Viet Tu Nguyen

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Out-Of-Home Zustellungen (OOH) sind europaweit auf dem Vormarsch. Seit 2021 ist die Zahl an Paketlockern auf dem europäischen Markt um mehr als die Hälfte gestiegen und auch das Aufkommen an Abholstationen legt um durchschnittlich 7% pro Jahr zu. Ganz vorne dabei ist der Osten des Kontinents. Und das macht ihn für Online-Händler mit Expansionsplänen besonders attraktiv.

 

Lockerparadies Polen

 

In Polen ist der Trend zur Zustellung per Locker besonders augenfällig. Unsere nordöstlichen Nachbarn zählen nach einer Auswertung von Last Mile Experts heute sage und schreibe mehr als 28.000 Locker und damit ungefähr so viele wie im Vereinigten Königreich und Deutschland zusammen. Und das, obwohl das Land im Gegensatz zu seinen westlichen Pendants noch einen beträchtlichen Teil seines Wachstums im E-Commerce vor sich hat. So soll das Marktvolumen des polnischen Online-Handels nach Prognosen der Unternehmensberatung pwc bis 2026 um 60% zulegen. Und auch Tschechien, Slowenien und Co. können mit Zuwachsraten locken, von denen man in Deutschland, Frankreich und UK nur noch träumen kann. Im Umkehrschluss ist bereits jetzt absehbar, dass der Wachstumstrend im Osten durch steigende Lieferzahlen auch den Ausbau der Locker-Infrastruktur weiter befeuern wird.

 

OOH vs. Haustürzustellung: Die Last Mile als Kostenfaktor

 

Für Online-Händler ist der Boom von OOH-Lösungen in Osteuropa aber vor allem deshalb interessant, weil er das Potential hat, Versandkosten genau dort einzusparen, wo sie aktuell am größten sind: Auf der letzten Meile. Denn während die Haustürzustellung viel Personal und Zeit bindet, können Lieferungen an zentrale Lockerstationen für ganze Viertel gebündelt werden. Das führt bisweilen dazu, dass die Kosten für den Versand an osteuropäische Locker mit den nationalen Preisen für Pakete an deutsche Kunden per klassischer Haustürzustellung durchaus vergleichbar sind.

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Die große Beliebtheit von APM (Automated Parcel Machines) und Abholstationen (PUDO) im Osten Europas zeigt, dass die Rechnung auch für den Kunden aufgeht. Er kann seine Bestellungen häufig rund um die Uhr an den meist zentral gelegenen Lieferpunkten abholen – zum Beispiel am Bahnhof, auf dem Weg von der Arbeit oder beim Wocheneinkauf am Supermarkt. Dazu kommt, dass sich die Reduktion der Zustellfahrten an die Haustür positiv auf die Klimabilanz auswirkt und gleichzeitig den Personalmangel in der Logistik entschärft.

 

Expansionsstrategie: Mit Cross Border und Logistik-Partner

 

Erstaunlicherweise richten viele deutsche Online-Händler dennoch häufig den Blick nach Westen, wenn sie mit dem Gedanken einer Expansion spielen. Groß ist die Verlockung einer kaufkräftigen Kundschaft, groß ist allerdings auch die Konkurrenz auf den überwiegend gesättigten Märkten im Westen. Dass Osteuropas Potential demgegenüber noch häufig unter dem Radar läuft, liegt wohl auch daran, dass die dortigen Märkte wegen ihrer vermeintlichen Kleinteiligkeit schwerer zu beliefern scheinen. Um diese Herausforderungen zu meistern, bietet es sich an mit lokal etablierten Logistik-Partnern zusammenzuarbeiten, die bereits inmitten der Vielfalt an Lieferdiensten auf zuverlässiges Netzwerk zurückgreifen können. Bei Grenznähe lässt sich – dem Binnenmarkt sei Dank – unter Umständen sogar ein händlereigenes Cross Border Liefersystem entwickeln. Die Omnipräsenz von PUDOs und Lockern in der CEE-Region gegenüber der hierzulande immer noch vorherrschenden Lieferung an die Haustür ist zusammen mit dem großen Wachstumspotential ein starker Standortvorteil. Diesen sollten Online-Händler nicht leichtfertig links liegen lassen.

 

Sicherheit, Planbarkeit, Lieferquote: So profitieren Händler von Lockern und PUDOs

 

Unter dem Strich stehen OOH-Lösungen auch aus Kundenperspektive der klassischen Hauszustellung in kaum etwas nach. Packetlocker sind sicher und geschützt. Ein individueller Abholcode oder die Kundenkarte sind bewährte Instrumente für einen abgesicherten Zugriff. Der Besteller selbst entscheidet, welche Lieferstation für ihn am bequemsten ist und muss nicht mehr auf den guten Willen seines Nachbarn hoffen. Gleiches gilt auch für die Zusteller, die über den Out-Of-Home Versand eine Ablieferungsquote von fast 100% erreichen. Gleichzeitig verbessert sich mit Lockern und Pick-Up-Stationen die Planbarkeit in der Lieferkette bis zum Kunden. Davon profitieren vor allem Händler in Tschechien, das mit mehr als 14 Lockern auf 10.000 Einwohner europaweit Spitzenreiter bei der Abdeckung ist. Nimmt man PUDOs in die Rechnung mit auf, ist nur Polen mit fast 40 Lieferpunkten noch besser. Schon heute sind es vor allem die osteuropäischen Länder, die sich unter den Top-10 mit der besten OOH-Abdeckung befinden, während im Westen nach wie vor die Haustürzustellung weit verbreitet ist. Europas Osten, das machen sowohl das erwartbare Marktwachstum als auch die fortschrittlichen Lieferstrukturen deutlich, ist ein Top-Expansionsziel.

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Über den Autor

Tomasz Dominik verfügt über 14 Jahre Erfahrung im Business und Vertrieb. Bevor er in die Logistik wechselte war er im Bereich der Personalvermittlung tätig, wo er sechs Jahre lang als Geschäftsführer einer Arbeitsvermittlungsagentur arbeitete. Anschließend sammelte er weitere Expertise als Key Account Manager in einem Logistik- und Produktionsunternehmen, bevor er vor zehn Monaten zu Packeta wechselte. In seiner aktuellen Position als Business Development Manager treibt Tomasz die Geschäftsentwicklung von Packeta in der DACH-Region voran, wobei er seine umfassende Branchenkenntnis und sein Vertriebs-Know-how einsetzt.

 

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