Aktuelle Studie sieht großen Handlungsbedarf

Kinderarbeit auf Kakaoplantagen

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sup.- Die Geschmäcker sind bekanntlich unterschiedlich, aber auf ein Stück Schokolade als willkommene Nascherei können sich viele Menschen einigen. Vor allem bei Kindern sorgt die Aussicht auf die Lieblingstafel oder den bevorzugten Schokoriegel meist für leuchtende Augen. Es gibt allerdings Regionen der Welt, in denen sich das Verhältnis von Kindern und Schokolade gänzlich anders darstellt. Noch immer ist nämlich Kinderarbeit eine häufige Begleiterscheinung beim Anbau von Kakao, der wichtigsten Schokoladenzutat. Allein in den beiden westafrikanischen Ländern Ghana und Cote d”Ivoire, ehemals Elfenbeinküste, aus denen rund zwei Drittel der weltweiten Kakaobohnenernte stammen, sind fast 1,6 Mio. Kinder von 5 bis 17 Jahren betroffen. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die das Forschungsinstitut NORC an der University of Chicago mit Mitteln des US-Arbeitsministeriums durchgeführt hat. Danach hat der niedrige Weltmarktpreis für Kakaobohnen, der sich seit den 70er-Jahren nahezu halbiert hat, die Situation noch zusätzlich belastet. Weil viele Bauernfamilien sich den Einsatz bezahlter Helfer nicht leisten können, müssen die Kinder auf den Plantagen mitarbeiten, statt in die Schule gehen zu können.

Allein durch gesetzliche Regelungen hat sich deshalb das Problem der Kinderarbeit bisher nicht überwinden lassen. Wichtiger als alle Verbote ist es, dass der Kakaoanbau den Bauern ein existenzsicherndes Einkommen ermöglicht. Die UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, sieht dafür zwar die Regierungen vor Ort in der Pflicht. Diese müssten aber unterstützt werden durch eine internationale Zusammenarbeit von Bildungsinstitutionen, Gewerkschaften, Massenmedien, Hilfsorganisationen, Spendern und den kakaoverarbeitenden Unternehmen. Einen wichtigen Beitrag zu diesem Lösungsweg liefert in Deutschland das Forum nachhaltiger Kakao, eine Gemeinschaftsinitiative aus Herstellern sowie staatlichen und gesellschaftlichen Organisationen. Das Forum setzt sich auf zahlreichen Ebenen für die Nutzung und den Ausbau der Zertifizierungssysteme für nachhaltig erzeugten Kakao ein ( www.kakaoforum.de).

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Mit diesen Systemen lassen sich nicht nur die ökologischen, sondern auch die ökonomischen Rahmenbedingungen des Kakaoanbaus kontrollieren und beeinflussen. Durch eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation und der Lebensbedingungen in den Anbauregionen, durch Beratungs- und Bildungsangebote, Mindestpreis- und Prämienmodelle sowie Hilfe beim Zugang zu Sozialleistungen soll den Ursachen von Kinderarbeit allmählich die Grundlage entzogen werden. Jeder Käufer von Schokolade kann dieses Engagement unterstützen, indem er beim Einkauf auf Produkte mit nachhaltig zertifiziertem Kakao achtet.

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