3. Höchster Designparcours mit großer Resonanz / 44 Kreative und Designer beziehen fünf leer stehende Ladenflächen in der Innenstadt / Aktion soll die Geschäftsräume in attraktivem Licht zeigen und dem Stadtteil neue Impulse geben
Frankfurt-Höchst (hds).- Mit einer Rekordbeteiligung ging am Wochenende, zeitgleich mit dem Weihnachtsmarkt, der 3. Höchster Designparcours über die Bühne – 44 junge Designer und Kunsthandwerker zeigten ihre Kreationen. Das Quartiersmanagement der NH ProjektStadt hatte im Vorfeld leer stehende Ladenflächen im Stadtteil ausfindig gemacht und die Eigentümer dazu gebracht, sie jungen Kreativen aus der gesamten Rhein-Main-Region für dieses Wochenende zur Verfügung zu stellen. Prof. Dr. Joachim Pös, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt, begrüßte zur Eröffnung am Freitag die Gäste und zeigte sich begeistert darüber, “wie viel Kreativität hier in diesem Parcours der Künste und des Handwerks vereint ist – Höchst blüht regelrecht auf.” Dem Wohnungsunternehmen sei es daher “eine große Ehre und eine Herausforderung, hier mitzuarbeiten und die Belebung der Innenstadt voranzutreiben.” Die NH ProjektStadt, eine Marke der Nassauischen Heimstätte, ist von der Stadt Frankfurt mit dem Quartiersmanagement betraut. Pös freute sich besonders, dass der Bunker am Bahnhof erstmalig während des Höchster Designparcours illuminiert wird. Die Einwohner merken, dass sich etwas bewegt “Das ist mittlerweile eine echte Erfolgsgeschichte”, hob der zuständige Bürgermeister und Stadtplanungsdezernent der Stadt Frankfurt Olaf Cunitz bei seiner Eröffnungsrede hervor. “Wir sind vor eineinhalb Jahren mit rund 20 Designern gestartet, heute haben wir die Zahl mehr als verdoppelt – bald werden wir hier 100 begrüßen.” Überhaupt sei der Höchster Designparcours ein “phantastisches Projekt”, aus verschiedenen Gründen: “Leerstände werden kreativ genutzt, es entstehen Farbkleckse, die den Stadtteil beleben. Und die Höchster sehen, es bewegt sich etwas.” Die Qualität hänge, so führte Cunitz weiter aus, auch daran, dass “Frankfurt eine kreative Stärke entwickelt hat, die sich hinter nichts verstecken muss.” Das Quartiersmanagement setze damit Impulse, die sich nahtlos in verschiedene andere Maßnahmen einpassen – unter anderem die Neugestaltung des Bahnhofvorplatzes, der Umbau der Bolongarostraße, das Förderprogramm der Stadt und die Sanierung des Schlosses. Cunitz betonte, dass die Höchster Altstadt aufgrund des wunderschönen Ortskerns auch bald Touristen anlocken wird. Jakob Sturm von der Leerstandsagentur Radar ergänzte: “Ich freue mich wahnsinnig, dass mittlerweile so viele Kreative mitmachen.” Das sei für den Stadtteil und für seine Einwohner ein echter Gewinn. Vielschichtige Frankfurter Künstler und Kunsthandwerker Der 3. Höchster Designparcours zeigte eindrucksvoll, welch kreatives Potenzial Frankfurt zu bieten hat. Svenja Borantino etwa präsentierte Schallplattentaschen, die unter ihrem gerade gestarteten Label Moski.to vertrieben werden. Für das nötige Licht in der ehemaligen Bahnhofgaststätte sorgten die “Be-Leuchten” von Bertram Kraft. Der Bildhauer zeigte “Alltagslampen”, die aus Gegenständen des täglichen Lebens wie etwa einem Eimer entstehen. “Die Idee mit dem Designparcours ist genial”, findet Jérme Al Soufi, der unter dem Namen “Organic Ceramics” Gebrauchskeramik produziert. Auch Catharina Schminke (Typotextil, Texte auf Stoffen), Simone Nosseck (Goldnäsjen, Modeschmuck aus alten Knöpfen), David Schmidt (Fotografie) und verschiedene andere Kunsthandwerker stellten in der ehemaligen Bahnhofsgasstätte aus. Im früheren Tengelmann, Emmerich-Josef-Straße, blühte ebenfalls so manche kreative Blume. Liane Pilz recycelt alte Glühbirnen und häkelt eigenwillige Muster um sie herum – das ganze firmiert unter dem Label “Pilzunikate”. Nebenan der Stand von Bbags, dessen Eignerin Birgit Simons Taschenunikate aus antiken Kimonos und ostasiatischen Stoffen herstellt. Sie war vor einem Jahr noch selbst Besucherin und fand den Designparcours eine “tolle Idee”. Die Goldschmiedin Susanne Rausch präsentierte ihren handgefertigten Silberschmuck mit Emaille-Verzierungen. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass das Künstlerwochenende für die Kreativen auch kommerziell ein Erfolg ist. Viel Furore erntete die Künstlergruppe “Soneart” um Iva Houben, die nagelneue Skateboards an Kids verschenken, um die gebrauchten oder sogar kaputten Boards zurückzunehmen und in Möbel, Lampen und weitere Kunstgegenstände zu verwandeln. Im ehemaligen Tengelmann zeigten auch Amelie Persson (Words & Illustration) mit Illustrationen oder Michael Boeck (Be Poet) mit Postern und T-Shirts abgerissener Frankfurter Gebäude ihr Können. Ein paar Häuser weiter steht der Laden von Tulla Trash und Kerstin Lichtblau, die sich nach dem ersten Designparcours hier einmieteten. Sie stellten ihre eigenen Exponate aus, obendrein Werke anderer Künstler. Im ehemaligen McDonald”s (Königsteiner Straße) schlugen die Labels Superette du design, byMelanieCzermak und Annette Rack und verschiedene weitere ihre Verkaufsstände auf. In der Bolongarostraße schließlich beendete die Künstlergruppe At Jujugi mit ihren “Souvenirs” den Reigen. “Die hohe Beteiligung an Kreativen”, erläutert Simone Planinsek, Quartiersmanagerin bei der NH ProjektStadt, “zeigt, wie attraktiv der Höchster Designparcours mittlerweile ist.” Die Hoffnung der Organisatoren sei, den Leerstand mit solchen Aktionen dauerhaft zu reduzieren. “In einem Fall ist uns das ja bereits gelungen, in anderen stehen wir in Verhandlungen. Die Aufwertung und Revitalisierung eines Stadtteils ist aber ein langfristiger Prozess, in dem viele kleine Maßnahmen irgendwann zu einem großen Ganzen werden”, so die Erfahrung der verantwortlichen Quartiersmanagerin. Insofern sei dieser Designparcours “sicher nicht der letzte”. Aktiv für eine Erneuerung des Stadtteils Der Höchster Designparcours ist eine Kooperation zwischen Stadtplanungsamt, dem Quartiersmanagement der NH ProjektStadt, der Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH und Radar, der Leerstandsagentur der Stadt. Um die Attraktivität der Frankfurter Stadtteile zu fördern, unterstützt die stadteigene Wirtschaftsförderung kontinuierlich Projekte, die dazu beitragen, leer stehende Einzelhandelsimmobilien neu zu beleben. Sie berät Eigentümer bei der Vermarktung ihrer Läden und vermittelt Kontakte zu potenziellen Mietinteressenten. Die NH ProjektStadt ist eine Beratungsgesellschaft, in der die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft ihr Know-how in Sachen Stadtentwicklung gebündelt hat. In Höchst ist das Unternehmen seit Mitte 2012 mit dem Quartiersmanagement für die Innenstadt beauftragt. Zentrale Punkte sind die Neu- und Re-Positionierung des Stadtteils. Vor Ort ist das Team der NH ProjektStadt im Stadtteilbüro Bolongarostraße 135 Ansprechpartner für die Belange der Bewohner und der Gewerbetreibenden. Radar, beauftragt durch das Stadtplanungsamt, sucht aktiv nach günstigen Arbeits- und Projekträumen für Kreative, berät Eigentümer oder Mieter und entwickelt mit ihnen gemeinsam mögliche Nutzungskonzepte. Mit dem Schwerpunkt auf Stadtentwicklung hilft Radar beim Antrag auf Bauzuschüsse für das “Frankfurter Programm zur Förderung des Umbaus leer stehender Räume für Kreative” und kümmert sich um projektbezogene Zwischennutzungen.
Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt
Die Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main, bietet seit 90 Jahren umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Wohnen, Bauen und Entwickeln. Sie beschäftigt rund 700 Mitarbeiter. 2005 erwarb die Nassauische Heimstätte die Anteile des Landes Hessen an der Wohnstadt Stadtentwicklungs- und Wohnungsbaugesellschaft Hessen mbH, Kassel. Durch den Zusammenschluss avancierte sie zu einem der führenden deutschen Wohnungsunternehmen: der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt mit 61.000 Mietwohnungen in 140 Städten und Gemeinden. Diese werden aktuell von rund 260 Mitarbeitern – in vier Regional- untergliedert in 13 Service-Centern – betreut. Unter der Marke “NH ProjektStadt” werden Kompetenzfelder gebündelt, um nachhaltige Stadt- und Projektentwicklungsaufgaben durchzuführen.
Kontakt:
Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH
Jens Duffner
Untermainkai 12-13
60311 Frankfurt am Main
069 6069-1321
jens.duffner@naheimst.de
http://www.naheimst.de