Legende und Wahrheit rund um den Winterschnitt

Fit für den Winter - Gewächse richtig schneiden

Ein Baum, drei Gärtner, fünf Meinungen – die Meinungen über den richtigen Schnitt an Baum, Strauch und Hecke sind vielfältig und gehen oft weit auseinander.
Lange Zeit galt: Es wird grundsätzlich im Herbst geschnitten, da der Saft zurückgeht und die Pflanzen sich auf den Winter vorbereiten. Dieses Vorgehen entspricht jedoch nicht mehr dem aktuellen Wissensstand und sollte differenzierter betrachtet werden.
Damit Sträucher und Bäume mehr Kraft bekommen und dichter wachsen, empfiehlt es sich zwar, einmal im Jahr einen sogenannten “Winterschnitt” zu machen. Die beste Zeit dafür ist aber erst zwischen Anfang Dezember und Mitte März. Die Pflanzen vertragen das Ausdünnen dann besonders gut und die Gefahr ist gering, dass man Vögel und andere Tiere, die sich in den Sträuchern und Bäumen eingenistet haben, stört.
Nicht jeder Strauch verträgt einen Radikalschnitt mit der Heckenschere wie etwa die klassische Thuja-Hecke. Hecken, die sich aus verschiedenen Sträuchern zusammensetzen, sollten nur von innen und möglichst an der Basis beginnend, also in Bodennähe, geschnitten werden. Kürzt man die Hecke nur von oben, besteht die Gefahr, dass sie unten zu dicht wächst und immer weniger Licht und Sauerstoff hindurchdringen kann. Das kann das Wachstum hemmen und den Strauch langfristig zerstören.
Für den sogenannten Verjüngungsschnitt, der den Strauch gesund hält und verhindert, dass unschöne Löcher in der Hecke entstehen, werden alle toten Äste mit einer Gartenschere oder einer Handsäge abgeschnitten. Auch Äste, die zu eng stehen und aneinander reiben könnten, sollten beim Ausdünnen der Sträucher gekürzt werden. Die Äste könnten sich sonst bei starkem Wind gegenseitig an der Rinde verletzen, was vor allem bei nassem Wetter schädlichen Pilzbefall fördert. So ein Verjüngungsschnitt sollte etwa alle zwei bis drei Jahre gemacht werden, damit die Sträucher optimal gepflegt sind und gesund wachsen können.
Wie bei den Sträuchern gilt auch beim Baumschnitt: Störende Äste, die zu weit in den Garten ragen, sollten möglichst nah am Stamm abgeschnitten werden, so dass keine Krankheitserreger durch überstehende Stummel eindringen können. Auch hier wird der Baum mit einer Astschere oder einer Säge zunächst von allem toten Geäst befreit. Die anderen Äste werden dann um etwa ein Drittel gestutzt. Bei Obstbäumen ist jedoch Vorsicht angesagt: Das sogenannte “Fruchtholz”, also Äste, die später Früchte tragen, sollte stehen gelassen und nicht abgeschnitten werden.
Damit der Baum vor Fäulnis und Pilzbefall geschützt ist, werden die Schnittwunden abschließend noch versiegelt. Entsprechende Pasten erhalten Sie in Ihrem Gartenfachmarkt Schug Bauen und Wohnen.
Möchte man auf eine Versiegelung verzichten, bietet sich noch der spätere Schnittzeitpunkt im Februar oder März, also kurz vor dem Austrieb, an. Allerdings sollte die Außentemperatur dann schon recht sicher um 5 °C liegen, da sonst das Kambium, also die Wachstumsschicht zwischen Rinde und Holz, Schaden nimmt. Gut eignet sich auch der Mai, wenn bereits Laub ausgetrieben ist. Stark blutende Gehölze wie zum Beispiel der Ahorn sollten grundsätzlich erst im Mai geschnitten werden.
Für den Rückschnitt bieten sich je nach Astgröße und Asthöhe verschiedene Geräte an. Die Auswahl an Scheren und Sägen ist groß. In jedem Fall sollte das verwendete Werkzeug sauber, geschliffen, geschmiert und rostfrei sein.
Bei Astscheren sind zwei unterschiedliche Typen geläufig, die sich in der Art der Schneidetechnik unterscheiden: die Amboss-Scheren und die Bypass-Scheren. Bypass-Scheren verfügen über eine zahnradartige Getriebetechnik, bei der beide Scherenklingen gleichzeitig in den Ast ziehen und glatt abschneiden. Dadurch ist kein hoher Kraftaufwand mehr nötig und auch dickere Äste können spielend eingekürzt werden. Bei der Amboss-Schere drückt das Messer den zu schneidenden Ast auf das feststehende Gegenstück, den Amboss. Diese Schere ist vor allem für dünnere Äste gut geeignet.
Ideal für starke Äste sind Astscheren mit besonders langen Hebeln, da diese die Kraftübersetzung erhöhen. Eine Schere mit verzahnten Hebeln erhöht die Übertragung zusätzlich und der Schnitt geht leicht von der Hand.
Wichtig ist auch eine ausgewogene Ergonomie. Die Schere sollte gut ausbalanciert sein und nicht nach vorne oder hinten kippen.
Ein umfangreiches Angebot an passendem Werkzeug und die entsprechende kompetente Beratung erhalten Sie im Fachmarkt Schug für Bauen und Wohnen in Adenau.

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