Willich, 18. Februar 2025. Anschaffung, Wartung und Wechsel von Reifen machen bis zu fünf Prozent der Gesamtbetriebskosten eines Fuhrparks aus. Um diese nachhaltig zu senken, statten immer mehr Flottenbetreiber ihre Fahrzeuge mit runderneuerten Reifen aus. Mit der zweifachen Runderneuerung von Premium-Reifen können die Betriebskosten für die Bereifung um fast 30 Prozent gesenkt werden. Runderneuerte Reifen haben erwiesenermaßen dieselbe Qualität, Sicherheit, Laufleistung und Performance wie vergleichbare Neureifen, bieten aber klare ökologische Vorteile. Die Fertigung runderneuerter Reifen spart nach einer AZuR/DBU-Studie des Fraunhofer Instituts UMSICHT im Vergleich zur Neureifenherstellung über 60% der CO2-Emissionen, zwei Drittel der Rohstoffe sowie rund 50 Prozent Energie.
Die Runderneuerung von Reifen ist eine zukunftsfähige Lösung im Einklang mit der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS). Da Bundesbehörden nach § 45 des Kreislaufwirtschafts-gesetzes (KrWG) dazu verpflichtet sind, bei der Beschaffung Produkte zu bevorzugen, die rohstoffschonend, energiesparend, abfallarm, reparierbar, schadstoffarm oder recyclingfähig sind, müssen aus Sicht von AZuR-Netzwerk-Koordinatorin Christina Guth „alle Fuhrparks der öffentlichen Hand anteilig mit runderneuerten Markenreifen ausgestattet werden.“
Zweifache Runderneuerung senkt Betriebskosten für Bereifung um fast 30%
Eine aktuelle Leistung-Kosten-Analyse hat ergeben, dass sich die Runderneuerung für Behörden und Betriebe schnell auszahlt. Als Referenz-Szenario diente der dreifache Einsatz von Premium-Neureifen. Mit der zweifachen Runderneuerung eines Premium-Nfz-Neureifens erzielte die Relation der Laufleistung zu den Kosten den mit Abstand besten Wert. Bei identischer Qualität, Sicherheit und Laufleistung können die Bereifungs-Kosten in diesem Szenario um fast 30 Prozent gesenkt werden. Durch die Runderneuerung eigener Karkassen können Fuhrparkbetreiber zudem die Entsorgungskosten sparen.
Auch in den Fuhrparks deutscher Unternehmen, die sich zunehmend um nachhaltiges Wirtschaften und eine positive Ökobilanz bemühen, spricht deshalb alles für den Einsatz runderneuerter Reifen. Neben der Senkung der Betriebskosten ermöglicht die Runderneuerung die Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz.
Kemmler setzt mit runderneuerten Reifen nachhaltig alles in Bewegung
Das Baustoffhandelsunternehmen Kemmler will bis 2030 klimaneutral sein. Dazu setzt Geschäftsführer Michael Huber bereits seit 1999 auf runderneuerte Reifen für den firmeneigenen Fuhrpark: „Aktuell sind rund 80 Prozent unserer Fahrzeugflotte mit runderneuerten Reifen ausgestattet, da sie aus meiner Sicht wirtschaftlicher und umweltfreundlicher sind als Neureifen. Die Laufleistungen der Runderneuerten sind ebenso gut wie der Grip im Baustellenverkehr.“ Derzeit sind 78 Fahrzeuge mit runderneuerten Reifen ausgestattet. Die Trailer werden sukzessive nachgezogen.
Runderneuerung erfüllt hohe Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen
Bei der Runderneuerung werden mit Hightech-Maschinen nur die Lauffläche und die Seitenwände des hochwertigen Reifenunterbaus (Karkasse) mit Gummimischungen hoher Qualität erneuert. Runderneuerte Reifen werden für fast alle Fahrzeugarten und Einsatzbereiche hergestellt. Ihre Laufflächenprofile entsprechen denen von Neureifen. Sie durchlaufen zahlreiche Sicherheits- und Qualitätskontrollen und erfüllen die hohen Anforderungen der ECE R109/108. Die Profilvarianten decken alle Einsatzbereiche und Achspositionen ab. Reifen für Nfz können bis zu dreimal runderneuert werden.
Sämtliche Busse der THIERgroup fahren mit Runderneuerten
Das mittelständische Omnibusunternehmen THIERgroup legt besonderen Wert auf nachhaltigen Umweltschutz. Sämtliche Busse für den Personennahverkehr und für den Anmietverkehr werden seit 2011 klimagerecht mit runderneuerten Markenreifen ausgestattet. Durch den seitlichen Profilschutz/Verstärkung der Seitenflanke sind die Runderneuerten gut auf den typischen Verschleiß im öffentlichen Personennahverkehr durch hohe Bordsteinkanten zum Ein- und Ausstieg vorbereitet. Seit 1995 ist die THIERgroup DEKRA-zertifiziert und erfüllt alle Kriterien zum Verfahren „Umweltschutz im Kfz-Betrieb“.
Über die Allianz Zukunft Reifen (AZuR)
AZuR engagiert sich seit dem Jahr 2020 europaweit für eine nachhaltige Reifen-Kreislaufwirtschaft. Gebrauchte Reifen sollen möglichst zu 100 Prozent wiederverwendet oder verwertet werden, um Abfälle zu vermeiden, CO2-Emissionen zu senken, natürliche Ressourcen zu schonen und Mensch wie Umwelt zu schützen.
Über 85 AZuR-Partner aus Industrie, Handel und Wissenschaft decken alle Sektoren der nachhaltigen Circular Economy von Reifen ab – von der nachhaltigen Neureifen-Herstellung und zertifizierten Sammlung gebrauchter Reifen über die Reparatur und Runderneuerung von Pkw- und Nfz-Reifen, bis hin zur stofflichen und chemischen Verwertung der in Altreifen enthaltenen Rohstoffe.
Im interdisziplinären Teamwork werden neue Wege und Lösungen für einen ökologisch wie ökonomisch sinnvollen Reifen-Kreislauf entwickelt. Dabei kommt den Universitäten im AZuR-Netzwerk eine besondere Bedeutung zu. Diese liefern mit wissenschaftlich fundierten Studien und Forschungen wertvolle Impulse, um den Stoffkreislauf zu schließen.
Auf der TyreXpo Asia 2023 in Singapur wurde die AZuR mit dem Recircle Award in der Kategorie Circular Economy ausgezeichnet. Im November 2023 erhielt AZuR für die Studie zur positiven Ökobilanz der Runderneuerung den „Europäischen Transportpreis für Nachhaltigkeit 2024“. AZuR wurde für den Recircle Award 2025 in der Kategorie Circular Economy nominiert. Mehr über AZuR erfahren Sie hier: https://azur-netzwerk.de
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