Situation des ärmeren Teils der Bevölkerung wird durch Freihandelsabkommen nicht besser
Suhl, 10.04.2018. „Es ging durch die Presse, dass die Europäische Union ein Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten verabschieden will“, erklären die Experten der Energiegenossenschaft Green Value SCE. Im Kern geht es dabei um Zollbefreiungen und die Anhebung der Einfuhrgrenzen mit den Ländern Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Im Gegenzug dürfte die EU ebenfalls vereinfacht Güter und Dienstleistungen exportieren. Bislang ist das Abkommen jedoch noch nicht ratifiziert. „Die Vertreter der EU hätten noch nicht, wie von den südamerikanischen Verhandlungsführern angestrebt, endgültige Zusagen für eine Zollbefreiung auf südamerikanisches Rind und Bioethanol gegeben“, so die Fachleute der Green Value SCE-Genossenschaft.
Gewerkschafter gehen auf die Barrikaden
Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) und das Beratende Wirtschafts- und Sozialforum des Mercosur (FCES) üben nun, nach den Gewerkschaften, ebenfalls Kritik am Freihandelsabkommen zwischen den Mercosur-Staaten und der EU. Der EWSA und der FCES – bestehend aus Handelskammern, Gewerkschaften und Organisationen der Zivilgesellschaft – legten Bedenken in Bezug auf das Abkommen ein und forderten dringend die Einsetzung eines gemischten Begleitausschusses. Nur so könne die Beteiligung der Gesellschaft an der Endphase der Verhandlungen und der anschließenden Überwachung des Abkommens ermöglicht werden. „Sie forderten ferner, Fachleute im Bereich „Soziales und Arbeit” einzusetzen, damit im Rahmen des sozialen Dialogs Analysen und Vorschläge erstellt und Lösungen für Ungleichgewichte in der Arbeitswelt gefunden werden“, so die Experten der Green Value SCE.
Mehr Wachstum bei den Reichen bedeutet mehr Armut bei den Armen
„Die Reaktion ist schwer zu verstehen, geht man doch nach unserer Denkart davon aus, dass Marktöffnungen und eine Vereinfachung der Wirtschaft, Wohlstand für alle bedeutet“, so die Fachleute der Green Value SCE. Dies sei jedoch gerade in südamerikanischen Ländern nicht zwingend das Ergebnis und daher kommt jetzt der Widerstand der Verbände. Denn bislang geht das Wirtschaftswachstum, auch das Wachstum in der Landwirtschaft, in den oben aufgeführten Ländern Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay immer zu Lasten der Kleinbauern. Diese können beispielsweise gegen industriell aufgestellte Landwirtschaftsbetriebe nicht konkurrieren. Zudem gehören diese Betriebe zumeist großen international agierenden Konzernen. Beim Betrieb werden riesige Flächen gerodet und vermehrt chemischer Dünger eingesetzt. Das Land der Kleinbauern, so es nicht ohnehin enteignet wird, wird damit immer unfruchtbarer. Die Konsequenz liegt auf der Hand: Je mehr Handel diese Konzerne betreiben können, um den Profit zu maximieren, umso mehr bleiben die Kleinbauern auf der Strecke und werden zu Leibeigenen der Konzerne. Diese zahlen meist nicht einmal die Mindestlöhne, die ohnehin nur knapp reichen, Familien zu ernähren. „Aus diesem Grund machen sich die Interessenverbände dafür stark, diesen Menschen mehr Chancen einzuräumen. Höchste Zeit ist es und sollte von den Vertretern der EU auch also solches wahrgenommen werden“, meinen die Experten der Green Value SCE Genossenschaften.
Weitere Informationen unter: http://www.green-value-sce.de
Die Green Value SCE ist eine europäische Genossenschaft. Das Genossenschaftsprinzip der Green Value SCE drückt sich dabei durch einen gemeinschaftlich geprägten Investitionsansatz aus, der eine Streuung in unterschiedliche internationale Assets ermöglicht. Hierdurch wird einer breiten Zielgruppe von Investoren der Zugang zu Anlagen gewährt, die ihnen ansonsten vorbehalten geblieben wären.