(Mynewsdesk) München, „Effektive Clusterkopfschmerzbehandlung: Ist jetzt alles gut?“ lautete der Titel des diesjährigen Satellitensymposiums von Autonomic Technologies Europe anlässlich des Deutschen Schmerzkongresses, das Prof. Dr. med. Arne May (Hamburg) mit seinem gleichnamigen Vortrag zur Lebensqualität der Betroffenen eröffnete. Trotz der Fortschritte bei den Behandlungsoptionen bleiben Hürden für den Therapeuten bestehen. Eine zentrale Rolle spielen dabei die starken Nebenwirkungen der leitliniengerechten Behandlung mit Medikamenten wie Verapamil, Triptanen und Lithium, die häufig sowohl die Lebensqualität als auch die Adhärenz der Patienten negativ beeinflussen. Vielen Patienten kann mit Medikamenten gut geholfen werden, doch, wie Prof. May betonte, „unsere Medikamente sind nicht harmlos.“

PD Dr. med Tim Jürgens (Hamburg/Pinneberg) referierte im Anschluss über Komorbiditäten und Medikamenteninteraktionen, denn Begleiterkrankungen wie KHK, Depressionen und Angststörungen kommen gerade bei diesem Patientenkollektiv häufig vor. Einen Ausweg aus dem Dilemma können bei chronischen Clusterkopfschmerzen operative Verfahren bieten. So die SPG-Stimulationstherapie, die seit Anfang 2013 in Deutschland verfügbar ist und mit der bereits mehr als 200 Patienten in Europa ihre Schmerzattacken erfolgreich behandeln. Dr. med. Holger Kaube (München) stellte 24-Monatsergebnisse vor und schloss seinen Vortrag mit der Feststellung, dass „unter Berücksichtigung der Wirksamkeit und des geringen chirurgischen Risikos die SPG-Stimulationstherapie allen anderen Verfahren zur Neuromodulation bei Clusterkopfschmerz überlegen ist.“

Bei der SPG-Stimulationstherapie wird mithilfe eines Mikrostimulators das für die Schmerzentstehung verantwortliche Nervenbündel Ganglion sphenopalatinum (SPG) vorübergehend blockiert. Die Wirksamkeit des minimal-invasiven und erstattungsfähigen Verfahrens wurde im Rahmen einer umfassenden klinischen Studie bewiesen.(1) Langzeitdaten zeigen außerdem, dass der Effekt auch über einen Zeitraum von 18 Monaten anhält.(2) Ein entscheidender Aspekt für viele Patienten ist dabei, dass sich mit der Therapie ihre Medikamentendosis oder die Anzahl der Medikamente deutlich verringern lässt. Das spiegelt sich auch in einer aktuellen Studie wider: Von 33 mit der SPG-Stimulationstherapie behandelten Patienten profitieren 20 in Form einer deutlichen Schmerz- und/oder Frequenzreduktion, 9 von ihnen kommen dadurch sogar gänzlich ohne medikamentöse Prophylaxe aus.(3)

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Kosten-Nutzen-Analyse zeigt Überlegenheit der Therapie
Unter der Leitung von Prof. May und PD Dr. Gaul wurde die Therapie außerdem einer Kosten-Nutzen-Analyse unterzogen und die Ergebnisse auf dem Kongress im Rahmen eines Posters vorgestellt. Vorhandene Daten wurden für eine 5-jährige Behandlungszeit modelliert und mit der medikamentösen Standardtherapie verglichen. (4) Neben der Kosten-Effektivitäts-Relation ICER (incremental cost-effectiveness ratio) wurden Lebensqualitätsfaktoren QALY (quality-adjusted life year) ermittelt. Der Vergleich ergab, dass Patienten bei einer 5-jährigen Behandlungszeit von 0.325 QALYs profitieren, wobei die Therapiekosten mit 889 Euro minimal über den Kosten der medikamentösen Therapie lagen. Bei einer Ausweitung des Vergleichszeitraums auf sieben Jahre zeigte sich die SPG-Stimulation auch aus finanzieller Sicht deutlich überlegen: Hier ergab die Modellierung eine Ersparnis von 9.537 Euro. Bei allen in der Studie antizipierten Szenarien (höhere Attackenfrequenz, höherer Medikamentenverbrauch, Ausweitung der Behandlungszeit) bewies sich die Therapie entweder als kosteneffektiv oder kostensparend. „Damit konnten wir aufzeigen, dass die SPG-Stimulationstherapie nicht nur in Bezug auf die Lebensqualität der Patienten Vorteile bietet, sondern langfristig auch die Kosten für das Gesundheitssystem senken kann“, fasst Prof. May zusammen.

Über die SPG-Stimulationstherapie
Das Pulsante™ Microstimulator System (ATI-Neurostimulationssystem) erfordert einen vergleichsmäßig kleinen Eingriff. Das fingernagelgroße Implantat wird Patienten über einen Einschnitt im Zahnfleisch eingesetzt und vom Arzt programmiert. Nach der Implantation kann der Patient seine Therapie selbst steuern. Sobald sich eine Clusterattacke ankündigt, hält er die Fernbedienung an die Wange: Diese aktiviert das Implantat, das SPG wird stimuliert, und die Attacke ebbt ab. Studienergebnisse zeigen, dass 2/3 der Patienten auf die Therapie ansprechen und diese Responder von durchschnittlich 85-90% weniger Schmerzen profitieren.(2) Auch ein prophylaktischer Nutzen der Therapie ist in vielen Fällen belegt.

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Aktuell bieten 12 Kliniken und Behandlungszentren die SPG-Stimulationstherapie in Deutschland an bzw. sind auf die Nachsorge der Patienten spezialisiert: Eine Übersicht sowie weitere Informationen zu Clusterkopfschmerz finden Sie unter: www.meinclusterkopfschmerz.de.
Weitere Informationen zu Pulsante™ und der SPG-Stimulationstherapie finden Sie unter: www.pulsante.de
Referenzen:

1. Cephalalgia. 2013 Jul;33(10):816-30. Epub 2013, Jan 2011
2. Posterpräsentation anlässl. HC Congress, Valencia, May 2015
3. Posterpräsentation, anässl. INS Congress, Montreal, Juni 2015
4. J Headache Pain. 2015 Dec;16(1):530. Epub 2015 May 21

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Das Medizintechnikunternehmen Autonomic Technologies, Inc. (ATITM), mit Sitz in San Francisco sowie Büros in Deutschland und der Schweiz, entwickelt und vermarktet innovative Therapien für die Behandlung autonomer Schmerzen, insbesondere starker Kopfschmerzen. Das erste Produkt des Unternehmens ist der das Pulsante Microstimulator System, das über eine CE-Zulassung für die Behandlung von Clusterkopfschmerz verfügt. Das System (auch ATI Neurostimulations-System genannt) durchläuft aktuell eine IDE-Studie in den USA für die Behandlung von chronischem Clusterkopfschmerz. Weitere Informationen unter: www.pulsante.eu oder www.ati-spg.com.

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