In Paraguay werden Überlegungen lauter, THC-freies Cannabis anzubauen und somit den Anbau „eines der revolutionärsten landwirtschaftlichen Erzeugnisse“ zu fördern
Suhl, 03.04.2019. In der paraguayischen Hauptstadt Asunción gaben die beiden Unternehmen Alquimia und Cáñamos del Sur vergangene Woche bekannt, dass sie die Produktion und Industrialisierung von Cannabis in Paraguay fördern wollen. „Dabei handelt es sich selbst verständlich um Cannabis, welches sich vom THC-haltigen Marihuana unterscheidet. Die von den beiden Unternehmen errechnete Ernte könnte jährlich 10.000 bis 15.000 USD pro Hektar für das Land generieren“, erklärt Andreas Jelinek von der Proindex Capital AG.
Die Firmeninhaber trafen sich in der Hauptstadt Asunción, um Journalisten und Interessenten Rede und Antwort zu stehen. Dabei wurde unter anderem auch die Saatgutverarbeitungsanlage vorgestellt, die gleichermaßen auch für Chia- oder Sesamsamen verwendet wird. „Wir haben die erste kommerzielle Vereinbarung über Cannabis unterzeichnet. Alquimia beauftragt die Firma Cáñamos del Sur mit der genetischen Entwicklung des Saatguts (von Cannabis), seiner Anpassung an das Klima und den Boden von Paraguay, um mit der Produktion zu beginnen“, hieß es seitens der Unternehmen.
„Der Anbau von Cannabis könnte ein sehr wichtiger Schritt für Paraguays Landwirtschaft sein und enorme Chancen bieten. Gleichzeitig muss aber auch Aufklärung darüber stattfinden, dass Cannabis nicht mit dem psychoaktiven, THC-haltigen Marihuana gleichgesetzt wird. Auch in Europa wird das sogenannte Medical Weedimmer beliebter“, betont Andreas Jelinek von der Proindex Capital AG. „Abgesehen davon kann Cannabis sehr vielseitig verwendet wenden, so auch in Lebensmittel, Papier, Plastik und Fasern“, so Jelinek von der Proindex Capital AG.
Schlussendlich wiesen Alquimia und Cáñamos del Sur auch auf die Vorteile als Nahrungsmittels an sich hin: „Es gibt in der Natur keine Nahrungsmittel mit größerem Nährwert, es scheint für den Menschen entwickelt worden zu sein. Es enthält alle essentiellen Aminosäuren, Omega-3-Fettsäuren, einen hohen Eiweißgehalt und ist sehr leicht herzustellen. Außerdem müssen keine Agrochemikalien oder Glyphosate verwendet werden. Das einzige, was notwendig ist, ist eine Legalisierung des Sektors. Von da ab sind alle Möglichkeiten offen“, argumentieren beide Unternehmen.