Ebola: Liberia öffnet Schulen wieder

(Mynewsdesk) Foto: Fieber messen und Hände waschen ist in allen Schulen in Liberia  seit der Ebola Epidemie Pflicht: Die Vorsichtsmaßnahmen werden in der SOS-Schule streng eingehalten. Bild: Nurudeen Sanni

“Ich bin so glücklich und dankbar, dass ich zu den Überlebenden gehöre und jetzt wieder zur Schule darf”, sagt Claris, Schülerin an der Internationalen SOS-Hermann-Gmeiner-Schule in Monrovia. Diese Woche haben viele Schulen in Liberia wieder mit dem Unterricht begonnen. Wegen der Ebola-Epidemie mussten die Schüler die vergangenen sechs Monate zu Hause bleiben.

In der SOS-Schule in Monrovia ging es am ersten Schultag nach der Zwangspause für 400 Schüler und 25 Lehrer wieder los. Die meisten kamen zusammen mit ihren Eltern bereits in den frühen Morgenstunden auf das Schulgelände und fieberten dem Neustart aufgeregt entgegen. “Ich bin froh, wieder hier zu sein und hoffe, dass alles gut wird – obwohl es immer noch ein paar Ebola-Fälle gibt. Wir haben Angst, dass sich die Krankheit wieder stärker ausbreiten könnte”, sagt Schüler Charles. Laut den Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab es in der ersten Februarwoche nur drei Neuinfektionen in Liberia, in der Vorwoche waren es fünf.

Vorsichtsmaßnahmen: Fieber messen und Hände waschen
Regulärer Unterricht fand am Montag in der SOS-Schule noch nicht statt. Ein Team aus der SOS-Klinik klärte Schüler und Lehrer über Vorsichtsmaßnahmen auf. Hände schütteln und Umarmungen sind verboten, außerdem wird bei jedem Kind morgens Fieber gemessen und alle müssen sich die Hände mit chloriertem Wasser waschen. “Wir müssen sehr aufmerksam sein und alle Anweisungen strikt einhalten”, erklärte Schuldirektor Emmanuel Kyei. Seine Kollegin Quendi Appleton, Chefin des Notfall-Teams der Schule und Leiterin der SOS-Klinik, ergänzte: “Wir wissen, dass Ebola in unserem Land noch nicht ausgerottet ist, deshalb haben wir sehr strenge Richtlinien für den Schulalltag erarbeitet. Wir sind bereit für das Schuljahr – trotz der Ebola-Krise in unserem Land.”
„Als die Schulen Ende Juli 2014 schließen mussten, habe ich mir große Sorgen um die Bildung meiner Kinder gemacht und ob unsere Familie überleben würde”, sagte die Mutter von drei Schülern der Internationalen Hermann-Gmeiner-Schule.

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Neustart nicht für alle Schulen
Doch nicht für alle Schulen in Liberia konnte es am Montag losgehen. Besonders in den ländlichen Gebieten fehlten laut Bildungsministerium noch dringend notwendige Fieberthermometer und Desinfektionsmittel. Hier soll es am 2. März wieder losgehen. Ein Problem ist dabei der Zugang zu sauberem Wasser, der dringend notwendig ist, um Ebola-Ansteckungen zu vermeiden.
SOS-Liberia baut derzeit mit Unterstützung der deutschen Regierung im Rahmen des Nothilfe-Programms Brunnen und Wasserpumpen für zehn öffentliche Schulen im Umland von Monrovia, damit auch dort der Unterricht wieder beginnen kann. Über 5000  Schüler werden bald von diesem Projekt profitieren und wieder Zugang zu Bildung haben.

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Die SOS-Kinderdörfer sind eine unabhängige soziale Organisation, die 1949 von Hermann Gmeiner ins Leben gerufen wurde. Seine Idee: Jedes verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister, ein Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in Geborgenheit heranwachsen kann. Aus diesen vier Prinzipien ist eine global agierende Organisation entstanden, die sich hauptsächlich aus privaten Spenden finanziert. Sie ist heute mit 550 Kinderdörfern und mehr als 1.800 SOS-Zusatzeinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und der SOS-Familienhilfe in 133 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen die SOS-Kinderdörfer etwa 1,5 Millionen Kinder und deren Angehörige.

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