Gerards-Selection

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Die Geschichte der Grenzziehung zwischen der Champagne und dem Burgund, insbesondere in der Region um die Côte des Bar und Châtillon-sur-Seine, ist ein spannendes Kapitel französischer Geschichte, das weit über die Geografie hinausgeht und bis heute das Leben der Winzer und den Charakter ihrer Weine beeinflusst. Diese Grenzziehung, die im frühen 19. Jahrhundert unter der Ägide Napoleons Bonaparte stattfand, war ein politischer Akt mit weitreichenden wirtschaftlichen und kulturellen Konsequenzen.

Die historische Grenzziehung

Es war eine Zeit des Umbruchs und der Neuordnung. Napoleon, der im Jahr 1804 Kaiser von Frankreich geworden war, hatte ein Ziel: Er wollte Frankreich nicht nur als militärische Supermacht etablieren, sondern auch als eine administrative und wirtschaftliche Einheit neu strukturieren. Im Rahmen dieser Reformen wurden nicht nur neue Gesetze und Verwaltungsstrukturen geschaffen, sondern auch die Grenzen von Regionen neu gezogen.

Die Grenzziehung zwischen der Champagne und dem Burgund war keine einfache Linie, die man mit einem Lineal auf die Landkarte zeichnen konnte. Vielmehr war es eine Entscheidung, die durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst wurde. Es ging um geologische Gegebenheiten, wirtschaftliche Interessen, politische Machtverhältnisse und nicht zuletzt um den Zugang zu Handelsrouten. Napoleon selbst war ein Mann des Pragmatismus. Ihm ging es darum, Frankreich als starke, zentrale Einheit zu formen. Die Weinregionen spielten dabei eine besondere Rolle, denn Wein war schon damals ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Die Côte des Bar, heute der südlichste Teil der Champagne, liegt geologisch in einer Zone, die mehr Gemeinsamkeiten mit dem nördlichen Burgund hat als mit der nördlichen Champagne. Die Böden dort bestehen größtenteils aus Kimmeridge-Kalk, der auch in der berühmten Côte d’Or zu finden ist. Diese geologische Verbindung hätte die Côte des Bar eigentlich zum Burgund machen können. Doch die Nähe zu großen Handelsstädten wie Troyes und die etablierten Verbindungen zur Champagnerproduktion waren Argumente, die schließlich den Ausschlag gaben. So wurde die Côte des Bar der Champagne zugeschlagen, während Châtillon-sur-Seine und die umliegenden Gebiete im Burgund verblieben.

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Man stelle sich die Situation der damaligen Winzer vor: Ein schmaler Feldweg, manchmal kaum mehr als eine unscheinbare Linie in der Landschaft, entschied über die Zukunft ganzer Familienbetriebe. Die Winzer nördlich dieser Grenze, in der Côte des Bar, hatten das Glück, dass ihre Weine fortan unter dem berühmten Namen „Champagner“ vermarktet werden konnten. Diese Entscheidung brachte ihnen nicht nur höhere Preise, sondern auch Zugang zu den besten Märkten in Paris und darüber hinaus. Die Winzer südlich der Grenze, in Châtillon-sur-Seine, fanden sich hingegen im Burgund wieder. Ihre Schaumweine mussten fortan als Crémant de Bourgogne verkauft werden – ein Wein, der zwar von hoher Qualität war, aber auf dem Markt weniger prestigeträchtig und somit auch weniger lukrativ war.

Die Winzer der Côte des Bar und ihre Champagner

Die Winzer der Côte des Bar nutzten ihren Vorteil geschickt. Das Haus Noel Leblond-Lenoir etwa, das seit Generationen in der Region ansässig ist, produzierte schon früh Champagner, der durch seine Eleganz und seine feine Balance zwischen Frische und Komplexität beeindruckte. Ihre Weinberge, oft auf sanften Hängen gelegen, profitieren von den einzigartigen geologischen Bedingungen und dem besonderen Klima der Region. Dieser Champagner hat eine unverwechselbare Persönlichkeit, die durch die reiche Fruchtigkeit und die ausgeprägte Mineralität geprägt ist.

Ein weiterer bedeutender Produzent in der Côte des Bar ist Alain Leboeuf. Seine Champagner sind bekannt für ihre feine Perlage und die reichhaltige Fruchtigkeit, die sie so unverwechselbar macht. Leboeuf setzt auf traditionelle Herstellungsmethoden, die durch moderne Techniken ergänzt werden, um das Beste aus den Trauben herauszuholen. Diese Weine spiegeln das Terroir der Côte des Bar wider und zeigen, dass diese Region durchaus mit den bekannteren Teilen der Champagne konkurrieren kann.

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Auch das Haus Royer & Fils gehört zu den renommierten Winzern der Region. Sie kombinieren traditionelle Methoden mit innovativen Techniken, um Champagner von höchster Qualität zu erzeugen. Ihr Champagner ist kraftvoll und doch elegant, mit einer tiefen, komplexen Aromatik, die ihn zu einem Favoriten unter Kennern macht. Royer & Fils zeigen, dass die Côte des Bar nicht nur ein Anhängsel der Champagne ist, sondern eine Region mit eigenem Charakter und eigenem Stil.

Châtillon-sur-Seine und die Crémants der Côte d’Or

Auf der anderen Seite der Grenze, in der Côte d’Or, haben Winzer wie Claude Gheeraert und Christian Bouhelier die Herausforderung angenommen, ihre Crémants de Bourgogne als hochwertige Schaumweine zu etablieren. Diese Winzer arbeiten unter ähnlichen geologischen Bedingungen wie ihre Nachbarn in der Côte des Bar. Die Böden bestehen auch hier aus dem gleichen Kimmeridge-Kalk, und die Rebsorten sind ebenfalls die klassischen Champagnertrauben: Pinot Noir und Chardonnay.

Claude Gheeraert ist bekannt für seine fein strukturierten Crémants, die durch eine lebendige Säure und eine harmonische Balance bestechen. Seine Weine sind ein perfektes Beispiel dafür, wie eng die Qualität der Crémants der Côte d’Or mit den Champagnern der Côte des Bar verwandt ist. Gheeraerts Crémants sind elegant und bieten ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis, das die typischen Eigenschaften des Terroirs perfekt einfängt.

Christian Bouhelier wiederum produziert Crémants, die durch ihre Tiefe und Eleganz beeindrucken. Mit einer sorgfältigen Auswahl der Trauben und einer schonenden Verarbeitung entstehen bei ihm Schaumweine, die in ihrer Qualität den Champagnern oft sehr nahe kommen. Bouheliers Crémants zeigen, dass auch jenseits der berühmten Champagner-Grenze Schaumweine von Weltklasse produziert werden können.

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Die feinen Unterschiede im Glas

Wer die feinen Unterschiede zwischen den Champagnern der Côte des Bar und den Crémants der Côte d’Or selbst erleben möchte, kann dies heute ganz bequem von zu Hause aus tun. Bei Anbietern wie Gerard’s Selection (https://www.gerards-selection.de) gibt es speziell zusammengestellte Probierpakete, die sowohl Champagner als auch Crémants enthalten. Diese Pakete bieten die Möglichkeit, die edlen Tropfen beider Regionen zu verkosten und sich ein eigenes Bild von der Qualität und dem Charakter der Weine zu machen.

Die Grenzziehung, die vor über 200 Jahren stattfand, hat das Schicksal dieser Weinregionen bis heute geprägt. Während die Winzer der Côte des Bar durch die Vermarktung ihrer Weine als Champagner einen kleinen Vorteil haben, zeigen die Crémants der Côte d’Or, dass sie diesem Prestigeprodukt in nichts nachstehen. Beide Regionen haben ihren eigenen Reiz und bieten Schaumweine, die den Reichtum und die Vielfalt des französischen Weinbaus auf wunderbare Weise zum Ausdruck bringen.

Ob Champagner oder Crémant, beide Weine erzählen ihre ganz eigene Geschichte. Sie spiegeln die Leidenschaft und das Können der Winzer wider, die trotz ihrer unterschiedlichen Marktpositionen mit großer Hingabe daran arbeiten, das Beste aus ihrem Terroir herauszuholen. Diese Weine sind nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch ein Stück lebendige Geschichte, die man Schluck für Schluck entdecken kann.