Neue Broschüre der Deutschen Alzheimer Gesellschaft: Ratgeber in rechtlichen und finanziellen Fragen bei Demenz zeigt Wege durch den Paragraphendschungel

(Mynewsdesk) Berlin, 12. Juli 2016. Wenn in der Familie eine Demenzerkrankung auftritt, gilt es nicht nur Betreuung und Pflege zu organisieren, sondern sich auch mit einer Fülle von rechtlichen und finanziellen Fragen zu beschäftigen. Etwa: Wer soll eine Vollmacht bekommen und wie muss sie aussehen? Wer haftet, wenn Schäden entstehen? Welche finanzielle Unterstützung gibt es bei der Pflege? Dabei hilft der von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft herausgegebene „Ratgeber in rechtlichen und finanziellen Fragen für Angehörige von Demenzkranken, ehrenamtliche und professionelle Helfer“. Soeben ist die von den Rechtsanwältinnen Bärbel Schönhof (2. Vorsitzende der DAlzG) und Sandra Ruppin vollständig überarbeitete und neu gestaltete 8. Auflage erschienen.

Zu Beginn einer Demenzerkrankung sind die Betroffenen meist durchaus noch in der Lage ihre Wünsche für die Zukunft zu äußern. Um sicherzustellen, dass ihre Interessen auch gewahrt werden, wenn die Krankheit fortschreitet und sie ihre Angelegenheiten nicht mehr selbst überblicken und regeln können, gilt es rechtzeitig Vorsorge zu treffen. Mit einer Vorsorgevollmacht kann bestimmt werden, wer gegebenenfalls die rechtliche Vertretung, etwa in Hinblick auf Vermögensangelegenheiten, Wohnen und Gesundheitssorge übernehmen soll. Eventuell ist eine „rechtliche Betreuung“ unter Beteiligung des Amtsgerichts eine gute Lösung. Weitere Themen sind Patientenverfügung und Testament. Der Ratgeber erklärt in leicht verständlicher Form die Vor- und Nachteile dieser Regelungen und was formal beachtet werden muss. Ebenso geht es um die Geschäftsfähigkeit oder die Frage, ob und wie lange Demenzkranke selbst Auto fahren können und was man hinsichtlich Haftung und Versicherungen wissen sollte.

Ein Kapitel informiert über die Leistungen der Pflegeversicherung, das Antrags- und Begutachtungsverfahren. Ein anderes erklärt, unter welchen Voraussetzungen das Sozialamt zur Finanzierung der häuslichen Pflege beiträgt. In einem weiteren Kapitel wird erläutert, welche Vorteile ein Schwerbehindertenausweis bringt. Der Anhang des Ratgebers enthält nützliche Musterdokumente, etwa zur Formulierung von Vorsorgevollmachten, Betreuungsverfügungen oder Widersprüchen. 

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Deutsche Alzheimer Gesellschaft: Ratgeber in rechtlichen und finanziellen Fragen für Angehörige von Menschen mit Demenz, ehrenamtliche und professionelle Helfer, 8. Auflage 2016, 208 Seiten, 6 €
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Heute leben in Deutschland etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Ungefähr 60% davon leiden an einer Demenz vom Typ Alzheimer Die Zahl der Demenzkranken wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz ist ein gemeinnütziger Verein. Als Bundesverband von derzeit 135 Alzheimer-Gesellschaften, Angehörigengruppen und Landesverbänden vertritt sie die Interessen von Demenzkranken und ihren Familien. Sie nimmt zentrale Aufgaben wahr, gibt zahlreiche Broschüren heraus, organisiert Tagungen und Kongresse und unterhält das bundesweite Alzheimer-Telefon mit der Service-Nummer 01803 – 17 10 17 (9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz) oder 030 – 259 37 95 14 (Festnetztarif).

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