akz-o Der Objektkünstler Helmut Reipen aus Norden in Ostfriesland zeigt uns, dass Kunst und Kunsthandwerk bisweilen schwer voneinander zu trennen sind; ja, dass sie sogar einander bedingen. „Beides bildet für mich eine Symbiose“, so der Künstler, der exklusiv für Leda eine Kollektion von „Wächterfiguren“ kreiert hat, die in der Gießerei des Traditionsunternehmens aus Leer handgefertigt werden. Als Maler und Bildhauer arbeitet Reipen seit 1981 in seinem Atelier in Ostermarsch, unweit des Wattenmeers. Und dort, an den Gestaden der Nordsee, findet man den Künstler oftmals auf der Suche nach Fundstücken, die er sich „an Land“ zieht: Treibholz, Wrackteile und andere Gegenstände, die er dann in eine neue Daseinsform überführt – indem er sie in veritable „Kunststücke“ verwandelt. Hierzu zählen verschiedenste Künstlerköpfe, die er meist auf Stelen montiert – in der Fachwelt als „Hermen“ bekannt. Ihr Name geht auf den griechischen Götterboten Hermes zurück, dessen Kopf oder Büste in der Antike auf ebensolchen Pfeilern an Landmarken oder Wegkreuzungen aufgestellt war. Wilko, Jan und Frieda – so die Titel der drei Skulpturen, für die Reipen gemeinsam mit Leda die Gussformen entwickelt und entworfen hat – knüpfen an ebendiese Wegweisefunktion an, geben Halt und Orientierung, sind Hüter und Wächter. Gleichzeitig symbolisieren sie in ihrer Mischung aus figuraler und abstrakter Formgebung, angesiedelt zwischen klassischer Tradition und Moderne, etwas Archaisches, Strenges, Klares, das nur hier an der Nordsee gedeihen kann. Künstlerköpfe sind eine Reminiszenz an die Antike – und an die Nordsee Auf dem weitläufigen Firmengelände (www.leda.de), wo sonst industrielle Gussteile und Komponenten sowie Kaminöfen und Kachelofeneinsätze mit innovativer Heiztechnik produziert werden, entstehen auch Kunstgegenstände wie die Wächterfiguren. In der kleinen, aber feinen Handformerei werden sie im Sandguss-Verfahren per Hand geformt, in Alu gegossen und dann schwarz lackiert. Die Figuren sind 38 cm hoch, 28 cm breit und 7,5 kg schwer. BU: „Wächterfiguren“ als gelungene Symbiose aus Kunst und Kunsthandwerk. Foto: Leda Werk/akz-o