akz-o In Deutschland leiden ca. 30.000 bis 40.000 Menschen an der Erbkrankheit Retinitis pigmentosa (RP) – ein Leiden, das ihnen nach und nach die Sehkraft und schließlich sogar die Fähigkeit, Licht wahrzunehmen, nimmt. Eine Heilung gibt es zwar derzeit noch nicht, aber Hilfe in Form eines sogenannten ‚bionischen Auges‘. Durch die Implantation des Retinaprothesensystem Argus II können Menschen, die von RP betroffen sind, wieder einen Teil ihrer funktionalen Sehkraft wiedergewinnen. Künstliches Sehen Bei diesem System werden von einer Minikamera, welche in einer vom Patienten getragenen Brille integriert ist, Aufnahmen gemacht. Diese werden dann in elektrische Impulse umgewandelt und kabellos an das Implantat auf der Netzhaut des Patienten weitergeleitet. Die Impulse stimulieren auf der Retina die noch vorhandenen Zellen und erzeugen eine Lichtwahrnehmung. Der Patient lernt diese visuellen Muster zu interpretieren, Kontraste wahrzunehmen und so zum Beispiel Personen oder Hindernisse in einem Raum zu erkennen. Neben Patienten mit Retinitis pigmentosa kommt das Argus II Retinaprothesensystem unter anderem auch bei dem Usher-Syndrom, der Chorioideremie, der Leberschen kongenitalen Amaurose, dem Bardet-Biedl-Syndrom sowie der Zapfen-Stäbchen-Dystrophie zum Einsatz. Weitere Informationen sind unter der Rufnummer 0800/184 43 21 und auf der Homepage www.secondsight.com verfügbar. Steigerung der Lebensqualität Das Sehen mit dem Retinaprothesensystem entspricht nicht dem natürlichen Sehen und muss von den Patienten trainiert werden. Professor Dr. Grisanti, Direktor der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, erläutert: „Eine Netzhautprothese kann vollständig erblindete Personen in die Lage versetzen, wieder Konturen zu erkennen und sich besser zu orientieren. Das Ziel sind zusätzliche Informationen, die die Orientierung erleichtern. Ein Teil der Patienten kann nach einem Rehabilitationstraining beispielsweise Zebrastreifen und Treppenstufen erkennen. Aktuelle Studien zeigen, dass Patienten mit diesem sogenannten epiretinalen Implantat in der Lage waren, Objekte zu erkennen und zu greifen. Eine Netzhautprothese kann für die Patienten im Alltag hilfreich sein.” BU Bild: Eine Netzhautprothese ermöglicht Blinden visuelle Wahrnehmung. Foto: Second Sight Medical Products/akz-o BU Grafik1 + Grafik2: Grafik: Second Sight Medical Products/akz-o