Die neu konzipierte Krämerführung der rheinhessischen Stadt Oppenheim gleicht einer Zeitreise ins Mittelalter. Krämer Lucas, Tuchhändlerfrau Gabriele und Krämergattin Katharina führen dabei durch die Unterwelt Oppenheims und geben Einblicke in deren Entstehung. In historischer Tracht nehmen sie die Teilnehmer mit in die Welt des 13. Jahrhunderts und erwecken diese zu neuem Leben. Die neue Führung ergänzt ab dem 19. März 2016 die seit 2003 bestehenden Rundgänge, die in das Kellerlabyrinth der “Stadt unter der Stadt” führen.
Bis zu fünf Stockwerke tief erstreckt sich unter der gesamten Altstadt Oppenheims ein Kellerlabyrinth aus dem Mittelalter. Wie dieses bereits vor hunderten von Jahren, mit nur begrenzten technischen Möglichkeiten, entstehen konnte, ist heute kaum vorstellbar. Für Gästeführer Sonja Grass, Gabriele Sadoni und Werner Lucas, entwickelte sich daraus die Idee, eine neue Führung aufzustellen. In der Rolle damaliger Stadtbewohner führen sie durch die Entstehungsgeschichte der Oppenheimer Unterwelt und in neu erschlossene Bereiche.
Wie legten Knechte und Mägde, aber auch Kinder damals die Gänge an? Mit welchen Schwierigkeiten hatten sie zu kämpfen, während die städtischen Bürger die Entscheidungen über den Bau trafen? Krämer Lucas und seine Begleiterinnen liefern hierzu Antworten und Hintergrundinformationen. “Die neue Führung unterstreicht einmal mehr die historische Bedeutung Oppenheims und seines einmaligen Kellerlabyrinths” so Stadtchef Marcus Held. Der Startschuss für die neue Führung fällt mit dem traditionellen Osterkünstlermarkt am 19./20. März.
Auch für einen längeren Aufenthalt lohnt die Stadt auf halbem Weg zwischen Mainz und Worms. Viele der schmucken Bauwerke beherbergten einst berühmte Persönlichkeiten, wie Martin Luther, Albert Schweitzer und Reichstagserbauer Paul Wallot. Weithin sichtbar wacht die Katharinenkirche über den Häusern. Sie ist der bedeutendste gotische Sakralbau am Rhein zwischen Straßburger Münster und Kölner Dom. Ein Stück weiter oben erhebt sich die stattliche Burgruine Landskron, wo auch während der diesjährigen Festspiele erstmals eine musikalische Aufführung mit dem Mainzer Kammerorchester stattfindet. Die noch erhaltenen Mauern und der Grundriss vermitteln einen Eindruck davon, wie mächtig die Burg einst war. Für Wissenswertes rund um den Rebensaft lohnt ein Besuch des Deutschen Weinbaumuseums.
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