Eine bundesweit repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Uelzener Versicherung zeigt: Die deutliche Mehrheit der Katzenhalter hält ihr Tier für normalgewichtig. Aber stimmt die Einschätzung der Tierfreunde? Und wie können Katzenfreunde erkennen, ob ihr Tier nicht vielleicht doch Übergewicht hat?

Die durch Forsa befragten Katzenhalter sollten einschätzen, ob ihre Katze Normalgewicht hat oder eher zu viel oder zu wenig wiegt. Das Ergebnis: Drei Viertel der Katzenhalter (74 %) halten ihre Katze für normalgewichtig. Nur knapp jeder Fünfte (17 %) sagt dagegen, dass seine Katze eher zu viel wiegt und 8 Prozent finden, dass ihre Katze zu wenig Gewicht auf die Waage bringt.

Das sagt die Wissenschaft
„Tatsächlich zeigen verschiedene wissenschaftliche Studien, dass der Anteil übergewichtiger Katzen höher liegt und bis zu 65 Prozent ausmacht“, sagt Dr. Britta Dobenecker, Fachtierärztin für Tierernährung & Diätetik und Stellvertretende Leiterin des Lehrstuhls für Tierernährung und Diätetik der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Die Teilnehmer der Forsa-Umfrage sind mit ihren Annahmen nicht allein. „Oftmals schätzen die Halter übergewichtiger und selbst adipöser, sprich krankhaft übergewichtiger, Katzen den Ernährungszustand nicht richtig ein. Das ist auch aus der alltäglichen tierärztlichen Praxis bekannt und wird zudem durch wissenschaftliche Studien untermauert“, so Dr. Dobenecker. „Bei zwei übereinstimmenden Studien aus Frankreich bzw. Deutschland haben etwa zwei Drittel der befragten Halter nachgewiesenermaßen übergewichtiger Katzen angegeben, ihre Tiere seien normalgewichtig oder allerhöchstens ‚etwas zu kräftig‘.“

Die Gründe für diese Fehleinschätzung sind vielfältig. Vielen Katzenhaltern fehlt die Sachkenntnis und sie erkennen einfach nicht, wenn die Katze Übergewicht hat. Oder das Bewusstsein für Gesundheitsvorsorge fehlt. Andere empfinden Scham, dass die Katze zu dick ist und sie es nicht schaffen diesen Zustand zu ändern.

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Es gibt zahlreiche Gründe, warum es zu Übergewicht bei Katzen kommen kann. So verändert sich beispielsweise nach einer Kastration der Stoffwechsel der Katzen und sie setzen leichter zusätzliches Gewicht an. Auch das Sättigungsgefühl ist beeinträchtigt, sodass sie mehr fressen. Daher muss die Ernährung kastrierter Katzen an diese veränderte Situation angepasst werden.
Ebenfalls eine Rolle spielt eine reine Wohnungshaltung der Katzen, die oftmals mit mangelnder Aktivität einhergeht, bei gleichzeitig reichlicher Fütterung energiereicher und besonders schmackhafter Nahrung. Hier gilt es darauf zu achten, den Stubentigern ausreichend Bewegung zu verschaffen und die Fütterungsempfehlungen der Hersteller zu beachten. Ein besonderer Risikofaktor: die zwischendurch gefütterten Leckerlis. Diese sind zum Teil besonders energiereich und sollten auf jeden Fall bei der Gesamtfütterungsmenge berücksichtigt werden. Mit anderen Worten: Kalorienzählen ist auch bei Katzen die beste Prävention gegen Übergewicht.

Übergewicht erkennen und entgegenwirken
Übergewicht ist bei Katzen eine der größten Gesundheitsgefahren. Aber wie lässt sich erkennen, ob eine Katze ihr Idealgewicht hat oder zu dick ist? „Sind die Rippen mit locker auf den Katzenkörper gelegten Händen zu fühlen und hat die Katze von oben betrachtet eine deutlich erkennbare Taille, hat sie ihr Idealgewicht. Sind diese Merkmale nicht erfüllt, ist die Katze zu dick und sollte abspecken. Das Abnehmprogramm sollte jedoch nach Beratung mit einem Tierarzt durchgeführt werden“, betont Dr. Dobenecker.

Ann-Kathrin Rohmann
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