Staatssekretär David Langner besucht St. Paul zum offiziellen Spatenstich
Die Erschließung des Areals St. Paul in Wittlich geht plangemäß weiter. Erfolgreich realisiert wurden im ersten Bauabschnitt bereits die Seniorenresidenz, das Kinder- und Familienhaus Bergfried, die Autobahnkirche, die Ansiedlung eines Tierarztes, das Pfadfinderheim, ein Heizkraftwerk und der Klosterpark. Vertreter der Grundstücks-entwicklungsgesellschaft haben am Mittwochnachmittag zusammen mit Staatssekretär David Langner vom Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz den offiziellen Spatenstich zum zweiten Bauabschnitt gesetzt und damit die sichtbaren Erschließungsarbeiten für das neue Mehrgenerationendorf gestartet.
“Der demografische Wandel verändert unsere Gesellschaft. Wir brauchen daher neue Formen des gemeinschaftlichen Wohnens, die die nachbarschaftliche Unterstützung stärken”, sagte Staatssekretär David Langner anlässlich des Spatenstiches. “Davon profitieren Familien genauso wie ältere Menschen.” Staatssekretär Langner betonte besonders die Rolle des Bürgervereins Generationendorf St. Paul e.V., der von Anfang an in das Vorhaben einbezogen worden ist. “Gute Nachbarschaft braucht solch herausragendes Engagement. Ich wünsche dem Mehrgenerationendorf daher eine erfolgreiche Bauphase und dem Bürgerverein ebenso wie den zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern gutes Gelingen und viel Erfolg im nachbarschaftlichen Miteinander”.
Mit dem Spatenstich beginnen nun die sichtbaren Erschließungsarbeiten für Straßenbau, Kanalisation, Stromversorgung und Telekommunikation.
Das rund 3,5 Hektar große Mehrgenerationendorf ist einer der Kernbereiche im 10 Hektar großen “St. Paul – Wohnpark für Generationen”. Interessierte Bürger, künftige Mieter und Eigentümer, Architektenteams, Stadtplaner und Vertreter der Grundstücksentwicklungsgesellschaft haben ein gemeinsames Gesamtkonzept “Generationendorf St. Paul” entwickelt, das Raum schafft für rund 400 Bewohner: moderne, barrierefreie Wohnwelten mit Hofcharakter, in überzeugender Balance der Lebensqualitäten der Einzelnen und der Gemeinschaft, in einem nachbarschaftlichen Miteinander.
Generationsübergreifendes Wohnen mit jungen Familien in unterschiedlichen Modellen, die Integration von behinderten Menschen, betreutes Wohnen und Seniorenwohnen zeigen auf, dass man in St. Paul allen Ansprüchen gerecht wird. Die Infrastruktur mit Dienstleistungsbetrieben, Freizeiteinrichtungen und Naturraum ist in dieser Konzeption im Wittlicher Projekt einzigartig. Es ist konzeptionell in Art und Umfang ein landesweit einmaliges Pilot-Projekt. Bürgermeister Joachim Rodenkirch: “Unsere Stadt ist damit Vorreiter im Zusammenspiel dieser integrativen Wohn- und Lebensräume. In St. Paul gilt es, riesige Entwicklungspotenziale zu heben. Innovative Ideen werden hier realistisch umgesetzt und das mit verlässlichen Partnern.”
Die Finanzierung der Erschließungsmaßnahme erfolgt neben einem umfangreichen Eigenmitteleinsatz über Darlehen der Sparkassen Mittelmosel und Trier. Ferner hat die Grundstücksentwicklungsgesellschaft St. Paul bei der Stadt Wittlich Bürgschaften der beiden finanzierenden Sparkassen über die volle Höhe der Erschließungskosten hinterlegt.
Zwei starke Partner für die Vermarktung
Mit der Sparkasse Mittelmosel Eifel, Mosel, Hunsrück und der Landesbausparkasse (LBS) wurde im März ein Exklusivvertrag für die Vermarktung der Wohn- und Mischgebiete des zweiten Bauabschnitts abgeschlossen. Damit sind zwei starke regionale Vertriebspartner an Bord. Für Norbert Schmitz von der Sparkasse Mittelmosel geht es hier auch um regionale Wirtschaftsförderung: “Wir sprechen zunächst die heimischen Bauunternehmen und Bauträger an.” Obwohl Sparkasse und LBS eigentlich erst im April mit dem offiziellen Spatenstich mit dem Verkauf beginnen wollten, seien jetzt schon viele Käufer-, Investoren- und Mieteranfragen zu beantworten. 12 Grundstücke sind bereits verkauft, auf denen Mehrfamilienhäuser und Eigenheime gebaut werden. Für weitere 16 Grundstücke liegen bereits Reservierungen vor.
Neue Wege im Bürgerengagement
Bürger, Käufer und Mieter schließen sich in St. Paul in einer Gesellschaft zusammen, die die Selbstverwaltung des Mehrgenerationenprojektes organisiert.
Der Bürgerverein plant die Errichtung einer GmbH & Co. KG, die Grundstücke für Gemeinschaftsflächen, Gemeinschaftseinrichtungen und -gebäude erwerben, errichten und bewirtschaften soll. Diese Gesellschaft soll ferner Dienstleistungen für die Bewohner des Mehrgenerationendorfes und auch für Dritte erbringen.
Als Aufsichts- und Entscheidungsgremium ist ein Beirat von fünf Personen vorgesehen. Der Beirat wird vom Bürgermeister der Stadt Wittlich, einem Vertreter der Grundstücksentwicklungsgesellschaft St. Paul und drei Vertretern der Anteilseigner (davon zwei aus den Reihen des Vorstandes des Bürgervereins Generationendorf St. Paul e.V.) repräsentiert. Hierzu wurde bereits eine Vorratsgesellschaft gegründet.
Der 2001 gegründete Bürgerverein stellt mit seinen 77 Mitgliedern engagiert die Weichen für das Miteinander in St. Paul. “Wir sind der Garant für das Leben im Mehrgenerationendorf”, betont die Vorsitzende Gunda Wirtz. Sie gehört selbst zu den künftigen Eigentümern und Bewohnern, die seit vielen Jahren das Projekt mit entwickeln.
Bildunterschrift:
Vlnr: MDL Alexander Licht, Gunda Wirtz, Vorsitzende des Bürgervereins, Torsten Manikowski, Geschäftsführung der Grundstücksentwicklungsgesellschaft, Bürgermeister Joachim Rodenkirch, Staatssekretär David Langner, Elisabeth Schoppe, Vorstand Bürgerverein
Hintergrund: Zwischenstand des Projektes St. Paul
Die Erschließung des Areals St. Paul in Wittlich geht plangemäß weiter voran. Aus dem ersten Bauabschnitt sind die Seniorenresidenz, das Kinder- und Familienhaus Bergfried, die Autobahnkirche, die Ansiedlung eines Tierarztes und das Pfadfinderheim erfolgreich realisiert.
Das Areal für die KITA ist von der Reh-Gruppe an einen Investor veräußert worden, der die KITA errichten will. Ferner wurde ein Heizkraftwerk zur Versorgung der Gebäude dieses Abschnitts mit Heizungswärme und Warmwasser errichtet. Für Pater Janicki wurde eine Wohnung im Wirtschaftsgebäude der von der JVA betriebenen Landwirtschaft errichtet. Auch der Klosterpark ist mit Bepflanzung, Wegen und Wasserteich angelegt. Zur Verwendung des Klostergebäudes finden Gespräche mit Investoren statt. Ebenso soll im alten Missionshaus eine Gastronomie angesiedelt werden. Auch hier wird sowohl mit Investoren als auch mit Mietinteressenten gesprochen.
Die Seniorenresidenz St. Paul GmbH wurde im Jahr 2010 gegründet und ist ein privater Anbieter für teil- und vollstationäre Pflege. Auf insgesamt vier Etagen bietet die Einrichtung in Wittlich 88 hilfe- und pflegebedürftigen Menschen ein neues Zuhause. Dank der hohen Akzeptanz und Auslastung wurde der Erweiterungsbau bereits früher als geplant errichtet. Zu den bisher 88 Pflegeplätzen kommen 39 Einzelzimmer hinzu. Bisher gibt es dort 60 Arbeitsplätze, nach Fertigstellung werden es etwa 100 sein.
Das Bergfried Kinder- & Familienhaus ist das Gebäude des ehemaligen Schwesternwohnheims der Steyler Missionare. Das Haus wurde in der Zeit von Oktober 2010 bis März 2011 aktuellen baurechtlichen und energetischen Erfordernissen sowie dem konzeptionellen Bedarf entsprechend angepasst. Entstanden ist ein modernes, freundliches und lichtdurchflutetes Haus, das auf drei Ebenen Kindern und Familien ein zweites Zuhause auf Zeit bietet.
Die auf dem Gelände bestehende Klosterkirche der Steyler Missionare wurde am 27. Juni 2010 mit einem Festakt zur 2. rheinland-pfälzischen Autobahnkirche ernannt und ihrer Bestimmung übergeben.
Der Rat der Stadt Wittlich hatte im Dezember 2012 den zweiten Bauabschnitt des Bebauungsplans St. Paul endgültig genehmigt und Baurecht erteilt. “Der zweite Bauabschnitt ist nun ein weiterer wichtiger Meilenstein im Mehrgenerationendorf,” so äußerte sich Bürgermeister Joachim Rodenkirch. “In St. Paul wird auf einem rund 25 Hektar großen Gelände ein zukunftsweisendes Quartier entwickelt, das allen Anforderungen des gesellschaftlichen Wandels gerecht wird.”
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