Einsatzkräften oder Angestellten im Schichtdienst fällt eine ausgewogene Ernährung häufig schwer. Die AOK Hessen erklärt, wieso Schichtarbeit den Körper belastet und wie mit einer gesunden Ernährung Störungen vorgebeugt werden kann.

Schichtdienst: Gesunde Ernährung gegen Müdigkeit & Co.

Schichtarbeit bringt den Körper aus dem Takt und verschiebt Schlaf und Mahlzeiten. (Bildquelle: antoniodiaz/Shutterstock.com)

Krankenschwestern, Berufskraftfahrer, Angestellte in der Produktion – knapp jeder zweite Arbeitnehmer kennt das Problem: Die Schichtarbeit bringt den Körper aus dem Takt und verschiebt Schlaf und Mahlzeiten. Plötzlich werden körperliche und geistige Höchstleistungen gefordert, obwohl nachts viele Körperfunktionen eingeschränkt sind. Puls, Herzschlag und Atmung werden langsamer, die Körpertemperatur und der Blutdruck sinken. Gleichzeitig nimmt auch die Leistung der Verdauungsorgane ab. “Selbst eine dauerhafte Nachtschicht führt nicht dazu, dass sich der Körper komplett auf den neuen Rhythmus einstellen kann. Sonne, Umweltgeräusche oder die Gestaltung freier Tage lassen nicht zu, dass der eigentlich tagaktive Mensch zur sprichwörtlichen Nachteule wird”, so Ulrike Hadem-Proest, Ernährungsexpertin bei der AOK Hessen.

Um die Aufmerksamkeit und die Konzentrationsfähigkeit von Schichtarbeitenden zu erhöhen, empfiehlt die Fachfrau eine vollwertige Ernährung. Wer Schichtarbeit leistet, kann durch eine bewusste Ernährung das körperliche Wohlbefinden steigern. Grundsätzlich bedeutet das, dass die verzehrten Lebensmittel zu drei Vierteln aus pflanzlichen Lebensmitteln (z. B. Nudeln, Reis, Kartoffeln, Obst und Gemüse) und zu einem Viertel aus tierischen Lebensmitteln (z. B. Milch und Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Wurst und Ei) bestehen sollten. Fette und Öle sollten nur in kleinen Mengen aufgenommen werden. Bei der Flüssigkeitsaufnahme hingegen darf es ein bisschen mehr sein: Mindestens 1,5 Liter kalorienarme Getränke lautet die Empfehlung. “Mehrere kleine Mahlzeiten verhindern Leistungseinbrüche während der Arbeitszeit oder eine Belastung des Magen-Darm-Trakts”, erklärt Ulrike Hadem-Proest. Viel Flüssigkeit und ballaststoffreiche Lebensmittel – also zum Beispiel Gemüse und Joghurt mit frischen Früchten – bringen die träge Verdauung in Schwung. Besonders bei der Nachtschicht muss der Körper gegen den biologischen Rhythmus arbeiten. Viele kleine Mahlzeiten können vom Körper besser verdaut werden und halten den Blutzuckerspiegel konstant. “Vor der Nachtschicht empfiehlt sich eine kleine Mahlzeit, gegen Mitternacht dann die eigentliche Hauptmahlzeit und kurz vor Schichtende nochmals eine Zwischenmahlzeit”, rät Ulrike Hadem-Proest.

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Dem nächtlichen Kälteempfinden kann man gut mit warmen Mahlzeiten und warmen Getränken entgegenwirken. Doch Vorsicht: Einige Stunden vor dem Schlafengehen wirken sich Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke negativ auf den Schlaf aus. Auch Alkohol ist nach der Schicht tabu: “Er hilft zwar beim Einschlafen, der Schlaf ist aber nicht erholsam, da Alkohol das Durchschlafen verhindert. Besser ist es, vor dem Zubettgehen noch einen kurzen Spaziergang an der frischen Luft zu machen”, so die Ernährungswissenschaftlerin.

Mehr Infos zu gesunder Ernährung und viele Rezepte bietet die AOK Hessen auf www.aok-erleben.de.

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