Private und öffentliche Ausgaben liegen bei rund vier Millionen Euro pro Jahr
Kunst am Bau hat heute beim Neubau oder Umbau von Gebäuden einen deutlich höheren Stellenwert als früher. Das gilt für private Investoren ebenso wie für den öffentlichen Bereich. Darauf weist Markus Nohn, Kunsthistoriker und Berater beim Frankfurter Unternehmen ImmoConcept , hin. Seit genau einem Jahr bietet ImmoConcept Kunst am Bau als Beratung an der Schnittstelle zwischen Architektur und Immobiliennutzung an.
“Früher wurde Kunst am Bau oft als Verschwendung von Steuergeldern in nichtssagende Objekte kritisiert, heute werden Bürger bei öffentlichen Projekten mit einbezogen”, erklärt Nohn. Zudem werde heute nicht nur in den Außenbereich, sondern vor allem in die Innengestaltung von Foyers, Büros und Besprechungsräumen investiert. Dabei komme Exponaten nicht nur ein künstlerischer Wert zu, oft seien sie auch wichtige Alleinstellungsmerkmale oder werden als Marketinginstrument genutzt.
Die Ausgaben in Kunst am Bau schätzt man bei ImmoConcept auf bundesweit rund vier Millionen Euro pro Jahr. Wie und wo genau diese Mittel eingeplant werden, dafür gibt es keine klaren Vorgaben. Zwar müsse bei öffentlichen Bauten ein Prozent der Bausumme in Kunst investiert werden, diese Regel sei aber sehr schwammig ausgelegt. So gehöre auch die Gestaltung der Innenräume mit Licht und Farben bereits dazu.
Markus Nohn, der Kunstgeschichte und Wirtschaftswissenschaften studiert hat und vor seiner Arbeit für ImmoConcept eigene Galerien in Luxemburg und in Frankfurt betrieb, sieht vor allem bei finanzstarken Bauherren wie Banken und Konzernen einen weiteren Aspekt für Kunst am Bau: “Sie investieren häufig in eine eigene Unternehmenssammlung, die sowohl Raumgestaltung als auch Finanzanlage ist.” Welche Werke dafür angeschafft werden, hänge auch vom Preis ab, vor allem aber von der Philosophie und Ausrichtung des Unternehmens und der zu bespielenden Architektur.
Die ImmoConcept GmbH wurde 1989 als Lorenz & Klaehre GmbH gegründet und erhebt seit 2004 regelmäßig Daten für den Frankfurter Immobilienmarkt. Das Unternehmen hat bis heute Immobilien im Wert von über 600 Millionen Euro vermittelt. Die Schwerpunkte liegen im Neubauvertrieb und im Investmentgeschäft.
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