Ist man auch dann ein Schwarzer, wenn es niemand sehen kann? In einem tief gespaltenen Land macht sich ein hellhäutiger Afroamerikaner auf die Suche nach seiner Identität.
Neuerscheinung: Color – Ein Amerikanisches Leben
(The Autobiography of an Ex-Colored Man, Roman von James Weldon Johnson,
übersetzt und herausgegeben von Olaf Knechten, Hardcover: ISBN 9783754374634, Taschenbuch: ISBN 9783754374726, E-Book: ISBN 9783754376676, Books on Demand 2021)
Dieses Buch behandelt, obwohl vor über hundert Jahren geschrieben, das zentrale Thema unserer Zeit – die Frage nach unserer Identität. Es rechnet mit Rassismus und Doppelmoral ab, zeigt düstere Kapitel amerikanischer Geschichte, die bis heute nachklingen, aber auch das erstarkende Selbstbewusstsein des schwarzen Amerikas nach Abschaffung der Sklaverei und seinen unschätzbaren kulturellen Einfluss.
Die fiktive Autobiografie Color – Ein amerikanisches Leben wurde 1912 zunächst anonym veröffentlicht. Darin beschreibt der namenlose Ich-Erzähler die Stationen seines bewegten Lebens. Die Suche nach Zugehörigkeit und Heimat treibt ihn einmal quer durch die USA, nach Europa und wieder zurück, von der Zigarrenfabrik über die Spielhölle in den Ragtime-Club, von der Pariser Oper über Berliner Konzerthäuser bis zu einem Treffen evangelikaler Christen in den Südstaaten. Zwei Morde erweisen sich als schicksalsentscheidend …
Das Buch liest sich wie eine Mischung aus Coming-of-Age-Roman und Road Novel. Schnörkellos, ehrlich und zugleich unterhaltsam gewährt es einen Einblick in das diverse Leben der schwarzen Bevölkerung und vermittelt einen Eindruck der amerikanischen Gesellschaft um 1900.
Autor James Weldon Johnson (1871-1938) war ein Mann mit vielen Talenten und einem außergewöhnlichen Werdegang. Er war Schriftsteller, Komponist, Hochschullehrer, Rechtsanwalt, Diplomat und Bürgerrechtler.
Als führendes Mitglied der National Association for the Advancement of Colored People (NAACP) setzte er sich u. a. für ein Anti-Lynch-Gesetz ein. Gemeinsam mit seinem Bruder John Rosamond Johnson schrieb er das Lied Lift Every Voice and Sing, das zur Hymne des schwarzen Amerikas wurde. Später komponierten die beiden noch etliche Ragtime-Hits.
Johnson war eine Schlüsselfigur der Kulturbewegung Harlem Renaissance und verfasste Gedichte, Essays und eine Autobiografie. Color – Ein amerikanisches Leben blieb sein einziger Roman.
Olaf Knechten ist ein deutscher Übersetzer, Lektor und Künstler. Nach dem Kunststudium in Köln zog es ihn nach London, wo er sein Diploma in Translation erwarb. Er hat neben zahlreichen Romanen auch Untertitel für Spielfilme und Fernsehserien übersetzt. Vor allem seine Übertragung der Abnormen-Trilogie von Marcus Sakey wurde zu einem großen Publikumserfolg. Nach 20 Jahren in Großbritannien wohnt er nun wieder in Köln.
Die Themen Rassismus und Identität sind aktueller denn je. Deshalb kam dieser Klassiker, der auch im amerikanischen Schulunterricht behandelt wird, auf die Liste der Werke, die Olaf Knechten gern einmal übersetzen wollte. Mithilfe eines Stipendiums des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen von „Neustart Kultur“ konnte er die Übersetzung und Veröffentlichung nun verwirklichen.
Journalist:innen und Blogger:innen erhalten per Anfrage an presse@bod.de unter Angabe der Versandadresse ein kostenloses Rezensionsexemplar. Interessierte Buchhändler:innen erhalten unter buchhandel@bod.de ebenfalls ein Freiexemplar.