Klare Standpunkte beim 7. Bayerischen Innovationskongress

Es wird höchste Zeit für die Ethik-Diskussion

(NL/6089741495) Regensburg, 29. Juni 2018 Unter dem Motto Digitalisierung als ethische Herausforderung trafen sich gestern Experten und Interessierte zum Bayerischen Innovationskongress in der TechBase. Zur siebten Ausgabe des stetig wachsenden Kongresses waren rund 180 Besucher und Aussteller in die TechBase gekommen. In vier Foren und einer Fachausstellung beleuchteten Unternehmen, Gründer und Forschungseinrichtungen das hochaktuelle Thema aus verschiedenen Perspektiven. Besonders angeregt verlief die Podiumsdiskussion, die mit namhaften Teilnehmern besetzt war.

Wir freuen uns auf die Digitalisierung, aber wir wollen keine Digitalisierung über die Köpfe der Menschen hinweg, gab Dr. Manfred Wolter eingangs in seinem Grußwort zu bedenken. Der Abteilungsleiter Innovation, Forschung, Technologie des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Energie und Technologie machte aber deutlich, dass es manchen Bereichen der Digitalisierung wie der Künstlichen Intelligenz (KI) in Bayern noch Handlungsbedarf. Das Land investiere in den Masterplan Digitalisierung II daher 5,5 Milliarden Euro für den digitalen Fortschritt.
Mit dem Appell make a better world richtete sich Regensburgs Bürgermeister Jürgen Huber an die Besucher. Und dafür brauchen wir Innovationen, die uns nach vorne bringen, aber unsere Ressourcen auch in gesellschaftlicher Hinsicht nicht aufbrauchen, so Huber.

Alexander Rupprecht, Geschäftsführer der R-Tech GmbH erklärte die Auswahl des Themas Digitalisierung und Ethik für den Kongress folgendermaßen: Der Innovationsdruck darf nicht dazu führen zu vergessen, welche Auswirkungen die digitale Transformation auf unsere Gesellschaft hat. Es ist also höchste Zeit, die Ethik-Diskussion auch in Regensburg weiterzuführen.

Digitalisierung ist eine innere Haltung
Autor und Unternehmer Sven Enger sprach in seiner Keynote davon, dass der technologische Wandel längst Realität sei und zu einer inneren Haltung werden muss, nicht zu einer einmaligen Aufgabe. Daher kommt es aus meiner Sicht in Zukunft vor allem darauf an, diese Entwicklung nicht unreflektiert als Heilsbringer zu sehen, sondern sehr genau auch die sozialen Belange im Blick zu behalten und die Gesellschaft als Ganzes auf diese Reise mitzunehmen.

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An der anschließend lebhaft geführten Podiumsdiskussion beteiligten sich Thorsten Dombach, Geschäftsführer der mabunta GmbH, Dr. Matthias Schier, Geschäftsführer Forum MedTech Pharma e.V., Bayern Innovativ GmbH, Prof. Dr. Karsten Weber, Leitung des Bereichs Technikfolgenabschätzung am Institut für Sozialforschung und Technikfolgenabschätzung (IST) der OTH Regensburg, Andreas Edmund Pracht, Gründer von Herzheim und der Pressechef der Deutschen Messe AG, Hartwig von Saß. Für ihn ist klar: Wir brauchen dringend einen neuen gesellschaftlichen Konsens darüber, wie wir mit Technologie und Digitalisierung umgehen. Andernfalls werden wir schnell vom technologisch Machbaren überholt werden und die Frage beantworten müssen: Wer programmiert wen?.

Fachausstellung und Foren
Rund 15 Unternehmen stellten kongressbegleitend im Foyer der TechBase ihre Innovationen, Produkte und Dienstleistungen vor. Etwas tiefer in die einzelnen Themenbereiche tauchten die Teilnehmer in einzelnen Fachforen Industrie 4.0, Energie, Sensorik und Digital Humanities ein. Mehrere Side Events des Kongresses wie ein Workshop zu Vertriebskooperationen, die Firmenbesichtigung der BMW Group Regensburg, das Innovationsforum von Bertrandt sowie Kurzberatungen rundeten das Programm ab.

Veranstaltet wurde der 7. Bayerische Innovationskongress von der Digitalen Gründerinitiative Oberpfalz (DGO), dem IT-Logistikcluster und dem Elektromobilitätscluster Regensburg. Als Hauptsponsoren konnten die Deutsche Messe und Bertrandt gewonnen werden.

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