Matthias Knierim

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In ländlichen Regionen sind die Herausforderungen, die durch politische Entscheidungen auf Landes- und Bundesebene entstehen, oft besonders gravierend. Manchmal führt es dann eben dazu, dass Bürger und Kommunalpolitiker selbst aktiv werden, um ihre Infrastruktur und Nahversorgung zu sichern.

Im Jahr 2019 sah sich Brodersby-Goltoft mit der drohenden Schließung ihres Dorfladens konfrontiert. Der Verlust dieses wichtigen Versorgungszentrums hätte weitreichende Folgen für die Gemeinde gehabt. Durch die Gründung einer Bürgergenossenschaft gelang es den Einwohnern, den Laden zu retten und die Nahversorgung sicherzustellen. Dieses Engagement zeigte die Stärke und den Zusammenhalt der Gemeinde und wurde zum Vorbild für andere ländliche Regionen.

Heute steht Brodersby-Goltoft vor einer neuen Herausforderung. Die Einführung einer „modernen“ Fähre, genannt Missunde III, für 3,3 Millionen Euro mit Elektroantrieb, die einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt bedienen sollte, ist gescheitert. Ein Planungsfehler führte dazu, dass die neue und 100 Tonnen schwerere Fähre nicht einsatzbereit ist. Selbst bei leichten Windverhältnissen schafft es die Fähre nicht, an der jeweiligen Landestelle sicher einzulaufen. Somit ist nun vorerst keine Fähre in Betrieb.

Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Mobilität der Einwohner, die mit dem Auto einen längeren Umweg in Kauf nehmen müssen, sondern bedroht auch die lokale Wirtschaft, die auf den Fährbetrieb angewiesen ist.

Doch die Bürger von Brodersby-Goltoft lassen sich nicht entmutigen. Sie haben erneut die Initiative ergriffen und die alte Fähre Missunde II wieder einsatzbereit gemacht. Durch ihren entschlossenen Einsatz und kreative Lösungen konnten sie, mit Unterstützung ihres Bürgermeisters, den Zusammenbruch des Verkehrsknotenpunkts verhindern und den Personen- und Warenverkehr sichern.

Ein wesentlicher Aspekt ihres Erfolgs ist die effektive Kommunikation und Mobilisierung der Gemeinschaft. Die Gemeinschaft nutzt eine Vielzahl von Kommunikationskanälen, um ihre Anliegen zu verbreiten und Unterstützung zu gewinnen. Sie haben Crowdfunding-Seiten erstellt, um finanzielle Mittel für die Reparatur und den Betrieb der Fähre zu sammeln, und vertreiben eigene Merchandising-Produkte, um zusätzliche Einnahmen zu generieren.

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Besonders bemerkenswert ist der Einsatz einer eigens entwickelten Bürger-App, die eine zentrale Rolle bei der Koordination und Information der Einwohner spielt. Diese App ermöglicht es den Bürgern, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren, Veranstaltungen zu organisieren und sich gegenseitig zu unterstützen. Durch die Nutzung moderner Technologie konnten die Einwohner von Brodersby-Goltoft eine effektive und transparente Kommunikation sicherstellen, die alle Akteure der Gemeinde erreicht und einbezieht.

Die Situation in Brodersby-Goltoft zeigt eindrucksvoll, wie Bürger und Kommunalpolitiker in ländlichen Regionen ihre Infrastruktur und Nahversorgung selbst in die Hand nehmen, wenn der Politik auf Landesebene auch mal ein Fehler unterläuft. Durch ihre Entschlossenheit und ihr kreatives Engagement haben sie nicht nur ihren Dorfladen gerettet und die alte Fähre wieder in Betrieb genommen, sondern auch ein starkes Signal des Zusammenhalts und der Selbstbestimmung ausgesendet.

Dies unterstreicht die Bedeutung von bürgerschaftlichem Engagement und die Notwendigkeit, dass politische Entscheidungsträger auf lokaler, aber auch Landesebene die Bedürfnisse und Anliegen der ländlichen Bevölkerung besser verstehen. Es zeigt auch, dass moderne Kommunikationsmittel und digitale Plattformen eine wichtige Rolle dabei spielen können, die Gemeinschaft zu aktivieren und gemeinsam Lösungen für lokale Herausforderungen zu entwickeln.

 

 

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Die Orts-Apps werden von dem Mainzer Unternehmen, der apicodo GmbH, entwickelt. Über 500 Gemeinden, Vereine und Unternehmen im ganzen Bundesgebiet kommunizieren bereits datensicher über ihre eigene App und auch Gemeindeverbände und Verbandsgemeinden erschließen mit Orts-App die Möglichkeit zur flächendeckenden digitalen Bürgerkommunikation und Information aller Anwohner im zuständigen Gebiet.

Mit der Orts-App bietet das Team aus Entwicklern und Kommunikationsexperten eine einfache und individuell anpassbare Lösung für Gemeinden, um direkt und digital mit allen Bürgerinnen und Bürgern kommunizieren zu können. Mehr Informationen zur Orts-App und Erfahrungsberichte weiterer Gemeinden und Gemeindeverbänden finden Sie auf www.orts.app.de

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Matthias Knierim

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