Digitalisierung in Deutschland aus Sicht der IT-Freiberufler

Reutlingen, 03.12.2019. IT-Freiberufler sehen in der Digitalisierung eine große Chance für die Wirtschaft und sich selbst, allerdings auch nur eine langsame Umsetzungsgeschwindigkeit in den Unternehmen. Das sind die Ergebnisse der aktuellen SOLCOM-Marktstudie “Digitalisierung in Deutschland aus Sicht der IT-Freiberufler”, für die der Projektdienstleister zwischen September und November 2019 die 11.521 Abonnenten des Freiberufler Magazins befragt hat. Die Umfrage wurde im Jahr 2016 schon einmal durchgeführt. Hier möchten wir Ihnen die Ergebnisse aus der Auswertung von 864 Teilnehmern vorstellen.

Kernaussagen
Chancen für Freiberufler
Die Digitalisierung wird von den befragten Freiberuflern klar als eine Chance für die deutsche Wirtschaft angesehen, nur ein Bruchteil befürchtet hier Gefahren. Auch für sich selbst sind sie optimistisch, so erwarten neun von Zehn in erster Linie Vorteile – Nachteile befürchten dagegen nur etwa ein Prozent.

Dies zeigt, dass eine überwältigende Mehrheit der Freiberufler die digitale Transformation keineswegs als Problem sieht. Sie sehen ihre Nische zwischen den Chancen der Digitalisierung und der langsamen Umsetzung durch Unternehmen. Die meisten Durchsetzungschancen geben sie der Automatisierung, gefolgt von Cloud Computing und Industrie 4.0. Big Data, welches das Ranking in der Befragung aus dem Jahr 2016 angeführt hatte, rutschte dagegen ab.

Fehlendes Know-how
Weniger optimistisch sind die Umfrageteilnehmer bei der Implementierung. So sind, laut der Projekterfahrung der befragten Freiberufler, die Unternehmen in Deutschland nur in geringem Maße auf die Digitalisierung vorbereitet. Gleichzeitig erkennen nicht einmal drei Prozent der Befragten eine schnelle und weitreichende Umsetzung der Technologien in der Wirtschaft. Im Vergleich zu der Umfrage 2016 sind die Umfrageteilnehmer damit deutlich pessimistischer. Die größten Hindernisse sind dabei in erster Linie fehlendes Personal bzw. Know-how, aber auch eine fehlerhafte Managementstrategie.

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1. Sehen Sie die Digitalisierung als Chance oder Gefahr für die deutsche Wirtschaft?

Für mehr als 80 Prozent der Umfrageteilnehmer ist die Digitalisierung eine Chance für die deutsche Wirtschaft – eine deutliche Mehrheit. Nur knapp sieben Prozent befürchten hier Gefahren. Jeder Zehnte steht dieser Frage neutral gegenüber.

Chance: 81,4%
Gefahr: 6,7%
Weder noch: 11,9%

2. Was erwarten Sie von der Digitalisierung für sich persönlich?
Für sich persönlich erwarten sogar mehr als 90 Prozent der teilnehmenden Freiberufler einen Vorteil von der Digitalisierung, das sind noch einmal 12 Prozent mehr als bei der Umfrage 2016. Nur ein Prozent befürchten Nachteile für sich selbst. Für 7,3 Prozent wird sich der eigenen Einschätzung nach nichts verändern.

Von Vorteil: 91,6%
Von Nachteil: 1,2%
Keine Veränderungen: 7,3%

3. Aus Ihrer Projekterfahrung heraus: Die Unternehmen in Deutschland sind…
Nur knapp über zwei Prozent der befragten Freiberufler sehen die deutschen Unternehmen gut auf die Digitalisierung vorbereitet. Im Vergleich zu der Umfrage aus dem Jahr 2016 hat sich dieser Wert noch einmal halbiert. Im Gegenzug hat sich der Anteil der Freiberufler, die Unternehmen gar nicht als vorbereitet sehen, mehr als verdoppelt.

Wie in der Umfrage 2016 sieht die Mehrheit (57,3 Prozent) die Unternehmen nur in einem geringen Maße auf die Digitalisierung vorbereitet.

… gut auf die Digitalisierung vorbereitet: 2,4%
… sind größtenteils vorbereitet, haben aber Nachholbedarf: 11,6%
… mehrheitlich auf die Digitalisierung vorbereitet: 24,4%
… nur in geringem Maße auf die Digitalisierung vorbereitet: 57,3%
… sind gar nicht auf die Digitalisierung vorbereitet: 4,3%

4. Wie schätzen Sie die Umsetzungsgeschwindigkeit bei Digitalisierungsprojekten in deutschen Unternehmen ein?
Mit 44,2 Prozent sieht eine Mehrheit der Umfrageteilnehmer in deutschen Unternehmen zwar eine langsame Umsetzung bei Digitalisierungsprojekten, dafür ist diese weitreichend. Nicht einmal drei Prozent erleben, dass dies auch schnell passiert.

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Mehr als ein Drittel ist sogar komplett kritisch und sieht nur eine langsame Umsetzung und das auch nur in wenigen Bereichen. In der Umfrage 2016 waren die Befragten noch deutlich optimistischer, dort erwartete ein Drittel zumindest eine schnelle Umsetzung in manchen Bereichen.

Unternehmen werden schnell und weitreichend umsetzen: 2,8%
Schnelle Umsetzung mancher Technologien: 13,9%
Langsame, aber weitreichende Umsetzung: 44,2%
Langsame Umsetzung in wenigen Bereichen: 39,1%

5. Wo sehen Sie die größten Hindernisse bei der Umsetzung? (Mehrfachnennungen möglich)

Das größte Hindernis bei der Umsetzung ist für Umfrageteilnehmer das fehlende Personal bzw. Know-how, über 85 Prozent gaben dies an. Zwei Drittel sehen eine falsche Managementstrategie und über die Hälfte gaben Datenschutzanforderungen und rechtliche Schwierigkeiten an. Gerade letzteres hat sich im Vergleich zur letzten Umfrage deutlich erhöht.

Etwa ein Viertel nannten Sicherheitsrisiken und hohe Investitionskosten. Keine Hindernisse nehmen nur knapp drei Prozent aller Befragten wahr. Bei der Freitextantwortmöglichkeit unter Sonstiges wurde zudem eine fehlende Unterstützung aus der Politik bemängelt.

Fehlendes Personal / Know-how: 85,2%
Fehlende bzw. fehlerhafte Managementstrategie: 67,1%
Rechtliche Schwierigkeiten: 56,6%
Datenschutzanforderungen: 53,2%
Fehlende Infrastruktur: 41,9%
Sicherheitsrisiken: 29,1%
Hohe Investitionskosten: 27,2%
Sonstige: 4,4%
Keine Hindernisse: 3,1%

6. Welchen großen Trends rechnen Sie die meisten Chancen zu? (Mehrfachnennungen möglich)

Drei Viertel und damit die Mehrheit rechnet der Automatisierung die größten Chancen im Rahmen der Digitalisierung zu, gefolgt von Cloud Computing und Industrie 4.0 mit 54,1 Prozent bzw. 44,9 Prozent.

Big Data, welches das Ranking in der Befragung 2016 angeführt hatte, rutschte mit 40,4 Prozent auf den fünften Platz. Weniger Chancen werden zudem den Themen Blockchain und (autonome) Mobilität zugrechnet, die beide nur knapp über zehn Prozent liegen. Die Möglichkeit, Freitextantworten zu hinterlegen, wurde lediglich marginal genutzt und wird aus diesem Grund nicht gesondert ausgeführt.

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Automatisierung: 74,7%
Cloud Computing: 54,1%
Industrie 4.0: 44,9%
Künstliche Intelligenz: 43,6%
Big Data: 40,4%
Vernetzung: 28,4%
Semantische / Kognitive Technologien: 20,8%
Internet der Dinge: 18,4%
Blockchain: 15,6%
(Autonome) Mobilität: 14,9%
Weitere: 1,9%

Neue Umfrage
Zeitgleich mit der Veröffentlichung der Marktstudie startete auf www.solcom.de eine neue Umfrage zum Thema “Ausblick auf den Projektmarkt 2020”.

Layout:
https://www.solcom.de/de/download_marktstudien.aspx

Zur Umfrage:
http://www.solcom.de/de/umfrage.aspx

Druckfähiges Bildmaterial finden Sie unter: https://www.solcom.de/de/presse-downloads-bilder-herunterladen.aspx

Über SOLCOM:
Wenn es um die Besetzung von Engineering und IT-Projekten mit externen Spezialisten geht, ist SOLCOM eine der besten Adressen. Als Pionier dieses Modells hat sich der Projektdienstleister, mit bundesweit sieben Standorten, seit 1994 darauf spezialisiert, hochqualifizierte Freiberufler in allen Branchen und Technologien einzusetzen.
Mit einem Umsatz von 117,4 Mio. Euro in 2018 und einem kontinuierlich überdurchschnittlichen Wachstum gehört SOLCOM zu den dynamischsten Unternehmen der Branche.
Geschäftsführer von SOLCOM sind Dr. Martin Schäfer und Oliver Koch, Sitz des Unternehmens ist Reutlingen.

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