(TRD) Das Flaggschiff von Peugeot Scooters, eine Eigenentwicklung, orientiert sich am Selbstbewusstsein der Automarke. Aufgrund seiner Zulassung als motorisiertes Dreirad kann der Metropolis 400i auch mit einem Autoführerschein gefahren werden. Hinter der Idee von innovativen Dreirad-Scootern steht der Gedanke, vorsichtigen Menschen die Angst vor wegrutschenden Vorderrädern zu nehmen. Nach einer kurzen Übungsphase soll man auf dem französischen Zweisitzer auch bei widrigen Wetterbedingungen das Jahr über sicher und stabil unterwegs sein. Nicht nur in S-Kurven besticht ein solches Drei-Rad-Gefährt durch gute Straßenlage und hohe Laufkultur. Der Vorzug der zweifachen Vorderradführung mit doppelter Reifenaufstandsfläche ist die bessere Übertragung der Brems- und Führungskräfte auf den Asphalt.
Die Alternative zwischen Auto und Scooter
Dreiräder wollen aktiv gefahren werden, in der Schräglagenfreiheit erreichen sie nicht den spielerischen Umgang herkömmlicher Zweiräder. Auf einen in die Kurve geneigten Oberkörper reagieren sie kaum, besser vertragen sie einen kräftigen Impuls. Ihr Vorteil: Auf nassen Straßenbahnschienen greift immer ein Reifen und schützt vor Stürzen, wenn der andere mal wegrutscht. Angetrieben wird der ergonomische Scooter mit viel Stauraum und hohem Sitzkomfort für große und kleine Leute von einem wassergekühlten Einzylinder mit 399 cm³ Hubraum, entsprechen 37,2 PS, der 38,1 Nm Drehmoment auf die Hinterachse überträgt. Das Leergewicht liegt bei 256 Kilogramm, mit Pilot soll das Gefährt mit hohem Federungskomfort auf eine Höchstgeschwindigkeit von 150 Stundenkilometer gebracht werden können. Der Tank fasst 13,5 Liter und ermöglichte im Test eine Reichweite von 315 Kilometern, das entspricht einem Verbrauch von 4,6 Liter auf hundert Kilometern.
Im Dauertest
Wie sich der neue Metropolis 400i im harten Alltagsbetrieb schlägt, zeigt ein aktueller 10.000 Kilometer Dauertest der Fachzeitschrift Motoretta. Nach Absolvieren der Testdistanz lieferte die standardgemäße Zerlegung den Ingenieuren einen tiefen Blick in das Fahrzeuginnere. Wegen der modernen Motorenkonstruktion stehen die Inspektionsintervalle lediglich alle 10.000 Kilometer an. Ob Sonnenschein, Regen oder Schnee, die Besatzung und das Dreirad mussten bei jeder Witterung ran. Die Überprüfung bestätigte seine hohe Zuverlässigkeit. Im Inneren des Motors war nirgendwo übermäßiger Verschleiß festzustellen. Während der gesamten Testdauer ließ das Fahrzeug die Prüfer nur ein einziges Mal wegen einer durchgebrannten Sicherung in der korrodierten Handschuhfach-Verriegelung im Stich. Auf unebenem Untergrund notierten die Tester einen höheren Körpereinsatz, nötig zum Einlenken und Halten der Linie. Die Verzögerung der Bremsen verlangte nach hoher Handkraft, was die Dosierbarkeit minimierte, aber in Kombination bezüglich der Effizienz aller Bremsen in Ordnung geht. Pluspunkte gab es für die gute Fahrdynamik, den prima Wetterschutz – die Frontscheibe ist ohne Werkzeug um 13 Zentimeter zu verstellen und das flache Trittbrett für leichten Durchstieg sowie die komplette Ausstattung. Die Zündung erfolgt per Smart Key ohne Schlüssel und das Helmfach öffnet sich automatisch per Knopfdruck. Trotz bereits vieler vorhandener Stauräume lässt sich die Ladekapazität durch einen zusätzlichen Gepäckträger und Topcase erhöhen. Fazit: Der Metropolis 400i ist ein Multitalent, mit dem man geruhsam durch die Gegend fahren und die Landschaft genießen aber auch kraftvoll und dynamisch auf der kurvenreichen Hausstrecke auftrumpfen kann.
Fotos: Peugeot Motorcycles Deutschland/TRD