Ein thüringetisches Musical in zwei Akten

Radegunde - Die geraubte Prinzessin

Mit dabei: Pferde der Thüringeti (Bildquelle: @plachter-company.de)

Die letzte Prinzessin von Thüringen – ein vergessenes Märchen?
Viele Menschen lesen die Berichte der Regenbogenpresse über europäische Königshäuser, über prunkvolle Hochzeiten, sie fiebern mit, wenn die Geburt eines royalen Babys bevorsteht. Doch kaum jemand weiß, dass auch in Thüringen ein Königreich existierte, es auch hier Prinzen und Prinzessinnen gab.
Zugegeben, es ist schon eine Weile her: Im sechsten Jahrhundert nach Christus behauptete sich das Reich der Thuringi neben den Sachsen im Norden, den Slawen im Osten und den aufstrebenden Franken im Westen. Es war zu damaliger Zeit wesentlich größer als unser heute gleichnamiges Bundesland, erstreckte sich von der Elbe bis hinunter zur Donau, vom Harz bis zum Rhein.
Wie konnte es geschehen, dass dieses blühende Reich mit seinem König namens Bisin einfach so von der Weltkarte verschwand? Was wurde aus den drei Söhnen des Königs, was aus deren Kindern?
Wie wir heute wissen, wurde ihnen eine alte menschliche Schwäche zum Verhängnis: Missgunst. Die Söhne Bisins waren uneins und nach seinem Tod zerfiel das große Reich in drei Teile. Hinzu kam der Eroberungsdrang der Söhne des ebenso mächtigen Frankenkönigs Chlodwig, die ihren Einfluss nach Osten ausdehnen wollten und die Schwäche des geteilten Thüringen gnadenlos ausnutzten. Die entscheidende Schlacht fand 531 statt, sie steht heute in den Geschichtsbüchern als Jahreszahl für den Untergang des Thüringer Königreiches.
Was geschah mit Bisins Kindern und Kindeskindern? Unter den wenigen Geschichten, die uns Chronisten aus dieser Zeit überliefert haben, findet sich eine besonders bewegende Vita: Radegunde, die Enkelin Bisins, gilt als die letzte Prinzessin des Thüringer Königreiches. Sie wurde nach der verlorenen Schlacht von dem Frankenkönig Chlothar geraubt und später mit ihm verheiratet. Ihr Schicksal ähnelt dem der Heiligen Elisabeth und doch ist Radegunde weitgehend in Vergessenheit geraten.
Das soll sich demnächst ändern: In Crawinkel, einem malerischen Ort mitten in Thüringen, wird das Schicksal unserer letzten Thüringer Prinzessin in Erinnerung gerufen. Das Schauspielteam der Plachter Company GbR, bekannt durch die zahlreichen Aufführungen des Bratwursttheaters Holzhausen, inszeniert in Zusammenarbeit mit dem Crawinkler Unternehmer Heinz Bley ein Singspiel, das Radegunde und die Gefährten ihres Lebens mit Gesang, Tanz und – bei ihrem Schicksal unumgänglich – Schwertkampf zum Leben erwecken wird. Pferde und Reiter der Thüringeti werden das Ereignis beleben, denn die Thüringer wurden schon von römischen Geschichtsschreibern für ihre hervorragenden Pferde gelobt. Trotz der eher tragischen Hintergrundgeschichte kommt auch der Humor nicht zu kurz, dafür sorgt unter anderem die Figur des Dichters Venantius Fortunatus, der Radegunde schätzte, verehrte und ihr zahlreiche Verse widmete…
Doch wir wollen nicht zu viel verraten. Vielleicht nur noch dies: Das Drehbuch schrieb die Thüringer Autorin Simone Knodel, basierend auf ihrem historischen Roman “Radegunde von Thüringen”. Regie führen Andrea und Bernd Plachter von der Plachter Company GbR, Bernd Plachter zeichnet auch für die Kompositionen. Die Aufführungen sind für Juli 2020 geplant. Eine großzügige bestuhlte Halle auf dem Gelände der Thüringeti bietet einen geeigneten Rahmen, der auch bei Regenwetter den Zuschauern ein trockenes Plätzchen sichert. Ausreichend Parkplätze stehen zur Verfügung und natürlich ist auch für Essen und Trinken gesorgt.
Mehr Infos unter: Plachter Company
Karten gibt es in allen Tourismusbüros und Stadtinformationen Thüringens sowie unter www.ticketshop-thueringen.de oder unter der Telefonnummer: 0361-227 5 227.

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Autorin

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Autorin Johanna Marie Jakob
Simone Knodel
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