Gerfried I. Bohlen

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Die Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump vom 8. Mai dieses Jahres war eine Entscheidung gegen alle Vernunft, so Gerfried Bohlen, Vorstandsvorsitzender der Energiegenossenschaft Rhein-Ruhr eG. Das bestehende Atomabkommen mit dem Iran trägt maßgeblich zur Friedenssicherung im Nahen Osten bei, so Bohlen weiter. Am 15.05.2018 sprachen sich bei einem Treffen in Brüssel Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sowie Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian und Großbritanniens Außenminister Boris Johnson und die EU-Chefdiplomatin Federica Mogherini gemeinsam mit dem iranischen Außenminister Mohamed Dschawad Sarif für die Aufrechterhaltung der Vereinbarung aus. So dass es innerhalb der vom Iran vorgegebenen 60 Tage über Konsultationen zu einer ausgewogenen Vereinbarung über das Iranische Atomabkommen kommen sollte.

Mehr als irritierend für Bohlen ist jedoch, dass ausschließlich die Entscheidung des US-Präsidenten dazu geführt hat, dass die Kurse für Rohstoffe unverhältnismäßig hoch notieren, obwohl der Rohstoffmarkt derzeit in statu quo ante verweilt. Lediglich Spekulationen auf durch Anleger georderte Rohstoffe als Kapitalanlage stützen die Schattenwirtschaft, wobei real Privatverbraucher und Unternehmen die Zeche auch für kurzfristige Preisveränderungen zahlen müssen. Sei es bei Benzin, Strom oder Gas. Dies zu Lasten des Bruttoinlandsprodukts und des sozialen Friedens.

Im Gegensatz dazu haben die US-Aktienmärkte nach dem Stichtag 8. Mai nur kurz und sparsam auf den Rückzug der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran reagiert und kaum verändert geschlossen.
“Der Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran sollte niemanden an der Börse komplett überrascht haben”, sagte Thomas Altmann, Portfolio-Manager bei QC Partners in Frankfurt. Entsprechend sei die erste Reaktion der Anleger überschaubar und von Panik keine Spur. Allerdings habe die Welt nun einen geopolitischen Krisenherd mehr. “Und Unsicherheit ist nun einmal das, was die Anleger am wenigsten mögen”, so Altmann.

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Außerdem hätten jüngste Aussagen der Internationalen Energieagentur (IEA) die Ölpreise belastet, hieß es weiter. Die IEA-Experten gehen davon aus, dass mögliche Angebotsausfälle des Iran infolge neuer US-Sanktionen durch andere große Förderländer ausgeglichen werden könnten.
Ausdrücklich wurden von der IEA im aktuellen Monatsbericht die OPEC-Länder Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Kuwait, sowie das Nicht-OPEC-Land Russland genannt. Diese Ölstaaten hätten die Kapazität, um schnell auf einen Angebotsausfall Irans zu reagieren.