Deutscher M&A-Markt boomt – Besser auf Experten setzen

Von Kerstin Ott und Clemens Schuster

Das Interesse ausländischer Investoren an deutschen Unternehmen ist ungebrochen. 58,6 Milliarden Euro Transaktionsvolumen allein in den ersten drei Quartalen 2013 belegen einen Boom von Cross Border-M&A-Aktivitäten mit deutschen Zielunternehmen. Und das ist nicht nur dem stabilen politischen Umfeld sowie den guten rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen geschuldet.

Deutschlands wirtschaftliche Leistungsstärke, technologisches Know-how und die sehr gute Infrastruktur ziehen ausländische Investoren an. Als besonders attraktiv erweisen sich derzeit Unternehmen in der Telekommunikationsbranche, industrielle Produzenten sowie Unternehmen der Chemie-, Immobilien- und Media-Branche.

Eine von der Anwaltssozietät Clifford Chance in Auftrag gegebene Befragung von 400 Führungskräften aus aller Welt ergab, dass Deutschland der derzeit attraktivste M&A-Markt in Westeuropa ist. Satte 62 Prozent der Teilnehmer gaben an, der deutsche Markt biete in den kommenden Jahren beste Bedingungen für eine erfolgreiche M&A-Transaktion.

Gute Argumente für Investitionen

Die weltmarktführende Stellung vieler mittelständischer deutscher Unternehmen in bestimmten Nischen macht Deutschland für Transaktionen internationaler Investoren interessant. Neben dem Kauf von Marktanteilen gibt es aber viele weitere gute Argumente und Motive für Transaktionen: beispielsweise einen erleichterten Markteintritt in Deutschland, einem der potentesten Absatzmärkte in Europa. Das Gütesiegel “Made in Germany”, das sich hervorragend als Verkaufsargument für den Absatz weltweit eignet. Und schließlich Deutschlands Stellung als einer der drei bedeutendsten Warenexporteure der Welt. Mit dem Kauf von deutschen Unternehmen bzw. Anteilen von deutschen Unternehmen versuchen sich ausländische Investoren nicht nur den deutschen Markt, sondern auch andere spannende Märkte weltweit zu erschließen.

Deutsche Unternehmer aus interessanten Branchen haben derzeit also beste Chancen, ausländische Investoren auf sich aufmerksam zu machen. Ganz egal, ob sie durch Beteiligungen frisches Kapital suchen, um selbst zu investieren und die Weichen erfolgreich für die Zukunft zu stellen. Oder ob sie das Unternehmen komplett veräußern wollen, weil sie keine geeigneten Nachfolger finden.

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Erfolgsentscheidend ist: Wer jenseits deutscher Grenzen nach potenziellen Käufern sucht, sollte die wesentlichen Erfolgsfaktoren kennen.

Gut vorbereitet in die Akquise

Entscheidend für eine erfolgreiche Erstansprache ist eine Aufbereitung der wichtigsten Daten und Kennzahlen in kompakter und ansprechender Form. Potenzielle Käufer können leicht das Interesse verlieren, wenn sie zu lange auf essenzielle Informationen warten müssen. Am schnellsten und professionellsten können erfahrene M&A-Berater die relevanten Informationen auswählen und aufbereiten. Sie haben Routine in der Vorbereitung, aber auch in der Begleitung von Transaktionsprozessen und kennen zudem alle Formalitäten.

Auch mögliche steuerliche und rechtliche Probleme, etwa das Fortbestehen von Verträgen, Betriebsgenehmigungen, Umweltauflagen und Lizenzen, gilt es bereits vor einer Ansprache potenzieller Käufer zu klären und zu dokumentieren.

Manche Verträge sind zum Beispiel mit einer “Change-of-control”-Klausel versehen, die Änderungen bei einem Eigentümerwechsel vorsehen. Je früher der Verkäufer etwaige kaufhemmende Bedenken ausräumen kann, desto besser. Ein Vorteil aus der Zusammenarbeit mit dem M&A-Berater ergibt sich also bereits durch die Vorprüfung des zu verkaufenden Unternehmens.

Manchmal besser: die anonyme Erstansprache

Sind ausländische Mitbewerber oder Finanzinvestoren mit Mitbewerbern im Portfolio die interessantesten Kaufkandidaten, dann ist häufig eine anonyme Erstansprache zielführend.

Am einfachsten lässt sich die anonyme Ansprache durch eine dritte Partei realisieren, eben durch einen M&A-Berater. Dieser hat darüber hinaus Zugriff auf internationale Firmendatenbanken, um auch weltweit nach Kaufinteressenten suchen zu können.

Für einen M&A-Profi als Partner spricht auch die Erfahrung in der meist heiklen Ansprache von Entscheidungsträgern potenzieller Käufer. Zudem stehen erfahrene M&A-Berater in der Regel in Kontakt mit Finanzinvestoren und Beteiligungsgesellschaften.

Fazit: Die Zeichen für ausländische Transaktionen stehen gut. Wer aber vorhat, seine Firma bzw. Teile seiner Firma an ausländische Investoren zu verkaufen, der sollte auf die Erfahrung und das Know-how von Experten setzen.

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Über die Autoren:

Dipl.-Kauffr. (FH) Kerstin Ott ist seit 2002 als Projektleiterin im Bereich Financial Advisory Services für die seneca Corporate Finance GmbH tätig. Zu ihren fachlichen Schwerpunkten gehören Unternehmensanalyse, Business Pläne, Unternehmensbewertungen sowie die allgemeine Transaktionsberatung in den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Recycling/Rohstoffe, Zeitarbeit, Lebensmittel sowie der Medizintechnik. Vor ihrer Zeit bei seneca Corporate Finance war sie u.a. für Siemens Business Services und Fujitsu-Siemens Computer tätig. Sie studierte BWL an der GSO-Hochschule, u.a. in Stockholm und New York.

Clemens Schuster, Bachelor (TH) ist seit 2013 im Bereich Financial Advisory Services für die seneca Corporate Finance GmbH tätig. Zu seinen fachlichen Schwerpunkten gehören die Investorenansprache, Informationsmemoranden und Business Pläne, sowie die allgemeine Transaktionsberatung in den Bereichen Immobilien, Maschinen- und Anlagenbau sowie der Zeitarbeit. Vor seiner Zeit bei seneca Corporate Finance war er u.a. für die Fa. MACMA ltd. in Hongkong tätig. Er studierte BWL an der GSO-Hochschule und in Bangkok, Thailand.

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