Neue Norm zum Energiemanagementsystem: Novellierte ISO 50001 steht in den Startlöchern

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Mit dem DIS ISO 50001 liegt der Normenentwurf internationalen Standards für das Energie-managementsystem öffentlich zugänglich vor, mit einer Veröffentlichung der Norm wird Ende 2018 bzw. Frühjahr 2019 gerechnet.
Die Nutzer wird freuen, dass die Gliederung der neuen ISO 50001 erwartungsgemäß nach der “High Level Structure” erfolgt. Die ISO 50001 folgt damit den Normen 14001:2015 und 9001:2015 und erleichtert damit den Anwendern die Integration verschiedener Managementsystemnormen in Ihr betriebliches Managementsystem.
Die neue ISO 50001 basiert auf einem systematischen, daten- und faktenbasierten Ansatz mit dem Ziel der kontinuierlichen Verbesserung der Energetischen Leistung. Diese Verbesserung der Energetischen Leistung ist hierbei auf Basis definierter Kennzahlen im Vergleich zur zugehörigen Energetischen Ausgangsbasis zu bewerten. Diese Anforderungen aus der Revision entsprechen den bereits in den Regelungen der seit 14. Oktober 2017 geltenden Akkreditierungsnorm ISO 50003. Daher wird der Übergang auf die neue ISO 50001 den Unternehmen deutlich leichter fallen, die ihre Energiemanagementsysteme bereits an die diesbezüglichen Anforderungen der ISO 50003 angepasst haben.
Daneben setzt die neue ISO 50001 erwartungsgemäß inhaltlich neue Schwerpunkte. Wie andere Managementsysteme auch, basiert die neue ISO 50001 auf einem chancen- und risikobasierten Ansatz. Hierbei identifiziert das Unternehmen Situationen und Gegebenheiten, die für den Energieverbrauch und die Verbesserung der energetischen Leistung begünstigend sein können aber auch Situationen, bei deren Eintreten negative Auswirkungen auf den Energieverbrauch zu befürchten sind. Basierend auf dieser Analyse gilt es, im Rahmen des Energiemanagementsystems Prozesse so zu steuern und zu organisieren, dass erkannte Risiken möglichst nicht eintreten und identifizierte Chancen auch tatsächlich realisiert werden.
Wie bei den anderen Managementsystemnormen auch, erfordert auch die neue ISO 50001 eine Analyse des Kontextes des Unternehmens, sowie deren interessierte Parteien. Hierbei gewonnene Erkenntnisse sind bei der Festlegung des Anwendungsbereichs zu berücksichtigen. All dies kann dazu führen, dass der Anwendungsbereich erweitert und die energetische Planung im Rahmen der Zertifizierung angepasst werden muss.
Im Unterschied zur bisherigen ISO 50001 entfällt die Verpflichtung der oberste Leitung, einen Energiemanagementbeauftragten zu bestellen. Die diesbezüglichen Aufgaben werden durch ein zu benennendes Energiemanagementteam wahrgenommen. Diese Pflicht unterstreicht, wie wichtig die Zusammenarbeit der verschiedenen Kompetenzen im Unternehmen für die Verbesserung der energetischen Leistung ist.
Weitere wichtige Änderung resultieren aus der neuen Struktur und folgen damit den anderen Managementsystem-Normen. Mit der Revision der ISO 50001 ist eine klare Kommunikationsstrategie für die interne und externe Kommunikation von Belangen des Energiemanagementsystems gefordert. Von Bedeutung ist zudem, dass mit der neuen Norm nun auch die ausgelagerten Prozesse in den Anwendungsbereich des Managementsystems rücken.

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DIN ISO 50003:2014 – Neue Akkreditierungsbestimmungen für die Zertifizierung von Energiemanagementsystemen
Die DIN ISO 50003:2004 definiert Forderungen an Zertifizierungsorganisationen, die diese im Zertifizierungsprozess ab dem 14. Oktober 2017 umsetzen müssen. Daher sind Unternehmen, die bereits nach der ISO 50001 zertifiziert sind oder eine entsprechende Zertifizierung anstreben von einigen Forderungen betroffen. Alle bisher erteilten Zertifikate behalten aber auch nach dem 14. Oktober 2017 weiterhin ihre Gültigkeit.
Die beiden wichtigsten Auswirkungen der ISO 50003 für Ihr Unternehmen stellen wir ihnen nachfolgend kurz vor.
Verbesserung der energetischen Leistung verpflichtend
Bei der Auditierung von Energiemanagementsystemen gem. ISO 50001 wird ein deutlicher Fokus auf Leistungsverbesserung gefordert. Schon bei Erstaudits muss, wie auch bei Betreuungs- und Rezertifi-zierungsaudits, zwingend für eine Zertifizierung die kontinuierliche Verbesserung der energetischen Leistung (“energy performance”) nachgewiesen werden.
Beim Audit durch die Zertifizierungsgesellschaft muss der Auditor Nachweise zur energiebezogenen Leistung sammeln und verifizieren. Nichtkonformitäten, die die Fähigkeit des Managementsystems, die beabsichtigten Ergebnisse zu erreichen beeinträchtigen , z.B. aufgrund fehlender Auditnachweise, dass eine Verbesserung der energiebezogenen Leistung erreicht wurde, sind von der
Zertifizierungsorganisation als Abweichung zu bewerten.
Neue Methode zur Kalkulation der Auditdauer
Die Dauer von Audits zur Zertifizierung von Energiemanagementsystemen gem. ISO 50001 basiert zukünftig stärker auf den unternehmensspezifischen Gegebenheiten, die die energetische Leistung beeinflussen. Die bislang gültige Kalkulationsvorgabe der DAkkS (Dokument 71 SD 6 022) tritt gleich-zeitig außer Kraft. Im Grundsatz bestimmt sich die Dauer nach wie vor anhand der Mitarbeiteranzahl und der Komplexität.
Im Unterschied zur bisherigen Kalkulationsvorgabe und aufwandsmindernd, werden bei der Anzahl der Mitarbeiter nur noch diejenigen Mitarbeiter berücksichtigt, die einen Einfluss auf die Energieeffizienz haben; Verwaltungs- oder Montagepersonal muss hierbei in der Regel nicht berücksichtigt zu werden.
Die Komplexität des Energiemanagementsystems beruht auf dem jährlichen Gesamtenergieverbrauch, der Anzahl eingesetzter Energieträger sowie der Anzahl der wesentlichen operativen Prozesse des Unternehmens.
Neu ist nun ebenfalls, dass bei Multi-Site Organisationen die Auditdauer separat nach o. g. Methode kalkuliert werden muß.
Die Änderungen richten den Aufwand der Zertifizierung zukünftig deutlich stärker an der Energie-relevanz des Unternehmens aus. Dies führ jedoch nicht grundsätzlich zu höheren Auditaufwänden. Allerdings haben die Änderungen zur Folge, dass der Zertifizierer zukünftig deutlich differenziertere Eingangsinformationen vom Unternehmen benötigt, um eine Kosteneinschätzung für die Zertifizierung des Energiemanagementsystems gem. ISO 50001 anbieten zu können.
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