Die Plattform EduCare ist gegen ein Schulstartjahr mit 5 Jahren

IV macht Vorschläge für die bildungspolitische Mottenkiste

(NL/9320690107) Die Industriellenvereinigung hat heute ihr neues Bildungskonzept vorgestellt. Die Plattform EduCare begrüßt, dass in diesem Konzept die elementare Bildung mitgedacht wird und die, von der elementarpädagogischen Community aufgestellten Forderungen nach Eingliederung des elementaren Bildungswesens in die Kompetenz des Bundes und die Tertiärisierung der Ausbildung aufgegriffen wurden.

Mit Verwunderung lesen wir jedoch, dass ein für alle Kinder verpflichtendes Startschuljahr mit schulähnlichem Charakter und alters- gerechter Pädagogik zum Ausbau der sprachlichen, kommunikativen und sozialen Fähigkeiten eingerichtet werden soll und dass dieses Startschuljahr inhaltlich von der Schule verantwortet werden soll. Das Startschuljahr soll eine Brückenfunktion zur Schule darstellen.

Das widerspricht allen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die uns nachweisen, dass junge Kinder ein ganz spezielles Umfeld brauchen. Sie müssen ihre Neugier befriedigen und individuell herausfinden können, wie die Welt der Großen funktioniert. Dazu gibt es elementarpädagogische Konzepte, die von ElementarpädagogInnen umgesetzt werden.

Seit der Einführung des verpflichtenden Kindergartenjahres gibt es für alle Kindergärten einen Bildungsplan, der den derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht. Die KindergartenpädagogInnen werden in Weiterbildungskursen für diese neue Form des Lernens im Kindergarten ausgebildet.

In einem Startschuljahr, wie es die IV fordert, würden 5 jährige Kinder in der Schule sitzen und jene Art von Lernen praktizieren, die von der IV zu Recht als reformbedürftig angesehen wird.
Die IV wäre gut beraten, sich auch im elementarpädagogischen Bildungsbereich an neueren pädagogischen Konzepten zu orientieren. Dieses vorgeschlagene Schulstartjahr ist nichts anderes als ein Vorschuljahr und gehört in die bildungspolitische Mottenkiste.

Elementare Bildung muss in elementaren Bildungseinrichtungen unter qualitativ hochwertigen Bedingungen und mit bestens qualifiziertem Personal stattfinden. Erst dann können wir davon ausgehen, dass Kinder nicht bereits am Anfang ihrer Schullaufbahn zum Scheitern verurteilt sind.

Weitere Meldungen:  Mehrsprachigkeit: Vom Störfall zum Glücksfall

Die Plattform EduCare versteht sich als Arbeitsgemeinschaft von Pädagoginnen und Pädagogen, Trägerorganisationen, Interessensgemeinschaften sowie von Eltern und engagierten Einzelpersonen aus dem elementaren und außerschulischen Bildungsbereich.
Hinter der Plattform EduCare steht keine staatliche, kirchliche, politische oder private Organisation. Sie wird getragen vom gemeinnützigen Verein zur Förderung der Elementarpädagogik. Die Koordination des Netzwerkes der Plattform EduCare wird vom Steuerteam wahrgenommen.

Kontakt

Heidemarie Lex-Nalis
Krausegasse 7a/10
1110 Wien
43 (664) 4634580
heide.lex-nalis@plattform-educare.org
http://www.Plattform-EduCare.org

Schreibe einen Kommentar