Welche Risiken erleben Kinder und Jugendliche?
sup.- Für die überwiegende Mehrheit der Kinder und Jugendlichen in Deutschland ist der Gebrauch von Handys bzw. Smartphones plus mobile Internetnutzung ein nahezu unverzichtbarer Bestandteil ihrer Lebenswelt. Dies gilt für 64 Prozent der 8- bis 14-Jährigen und für bereits 86 Prozent der 13- und 14-Jährigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Mannheim im Auftrag der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), bei der 500 Kinder und Jugendliche, aber auch deren Eltern befragt wurden.
Zu den positiven Aspekten der Mobiltelefone zählen Eltern wie ihr Nachwuchs gleichermaßen die Erleichterung der Kommunikation und Alltagsorganisation sowie die Erreichbarkeit in Notsituationen. Neben der Kommunikation wird das Handy von Kindern und Jugendlichen vielfach aber auch als Unterhaltungsmedium, z. B. zum Spielen oder Musikhören genutzt. Und es birgt auch zahlreiche Gefahren, insbesondere bei intensiver Nutzung, die zu erheblichen Problemen im Alltag führen können. Zu den von den Kindern und Jugendlichen selbst erlebten Risiken gehört laut der LfM-Studie vor allem das hohe Ablenkungspotenzial von Handys und Smartphones beispielsweise bei dem Erledigen von Hausaufgaben, das von 48 Prozent der Befragten genannt wurde. Mit rund 24 Prozent bestätigt zudem nahezu jeder vierte jugendliche Nutzer von Mobiltelefonen, dass er durch die ständige Online-Präsenz Kommunikationsstress empfindet. Und 15 Prozent bedauern, dass durch die Allgegenwart von Smartphones & Co. “echte” Kontakte mit Freunden zu kurz kommen.
Aber nicht nur reale Begegnungen mit Gleichaltrigen werden im Handy-Zeitalter vernachlässigt. Bildschirm-Medien insgesamt tragen in erheblichem Maße dazu bei, dass der Lebensstil der jungen Generation immer bewegungsärmer wird. Für die körperliche, geistige, emotionale und psychische Gesundheit von Heranwachsenden spielt ein bewegungsreicher Alltag jedoch eine ganz wesentliche Rolle. Ein regelmäßiges Defizit an körperlicher Aktivität begünstigt zahlreiche Entwicklungsstörungen, die sich zu chronischen Erkrankungen ausweiten können. Ein achtsamer und für das eigene Wohlbefinden zuträglicher Umgang mit Handys wie auch mit Computern und Fernsehgeräten sollte deshalb immer im Vordergrund stehen – und dazu gehört vor allem eine zeitlich sinnvolle Limitierung. Dafür zu sorgen und in dieser Hinsicht Vorbild zu sein, zählt heute zu den vorrangigen Erziehungsaufgaben der Eltern.
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