Über die Ausbildung und über die Arbeitsbedingungen in der Hotellerie und Gastronomie wird seit Jahren sehr viel geschrieben und diskutiert. Die Ausbildungsberufe in der Gastronomie und Hotellerie sind anspruchsvoll, vielfältig und abwechslungsreich. Sie bieten auch heute noch ein gutes Sprungbrett für eine erfolgreiche Karriere. Weltweit arbeiten nicht nur Küchenchefs und Hoteldirektoren in Spitzenpositionen, die in Deutschland, Österreich oder Schweiz ausgebildet wurden. Der Grund dafür liegt in der dualen Ausbildung, die in diesen Ländern angeboten wird.
Die insgesamt sehr gute Ausbildungssituation in Baden-Württemberg in allen Branchen, eine geringe Jugendarbeitslosigkeit und der demografische Wandel haben zur Folge, dass Berufseinsteigern eine Vielzahl von Ausbildungsmöglichkeiten zur Verfügung steht.
Die Baden-Württembergischen IHKs und der Hotel-und Gaststättenverband haben die Problematik der Attraktivität der Branche für Mitarbeiter erkannt und 2013 gemeinsam das “Ausbilderversprechen” auf den Weg gebracht. Hierbei handelt es sich um ein Selbstversprechen der Ausbildungsbetriebe, gesetzliche Bestimmungen einzuhalten und Ausbildungsinhalte umfassend zu vermitteln. Zudem sichere ja auch die Dokumentationspflicht von Arbeitszeiten, die seit Jahresbeginn in Kraft getreten ist und durch den Zoll streng kontrolliert wird, den Arbeitnehmern besser geregelte Arbeitszeiten und weniger Überstunden zu, heißt es von der IHK. Hält sich ein Betrieb nicht an diese Regeln, riskiert er hohe Strafen. Beurteilungssysteme, die Mitarbeitern und Auszubildenden ermöglichen, ihren Arbeitgeber zu bewerten, werden zukünftig ebenfalls die Qualität der Ausbildung erhöhen und die Arbeitsbedingungen nachhaltig verbessern. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Portal “Ausbildungssterne”, bei dem Auszubildende, die ihre Prüfung bereits bestanden haben, ihren Ausbildungsbetrieb beurteilen, wenn dieser seine Zustimmung zuvor erteilt hat. Dies sind Schritte in die richtige Richtung.
Die IHK Karlsruhe hat zudem die Prüfungsbedingungen deutlich verbessert, engagierte Prüfer führen regelmäßig Prüfungsvorbereitungen durch und besonders die Robert-Schuman-Schule in Baden-Baden, die über eine hervorragende Küchenausstattung und engagierte Lehrer verfügt, tragen zur Qualität in der Ausbildung bei. Kochprüfungen und Küchenmeisterlehrgänge werden zukünftig alle in der Robert-Schuman-Schule durchgeführt. Küchenmeister Gerd Astor, der speziell in der Jugendarbeit sehr engagiertist und Initiativen wie die Stadtmeisterschaften Baden-Baden und die Küchenkids ins Leben gerufen hat, kann bei den Jugendlichen immer wieder die Leidenschaft für die Branche wecken. “Die IHK Karlsruhe steht jederzeit beratend zur Verfügung, wenn Betriebe ihre Ausbildungssituation optimieren möchten”, erklärt Alfons Moritz, stellvertretender Hauptgeschäftsführer und Geschäftsbereichsleiter Aus- und Weiterbildung.
Viele Betriebe sehen in der eigenen Nachwuchssicherung die beste Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. In der TechnologieRegion Karlsruhe bilden von den insgesamt 3375 Betrieben der Branche 586 selbst aus. In diesem Ausbildungsjahr sind 58 Ausbildungsabbrüche zu verzeichnen, 30 davon in der Probezeit. Das ist im Querschnitt aller Branchen keine überdurchschnittlich hohe Zahl. Am häufigsten ausgebildet werden Hotelfachleute (219), gefolgt von den Köchen (168) und den Restaurantfachleuten (79). Daneben absolvieren 42 Fachkräfte für Systemgastronomie, 21 Fachkräfte im Gastgewerbe und sechs Hotelkaufleute ihre Ausbildung. Die Brutto-Ausbildungsvergütung beträgt bei einer 39-Stunden-Woche zurzeit 570,00 EUR im ersten, 630,00 EUR im zweiten und 700,00 EUR im dritten Ausbildungsjahr. Es handelt sich hierbei um den Branchen-Tarif, an den sich nahezu alle Betriebe halten. Die Ausbildungsgehälter liegen somit im Mittelfeld aller Ausbildungsvergütungen.
Die IHK ist Partner, Ratgeber und Informations-Drehscheibe der Betriebe und steht für die Selbstorganisation der Unternehmer für Unternehmer. Die Aufgabe der IHK liegt, seit deren Gründung, in der Selbstverwaltung der Wirtschaft. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Weiterentwicklung des Standortes TechnologieRegion Karlsruhe. Weitere Verantwortungsbereiche sind die eigenverantwortliche Übernahme von Aufgaben, die sonst von Behörden ausgeführt werden, sowie die Interessensvertretung für die mittelständischen Betriebe der Region.
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