2008 waren in Deutschland etwa 2,25 Millionen Menschen pflegebedürftig – nach einer Schätzung des BGM ist auch auf Grund des demoskopischen Wandels wie auch der Zunahme von, beispielsweise ,Schlaganfallerkrankungen davon auszugehen, dass bis 2030 ca. 2,75 Mio. Menschen pflegebedürftig sein werden.
Mit der, für Pflegebedürftige und deren Angehörigen, erfreulichen Zunahme der häuslichen Versorgung und der letztendlich dazugehörigen häuslichen Pflege bzw. auch Palliativpflege ist für die Erkrankten ein letzter Weg in Würde und der vertrauten Umgebung möglich.
Allerdings steigen somit auch die psychischen und physischen Belastungen der Pflegenden Angehörigen.
Studien zeigen, dass ungefähr ein Drittel der pflegenden Angehörigen infolge der Pflegebelastung selbst erkranken.
Neben der körperlichen Überforderung der Pflegenden Angehörigen besteht eine enorme psychische und auch psychosoziale Belastung.
Hier kommt der psychologischen Beratung eine besondere Bedeutung für die Gesundheit zu, weil sie durch Aufrechterhaltung bzw. (wieder) Herstellung maßgeblich Lebenszufriedenheit das psychische Wohlbefinden sowohl der Pflegekräfte als auch der pflegenden Angehörigen verbessert. So trägt sie entscheidend zur Aufrechterhaltung der Gesundheit in psychischen Belastungssituationen bei.
So stehen Angehörige von Pflegepatienten in einer außergewöhnlichen Belastungssituation, in der sie sich oft einsam und gefangen fühlen. Der Schlaf wird knapper, der geliebte Partner ist nicht mehr der, der er einst war. Der seelische Schmerz über die Verfassung des geliebten Menschen und der drohende Abschied muss bewältigt werden. Ängste, Sorgen, Probleme müssen nun allein und möglichst unauffällig bearbeitet werden, um den erkrankten nicht zu belasten. Das Hin und Hergerissen werden zwischen Liebe und Gereiztheit, Nervosität, Unzufriedenheit, Wut, Hilflosigkeit, Verzweiflung ist eine enorme Belastung für pflegende Angehörige. Zudem bleibt kaum noch Zeit für eigene Interessen, soziale Kontakte und ein paar unbeschwerten Momenten zum Auftanken.
Gerade in solchen Situationen stellen Gespräche mit speziell ausgebildeten Beratern eine erstaunliche Hilfestellung und Entlastung dar. Es können Sorgen, Gedanken und Emotionen frei angesprochen werden- der Frust kann von der Seele geredet werden. Das erleichtert pflegende Angehörige nicht nur sondern es können mit einem neutralen Berater auch Ideen und Lösungswege gefunden werden, mit der Belastung, die die Pflege des geliebten Menschen mit sich bringt, anders umzugehen.
Damit letztendlich der Pflegende auch die Kraft behält, den letzten Weg des Partner liebevoll und respektvoll zu begleiten und auch ein würdevolles Abschiednehmen zu ermöglichen.
Doch auch Pflegekräfte unterliegen, neben unternehmensinternen, unternehmensstrukturellen und physischen Herausforderungen, immensen psychischen Belastungen- sind sie täglich mit Krankheit, Sterben und Tod konfrontiert und sollen dennoch ihr Privatleben mit Partnerschaft und Kindererziehung meistern.
Fachkompetenz und innerer Ausgeglichenheit wird sowohl von den Patienten wie auch dem Unternehmen und natürlich auch vom Privaten Umfeld gefordert.
Allerdings erfordert der empathische, respektvolle und fürsorgliche Umgang mit teilweise auch aggressiven oder vorwurfsvollen Patienten und deren hilflosen und verzweifelten Angehörigen immense Kraft. Die große Verantwortung, das Mitleiden mit Patienten sowie eine mögliche Identifikation mit phasenweiser Unzufriedenheit mit dem Unternehmen sowie der Zeitdruck in der Pflege stellt für das Pflegepersonal eine weitere Belastung dar. Phasenweise ist ein Gefühl der Überforderung und Überlastung sicher mehr als verständlich.
Unter der Prämisse, dass Pflegekräfte mehrheitlich dazu tendieren, Belastungen auszuhalten, Interaktionsprobleme defensiv anzugehen, wenig Ressourcen für offene Konfliktlösung zur Verfügung haben und in Ihrem Selbstverständnis eher aufopfernd und dienend sind, liegt es auf der Hand, dass gerade in dieser Berufsgruppe psychologische Beratungsgespräche eine Health Care Strategie darstellen.
Die psychologischen Fachberater für Pflegekräfte werden zunehmend in die Gesundheitsförderung der Pflegeunternehmen zum Erhalt des körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens der Mitarbeiter, integriert.
Das Tätigkeitsfeld des psychologischen Fachberaters für Pflege erstreckt sich über die psychosoziale und psychologische Beratung von Pflegekräften und Palliativpflegern, die Erarbeitung von Strategien zum Abbau beeinträchtigender Belastungen und Stressfaktoren der Arbeitstätigkeit der Arbeitnehmer über die Klärung von Unstimmigkeiten im Team bis hin zur Beratung der Unternehmensleitungen. In Bezug auf die Förderung personaler und organisationaler Ressourcen zur Gesundheitssicherung.
Auch werden bereits spezielle EAP Programme speziell für Pflegedienste angeboten.
Es bleibt abschließend zu konstatieren, das gerade im Bereich Pflege psychologische Beratungsgespräche unabdingbar sind.
Psychologische Beratung ist jedoch keine Heilbehandlung und soll es auch nicht sein Sie stellt vielmehr eine Health Care Strategie dar um primärpräventiv möglicherweise psychische Erkrankungen in Folge der Pflegebelastung zu vermeiden.
Die professionelle Beratung und Betreuung von Menschen in Problem- und Belastungssituationen unterstützt dabei, belastende oder schwer zu bewältigende Situationen bzw. Lebensphasen zu erleichtern, zu verändern und einer Lösung zuzuführen.
Sandra Neumayr, Vizepräsidentin “Verband psychologischer Berater”
Verband psychologischer Berater
Der Verband ist die erste unabhängige Adresse und Ansprechpartner nur für psychologische Berater!
Mit Engagement, Fachkompetenz und starken Partnern vertreten wir die beruflichen Interessen unserer Mitglieder in der Gesellschaft, um die hohe Verantwortung dieser Arbeit zu würdigen und den Ratsuchenden Schutz und Orientierungshilfe am “Psychologischen Markt” zu geben.
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