaut. Das ist ein guter Ansatz. Ich bin viermal im Jahr in Jieyang und ich staune immer wieder wie viele Investitionen in den Industriepark fließen und in welcher Schnelligkeit er entsteht.

Wie sehen Sie die Chancen für deutsche Mittelständler, von der Metal Eco City aus, den chinesischen Markt zu erschließen?

Müller-Menrad: Ich kann den Standort deutschen Mittelständlern empfehlen. Für manche Branchen bietet die Metal Eco City sogar erstklassige Chancen für den Markteinstieg. Ich sehe mehrere Vorteile: Hochwertige Produktionsflächen sind in China sehr schwierig zu bekommen. Sich in einem hochwertigen Industriepark wie der Metal Eco City anzusiedeln, ist daher ein absoluter Vorteil. Logistisch hat sich in den vergangenen Jahren in Jieyang auch sehr viel getan – die Nähe zu Hongkong und Shenzhen sind Pluspunkte – ebenso wie die lokale Unterstützung der Verantwortlichen. Was die Löhne angeht, sehe ich nicht wirklich Vorteile, die Lohnkosten sind in ganz China gestiegen. Doch trotz höherer Löhne bleibt China – speziell Jieyang – auch in Zukunft interessant. Nicht nur für uns.

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Weitere Informationen zur Metal Eco City unter www.metal-eco-city.com

Abdruck honorarfrei – die Verwendung der Fotos ist frei für journalistische Zwecke zur Berichterstattung im Zusammenhang mit dem Inhalt der Pressemitteilung bei Nennung der Quelle. Bitte schicken Sie uns ein Belegexemplar. Das Interview führte Anja Barlen-Herbig.

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Zhongde Metal Group GmbH – Metal Eco City

Die Metal Eco City befindet sich im Norden der Millionenstadt Jieyang und erstreckt sich über eine Fläche von 23 Quadratkilometer. Das Investitionsvolumen beträgt mehr als 21 Milliarden Euro. Betreiber, Entwickler und Investor ist die Zhongde Metal Group Co., Ltd. Hinter der MEC stehen 700 chinesische Metallunternehmen. Sie ist der erste Industriepark Chinas, der von Unternehmern initiiert wurde und von einem deutschen Management begleitet wird. Die Zhongde Metal Group GmbH wurde Anfang 2015 als deutsche Tochtergesellschaft gegründet. Das Team begleitet deutsche Mittelständler bei einer Ansiedlung in der MEC. Chinesischen Unternehmen eröffnet es den Zugang zum deutschen Markt. Firmensitz ist Stuttgart – weitere Standorte sind Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München und Dresden. Den Aufsichtsrat bilden Prof. Dr. Dieter Hundt (Aufsichtsratsvorsitzender), Ehrenpräsident Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Dr. Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages und Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer Bayerischer Unternehmensverband Metall und Elektro e. V. (bayme), Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e. V. (vbm), Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. (vbw).

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