Die Jungfrauenweihe gibt es in der Katholischen Kirche seit der Frühzeit dieser, als es noch keine klösterlichen Gemeinschaften für Frauen gab.

Von Maria-Bernadette Kell

Am 16.08.2024, wurde ich in der Klosterkirche St. Augustinus, der Kongregation der Marienschwestern in Berlin-Lankwitz, zur ewigen, gottgeweihten Jungfrau geweiht.

Die Zeremonie führte der Berliner Erzbischof,Herr Dr. Heiner Koch, durch.

Eine Gottgeweihte Jungfrau, lateinisch: Virgo consecrata, plural: Virgines consecratae, ist eine katholische Frau, die das Gelübde der Armut, Keuschheit und des Gehorsams ablegt und schwört, öffentlich und für immer, ein Leben in Jungfräulichkeit zu führen, und der ein Diözesanbischof die Jungfrauenweihe spendet. Sie wird in den Stand der Gottgeweihten Jungfrauen gehoben und ist somit auch mit dem Herrn Jesus Christus vermählt.

Ähnlich, wie bei einer Ordensschwester, legt sie mehrere ewige Gelübde ab: in ewiger Jungfräulichkeit zu leben, Christus und seiner Kirche zu dienen und ihm nachzufolgen. Dies jedoch, mit dem Unterschied, dass die Gottgeweihten Jungfrauen nicht in einem Kloster, sondern in der Welt leben und keine Ordenskleidung (Habit) tragen müssen.

Die Jungfrauenweihe gibt es in der Katholischen Kirche seit der Frühzeit dieser, als es noch keine klösterlichen Gemeinschaften für Frauen gab. Gottgeweihte Jungfrauen verpflichten sich zu einem Leben des Gebetes, des Fastens und dem Studium der Heiligen Schrift. Jedoch auch zur sozialen Arbeit für die Armen. Auch sind sie, durch ihr Wirken in der Welt, das Besuchen von Gottesdiensten, Wallfahrten und Exerzitien, zu einem geistlichen Leben berufen. Die Gottgeweihte Jungfrau widmet sich der Buße, den Werken der Barmherzigkeit, dem Apostolat und dem Stundengebet.

Ich selbst wurde am 14.11.1981 in Berlin geboren. Meine Eltern waren als Diplom-Psychologin und Rechtsanwalt Akademiker. Mein Vater diskriminierte mich als Tochter, Frau und seelisch erkrankten Menschen. Er war jähzornig und hasste Frauen, quälte mich ständig und ich wurde schon dadurch, als kleines Kind sehr schwer psychisch krank. Sehr litt ich unter dem Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS). Zudem hatte ich dadurch ständig Ängste und litt an einem Waschzwang.

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In der Grundschule war ich durch diese Lebensumstände nur eine mittelmäßige Schülerin. Nach dieser kam ich auf eine Hauptschule und machte später erfolgreich, wenigstens meine Mittlere Reife an einer Berufsfachschule nach. Später besuchte ich eine Fachschule für meine Erzieherinnenausbildung. Dort jedoch, verbreitete ein frauenfeindlicher Lehrer menschenverachtende Lügen über mich und versuchte mich, mit zwei seiner Kollegen,alleine im Klassenzimmer der Schule einzusperren und dort zu vergewaltigen. In letzter Minute, konnte ich fliehen und entkam dieser grausamen Gewalttat.

Meine Ausbildung brach ich danach ab, weil ich den Vergewaltigungsversuch seelisch nicht verkraften konnte und kam dadurch in die Psychiatrie. Ich erkrankte an einer Posttraumatischen Belastungsstörung und es wurde bei mir paranoide Schizophrenie diagnostiziert. Dagegen bekam ich dort schwere Medikamente. Später erhielt ich ein Neuroleptikum namens Clozapin. Durch dessenNebenwirkungen, wie lebensbedrohliche Kreislauf-Zusammenbrüche, schaffte ich es krankheitsbedingt zunächst nicht, eine Berufsausbildung abzuschließen.

Als dann noch meine Mutter an Krebs erkrankte und zwei Jahre darauf daran verstarb, war ich länger schrecklich traurig. Dies ging mir sehr nah.

Auch aufgrund der schweren Nebenwirkungen des von mir schon länger eingenommenen Neuroleptikums Clozapin, ging ich dann im Jahr 2008 ins Wenckebach-Klinikum, um es unter ärztlicher Aufsicht abzusetzen. Doch es kam dabei zu einem ärztlichen Kunstfehler. Die Ärzte setzten das Clozapin viel zu schnell ab. Als es mir dabei immer schlechter ging, lehnten sie es ab, mir ein neues Medikament zu verschreiben. Daraufhin erkrankte ich an einer der schwersten Formen einer Absetzungspsychose. Die Ärztesperrten mich damit ein ganzes Jahr auf der geschlossenen Station der Psychiatrie ein. Ich war verwirrt, hörte Stimmen, hatte grausame Wahnvorstellungen, Panikattacken und Angst. Ich konnte in der Psychiatrie sehr lange nicht mehr schlafen, mich nicht erholen und wurde so ein psychiatrischer Pflegefall.

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Nach Erleuchtung und Gottes allumfassender Nächstenliebe, sehnte ich mich und begab mich auf die Suche nach Gott. Dabei erlebte ich, durch den heiligen Geist eine außergewöhnliche Gnade Gottes! Mir erschien eine wunderschöne Frau in einem herrlich leuchtenden dunkelblauen Gewand, welches auch ihre Haare verdeckte. Sie schaute in die Ferne und es leuchtete ein Heiligenschein um ihr Haupt. Ich sah sie beten und mir war klar, dass dies eine Marienerscheinung sein musste. Die Tränen liefen mir über die Wangen und das blaue Licht ihres Mantels hüllte mich ein, wirkte beruhigend auf mich. Mit der Zeit wurde die Erscheinung blasser und verschwand. Sofort und für immer änderte sich meine Persönlichkeit, denn ich erlebte daraufhin meine Bekehrung zu Jesus Christus von Nazareth und damit zum katholischen Glauben. Später trat ich dann in die Katholische Kirche ein und wurde im Jahr 2011, in der Berliner Stankt Hedwig-Kathedrale, durch den Berliner Weihbischof, Herrn Mathias Heinrich, katholisch getauft und von ihm gefirmt.

Einige Jahre später, fragte ich meinen priesterlich geistlichen Begleiter und Beichtvater, ob die von mir erlebte Marienerscheinung nach der ich mich bekehrte, echt oder aufgrund meiner Psychose-Erkrankung nur Halluzination gewesen sei. Er sagte mir, dass eine Halluzination selbst nicht in der Lage wäre, einen Menschen zum Glauben an Jesus Christus und zum Katholizismus zu bekehren, sondern dies nur durch den heiligen Geist selbst geschehen könne, dessen Wirken ich hier erlebte.

Lange Zeit lebte ich danach im Übergangswohnheim für seelisch erkrankte Menschen, konnte mich durch die gute humanistische Behandlung der Sozialarbeiter rehabilitieren und mich stabilisieren. Später zog ich in eine Wohngemeinschaft, wo es mir sehr gut erging und ich mich langsam erholte.

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Dort stand für mich meine Berufsausbildung zur Genesungsbegleiterin an, die ich dann erfolgreich absolvierte. Mein Fernstudium zur Psychologischen Beraterin und meine Ausbildung zur ehrenamtlichen Flüchtlings- und Integrations-Helferin, ergänzten zudem meine Grundlagen für meine berufliche Zukunft. Heute helfe ich beruflich und ehrenamtlich, anderen psychisch kranken Menschen und begleite diese auf ihrem Genesungsweg.

Mein Weg zu Jesus Christus, führte mich auch zu den Ordensschwestern der heiligen Mutter Teresa, den Missionarinnen der Nächstenliebe. Dort arbeitete ich drei Jahre lang ehrenamtlich, jeden Freitag in ihrer Suppenküche für Obdachlose. Dabei fühlte ich deutlich, wie Jesus Christus mich zu sich hinzog dies mit einer alles überwältigenden Kraft, die aus reiner Liebe bestand. Daraufhin kam der Heilige Geist erneut über mich und ich fühlte, wie der Heiland, Jesus Christus, mich bat seine Braut Christi zu werden. Seinem Heiratsantrag habe ich gerne angenommen. Nach einer zweijährigen Vorbereitungszeit wurde ich dann zur Gottgeweihten Jungfrau geweiht und mit Jesus Christus, als meinem Bräutigam vermählt.

Ferner schreibe ich derzeit eine Autobiografie über meinen schweren Lebensweg, meine Bekehrung zum katholischen Glauben und meine Jungfrauenweihe. Diese wird noch dieses Jahr beim neobooks-Verlag mit dem Titel “Jesus-mein Bräutigam Das Wunder einer Bekehrung” veröffentlicht. Weiteres zu meinem Lebensweg ist auf meiner katholischen Website: www.maria-bernadette-kell.de nachzulesen.

Ihre Maria-Bernadette Kell

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