Immer praktisch: Mit dem Auto auf Urlaubsreise

Pässe, Pausen, Tunnel

Pässe wie der Großglockner sind ein Landschaftserlebnis. (presseweller)

Mit dem Auto zu reisen, ist angenehm. Ohne anzustehen oder umzusteigen, geht es von Haus zu Haus. Außerdem ist man am Urlaubsort mobil. Für Familien oder mehrere spielt das Auto seine Trümpfe auch kostenmäßig aus. Sehr viele Urlauber wissen daher die zahlreichen Vorteile nach wie vor so richtig zu schätzen. Natürlich hängt das auch von Entfernung und Ziel ab. Mal ist der Flieger notwendig, anderes kann auch gut per Bahn gehen. Alles hat seine Grenzen. Unabhängig vom Navi ist es ratsam sich vorher die Route anzuschauen. Das gibt einen Überblick. Da lotet man gleich auch aus, ob man bei der Fahrt in oder durch die Berge Tunnel oder Passstraßen nutzt. Es sollte gründlich überlegt werden, ob man 800 Kilometer und mehr an einem Tag bewältigen will, vor allem, wenn Kinder an Bord sind.
Ist das Auto in Ordnung und am besten vorher nochmals im Fachbetrieb gecheckt worden, vernünftig gepackt, ohne dass bei einer starken Bremsung Teile im Innenraum herumfliegen und so zu einer großen Verletzungsgefahr werden können, kann es auf Tour gehen. Es gibt immer wieder Zeiten, in denen man weitgehend ohne Stau durchkommt, aber während der Haupteisezeit ist das nicht klar abschätzbar, zumal man es wie jetzt zwischendrin schon mit Hin- und Rückreisenden zu tun hat. Regelmäßige Pausen legt man nach dem eigenen Gefühl von Fahrer und Passagieren ein. Experten raten meist, etwa alle zwei Stunden zu pausieren. Sind Kinder an Bord, ist das besonders wichtig. Sie fragen häufig schon nach 50 Kilometern “Sind wir bald da?”. Es ist gut, wenn die Kleinen Beschäftigung haben. Dafür bieten sich je nach Alter einfache Spiele an. Bei längeren Strecken ist es sinnvoll, sich die Reise aufzuteilen, also – je nach Entfernung – mindestens eine Zwischenübernachtung, zum Beispiel auf der Hälfte der Strecke, einzulegen. Dann kann es am nächsten Morgen ausgeruht und frisch weitergehen. Sehr angenehm! Das gilt natürlich alles auch für die Rückreise.
Alle Autopapiere, Führerschein und wichtige Rufnummern, beispielsweise Kfz-Versicherung, Automobilclub, Wohnungs- oder Haushüter, sowie Krankenkassenkarten und eventuell die Unterlagen zur Auslands-Reisekrankenversicherung, hat man parat, und natürlich die Personalpapiere. Wenn auch innerhalb der Schengenstaaten der EU an der Grenze nicht kontrolliert wird, entbindet das nicht davon, gültigen Personalausweis oder Reisepass mitzuführen! Kontrollen sind auch im grenznahen Bereich möglich.
Bei Auslandsfahrten sind nach Grenzübertritt zumindest meist die wichtigsten Temporegeln auf Schildern angezeigt. Aber man achtet nicht nur darauf, sondern auch auf die normale Beschilderung, von der Parkzone bis zum Überholverbot. Wenn auch die Promillegrenzen unterschiedlich sind: Für den Fahrer sollte, egal wo, Alkohol tabu sein. Bußgelder und Strafen sind im Ausland oft weitaus drastischer als in Deutschland. Das geht schnell in die Hunderte Euro. Wer sich vorher über wichtige Verkehrsregeln informieren will, sollte bei einem oder “seinem” Automobilclub anfragen. Dort gibt es teils Zusammenstellungen, für Mitglieder meist schon vor der Urlaubszeit in den Clubzeitschriften.
Ob man bei einem Stau von der Autobahn abfährt, was nicht immer möglich ist, weil man zwischen zwei Abfahrten steht, kommt auf die Länge des Staus an. Rein zeitlich lohnt es bei kleineren Staus kaum. Andererseits bringt die Fahrt über Bundes- und Landstraßen sowie durch Orte ein bisschen Abwechslung. Vor allem steht man nicht oder rückt jede Minute einen Meter vor: Man fährt. Das ist weitaus angenehmer. Bei rechtzeitig angekündigten größeren Staus fährt man am besten schon frühzeitig von der Autobahn ab. Allerdings sind, wenn der Stau schon länger besteht, dann auch die Umfahrungsstraßen überlastet. Der Verkehrsfunk der Radiosender liefert zumindest Anhaltspunkte. Bis zur nächsten Ansage kann sich ein Stau bereits aufgelöst haben oder es hat sich einer gebildet, vielleicht ist er dann auch nicht mehr acht, sondern nur noch zwei Kilometer – oder umgekehrt. Da hat man schon einiges erlebt. Es ist also stets zu überlegen, was man macht.

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Über den Pass?
Die Berge sind von Frankreich bis nach Slowenien für Auto- und auch Bahnverkehr vielfach untertunnelt. In der Regel der kürzere und einfachere Weg. Manche Fahrer reizt es aber, über die Pässe, die Passstraßen, zu fahren. Abgesehen davon, dass Kurven und Kehren gefahren werden können, vermitteln Passstraßen auch ein meist grandioses Landschaftsbild. Geht es mit gemäßigtem Tempo auf den je nach Pass auch sehr engen Straßen, bergauf und vor allem bergab, haben die Passagiere auch Zeit, sich diese faszinierende Bergwelt anzuschauen, ob zum Beispiel nun San Bernadino, St. Gotthard, Stilfser Joch, Gerlos, Großglockner, Katschberg, Wurzen oder Vrsic. So wie bei vielen Tunnels üblich, muss auch für manche Passstraßen Maut gezahlt werden. Aber längst nicht für alle. Bei Bezahl-Tunnels muss man bei hohem Verkehrsaufkommen mit Staus rechnen. Über den Pass verlängert sich andererseits meist die Fahrtzeit bis zum Ziel. Für moderne Autos stellen Pässe kein Problem mehr dar. Bergab ist es dennoch sinnvoll, einen kleineren Gang als “Motorbremse” zu nutzen. Dann wird wohl die Fahrt von Tal zu Tal über den Berg klappen. Eine alte Regel besagt auch: unbekannte Pässe möglichst nichts nachts fahren.
Ist man dann in seiner Unterkunft, hat man schon am “Weg”, der vorgeblich “das Ziel” sein soll, so vieles Schöne gesehen. Dann gilt es, auszuspannen und zu urlauben und sich Ausflugsziele auszusuchen. Mit dem Auto vor Ort ist das kein Problem: wann und wohin mal will. (presseweller)

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