Horváth & Partners-Studie zeigt: Themenfelder wie Strategie, Regulatorik und IT rücken in den Fokus
Die Aufgaben von CFOs und Finanzverantwortlichen der Banken-, Versicherungs- und Finanzdienstleistungsindustrie werden zukünftig deutlich komplexer und weitreichender. Vor allem steigende regulatorische Anforderungen sowie neue Steuer- und Transparenzvorschriften zwingen CFOs, sich künftig neben den klassischen Aufgabenfeldern im Rechnungswesen und Controlling stärker mit strategischen Themen sowie mit Regulatorik und IT-Themen zu befassen. Die Managementberatung Horváth & Partners hat in einer aktuellen Befragung die wesentlichen künftigen Themenfelder der CFO-Agenda sowie Impulse für die Weiterentwicklung des Finanzressorts ermittelt.
“Die Unternehmen der Finanzindustrie sehen sich aktuell einer Vielzahl unterschiedlicher Herausforderungen gegenüber, die das Geschäftsmodell und die gesamte Ausrichtung innerhalb der Finanzbranche nachhaltig verändern”, so Dr. Frank Schindera, Bankenexperte bei Horváth & Partners. Als wesentliche Auslöser benennt er die aktuelle Niedrigzinsphase und das volatile wirtschaftliche Umfeld, vor allem aber marktunabhängige Faktoren wie regulatorische Anforderungen als Folge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise. Schindera: “Die Flut neuer staatlicher Vorgaben, beispielsweise in Bezug auf Kapitaladäquanz, Liquidität und steigende Transparenzvorschriften, scheint kein Ende zu nehmen. Nur wer es schafft, die steigende Zahl komplexer Rahmenbedingungen und Abhängigkeiten effektiv und effizient zu bewerten und sich dementsprechend auszurichten, wird sein Unternehmen auch zukünftig erfolgreich steuern können.”
Diese steigenden Anforderungen treffen vor allem den CFO, denn es ist seine Aufgabe, für Transparenz und eine solide finanzielle Steuerung zu sorgen. Er ist gefordert, die richtigen Impulse für das Unternehmen zu setzen und die eigene Organisation an die geänderten Anforderungen anzupassen. In der Befragung untersuchten die Berater, welches die wesentlichen Fokuspunkte der CFO-Arbeit in den nächsten Jahren sein werden und ob der aktuelle Ausbaustand des Finanzressorts den anstehenden Aufgaben schon heute gerecht wird.
“Im Zentrum der Untersuchung standen vier zentrale Aspekte: Strategie und Geschäftsmodell, Regulatorik, Finanzen, Rechnungswesen und Controlling, sowie IT und Organisation”, erläutert Dr. Thomas Krüger, Studienleiter von Horváth & Partners. Wesentliche Ergebnisse sind:
Strategie und Geschäftsmodell
Der CFO ist neben den klassischen Tätigkeitsfeldern zukünftig verstärkt in strategische Themen involviert. Sein Verantwortungsbereich erweitert sich daher vom Performance Measurement zum (pro-)aktiven Performance Management. Dies bezieht sich auch auf eine klare strategische Ausrichtung des CFO-Ressorts selbst.
Regulatorik
Regulatorische Neuerungen sind die Haupttreiber der CFO-Agenda. Bei der Umsetzung regulatorischer Anforderungen vernachlässigen die Finanzchefs allerdings aktuell noch zu häufig Nutzen- und Effizienzgedanken. Die Überleitbarkeit und frühzeitige Integration regulativer Vorschriften in die bestehende Steuerung bilden weitere wesentliche Herausforderungen.
Finanzen, Rechnungswesen und Controlling
Die Relevanz regulatorischer sowie nichtfinanzieller Kennzahlen nimmt zukünftig erheblich zu. Es ist die Aufgabe des CFO, die verschiedenen Steuerungsphilosophien zu integrieren und aus einem bislang meist mehrstimmigen Steuerungsansatz einen einheitlichen zu formulieren. Die Bereiche Finanz- und Liquiditätssteuerung gewinnen zukünftig an Bedeutung und müssen verstärkt in eine einheitliche Steuerung integriert werden. Im Berichtswesen sind Integration und Standardisierung gefragt. Die Planung muss aus regulatorischen Vorschriften heraus meist szenarienbasiert gestaltet werden. Darüber hinaus stellen Automatisierungs- und Überleitungsthemen weitere wesentliche Herausforderungen des CFO im Rechnungswesen dar.
IT und Organisation
Die Studienteilnehmer betrachten die Flexibilisierung und Anpassung der bestehenden IT-Architektur an neue regulatorische Anforderungen aktuell als die größte Herausforderung. Die IT-Infrastruktur muss künftig stärker auf die wirklichen Bedarfe der Nutzer und des Managements ausgerichtet sein. Als zentraler Erfolgsfaktor bei der Entwicklung neuer IT-Lösungen wird vor allem eine enge Zusammenarbeit zwischen der IT und den Fachabteilungen gesehen. Neben der Flexibilisierung gewinnt hierbei besonders die Erweiterbarkeit der IT Strukturen an Bedeutung.
Dr. Thomas Krüger: “Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die CFO-Agenda zukünftig deutlich komplexer und weitreichender gestalten wird als bisher. Dies zwingt CFOs der Finanzindustrie zur Erweiterung ihrer Rolle vom Performance-Measurement-Verantwortlichen hin zum Chief Performance Officer.”
Zur Studie:
Die qualitative Studie “CFO Excellence in Financial Industries” untersucht sowohl den aktuellen Ausbaustand als auch die zukünftigen Erwartungen und Anforderungen an das Finanzressort in der Banken-, Versicherungs- und Finanzdienstleistungsindustrie. Dazu wurden im Sommer 2013 Experteninterviews mit Topmanagern von führenden Finanzinstituten in Deutschland, Österreich und der Schweiz geführt. Bildquelle:kein externes Copyright
Horváth & Partners ist eine international tätige, unabhängige Managementberatung mit Sitz in Stuttgart. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 500 hochqualifizierte Mitarbeiter an Standorten in Deutschland, Österreich, Rumänien, der Schweiz, Ungarn und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Mitgliedschaft im internationalen Beraternetzwerk “Cordence Worldwide” unterstützt die Fähigkeit, Beratungsprojekte in wichtigen Wirtschaftsregionen mit höchster fachlicher Expertise und genauer Kenntnis der lokalen Gegebenheiten durchzuführen.
Die Kernkompetenzen von Horváth & Partners sind Unternehmenssteuerung und Performanceoptimierung – für das Gesamtunternehmen wie für die Geschäfts- und Funktionsbereiche Strategie, Organisation, Vertrieb, Operations, Controlling, Finanzen und IT. Horváth & Partners steht für Projektergebnisse, die nachhaltigen Nutzen schaffen. Deshalb begleitet Horváth & Partners seine Kunden von der betriebswirtschaftlichen Konzeption bis zur Verankerung in Prozessen und Systemen.
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