Zwei bis drei von 100 deutschen Erwachsenen leiden unter einer Nahrungsmittelallergie. Aber auf Allergie-Checks kann man sich nicht immer hundertprozentig verlassen.

Nahrungsmittelallergie: Lebensmittel und Allergietests meiden!

Allergie-Checks liefern nicht immer eine sichere Diagnose. (Bildquelle: @shutterstock.com)

Kuhmilch, Soja, Hühnerei, Weizen, Erdnüsse und Haselnüsse, rohe Gemüse- und Obstsorten, Nüsse, Fisch, Krebs- und Weichtiere: Auf diese Lebensmittel reagieren viele Betroffene. Allergische Reaktionen auf Nahrungsmittel sind individuell unterschiedlich: Am häufigsten sind jedoch Reaktionen an Haut und Schleimhaut. Hier können zum Beispiel Quaddeln, Nesselfieber, Rötungen und Juckreiz auftreten. Niesattacken, Fließschnupfen, Husten, Atemnot und Verschleimung der Atemwege gehören ebenfalls zu den allergischen Reaktionen. Ist der Magen-Darm-Bereich betroffen, entstehen Blähungen, Durchfall, Erbrechen, Übelkeit oder Verstopfung. Die schwerste allergische Reaktion ist der anaphylaktische Schock, der sich in Form eines lebensbedrohlichen Kreislaufzusammenbruchs äußert.

Eine Allergie bedeutet immer, dass fälschlicherweise eine Immunreaktion des Körpers angestoßen wird. Er reagiert auf normalerweise harmlose Stoffe, indem er vermehrt Antikörper gegen die vermeintliche Gefahrenquelle bildet.

Um Allergien auf die Spur zu kommen, empfehlen manche Heilpraktiker und auch Ärzte den IgG-Test. Dabei soll im Labor anhand einer Blutprobe nachgewiesen werden, welche Lebensmittel der Patient nicht verträgt beziehungsweise wogegen er Antikörper bildet. Allerdings weist der Test auch Antikörper bei Nahrungsmitteln nach, die häufig verzehrt werden – selbst wenn man darauf nicht allergisch reagiert. Dieser “Allergie-Check” muss also auch kritisch betrachtet werden: Wir meiden ab sofort Lebensmittel, gegen die wir vielleicht gar keine allergische Reaktion zeigen und die uns eigentlich guttun würden.

Ein zusätzlich geführtes Ernährungstagebuch kann helfen, dem tatsächlichen Allergieauslöser auf die Spur zu kommen: Alle verzehrten Lebensmittel – auch kleinere Naschereien – und aufgetretene Symptome werden eingetragen und beobachtet. Die daraus erkennbaren Zusammenhänge können dann mit dem IgG-Testergebnis abgeglichen werden.

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Diese Tipps können bei einer Lebensmittelallergie helfen:
– Verarbeitungsprozesse wie Erhitzen, Zerkleinern oder Säuern können einzelne Allergene zerstören. Besonders bei Obst und einigen Gemüsesorten ist das der Fall. So kann ein Allergiker eventuell Apfelkompott problemlos verzehren, während durch einen rohen Apfel eine allergische Reaktion ausgelöst wird.
– Allergene in Nüssen, Sellerie, Erdnüssen und den meisten tierischen Auslösern sind eher hitzestabil. Hier hilft es nur, die Lebensmittel komplett zu meiden.
– Getrocknete statt frische Kräuter, Beeren- statt Steinobst sind oft besser verträglich.
– Allergene können durch einen Blick auf die Zutatenliste vermieden werden. Diese Lebensmittel lieber im Regal stehen lassen. Bei Bäcker, Metzger & Co. hilft nur eines: Nachfragen!
– Trotz Allergie ist eine ausgewogene Ernährung wichtig, um genügend Nährstoffe aufzunehmen. Die Gesundheitsberatung der AOK Hessen kann individuell beraten und Tipps geben.

Bei Fragen rund um Nahrungsmittelallergien, Diäten, Nahrungsmittelintoleranzen oder auch Diabetes beraten die Experten der AOK Hessen.

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