Schlauch – Inkubatoren die Lösung für die Zucht von Reinalgen und Möglichkeit für höhere Produktivität – Produktionsstandort Deutschland

Sonnenfarmen für Mikroalgen

Reinalgenzuchtanlage in Bassum, Niedersachsen

Bei aller Genügsamkeit, eines brauchen Algen in rauen Mengen: Licht. Algen absorbieren das gesamte Sonnenlicht an der Oberfläche, so dass es schon in wenigen Millimetern Tiefe dunkel ist. Keine Chance zum Überleben für Zellen, die in tieferen Schichten dümpeln. Um Mikroalgen für industrielle Zwecke in großen Mengen züchten zu können, haben Wissenschaftler daher Photobioreaktoren entwickelt, eine Art ‘Whirlpool und Solarium” für die Winzlinge.

Reinalgenzuchtanlagen entstehen in Bassum und Essen in Niedersachsen. Durch Forschung und Entwicklung wird die technisch stabile und hocheffiziente Industrieproduktion von Algen umgesetzt. Geschäftsführer Wolfgang Seliger, Energiestrategen GmbH dazu: “Verschiedene Unternehmen haben sich vorgenommen die Algenstandorte Bassum und Essen für den Anbau von Reinalgenzuchtanlagen in industrieller Modulbauweise zu erschließen, auszubauen vom Anbau, Forschung, Ernte bis zur Vermarktung ein Erfolgsmodell mit guten Investitionsmöglichkeiten zu generieren. Der Fortschritt liegt im System der geschlossenen Reinalgenzuchtanlagen, um die Verunreinigung der Reinzucht einerseits und der Umwelt durch mögliche Ausscheidungen der Algen andererseits auszuschließen.”

Offene und geschlossene Zuchtanlagen

Bis lang wurden Algen unterschiedlich weltweit produziert. Im Unterschied zur Zucht in offenen Teichanlagen, wurden die Algen an verschiedenen Standorten in geschlossenen Glasrohrsystemen gezüchtet. Dabei werden die Algen mit ihrer Nährlösung permanent durch die Rohre gepumpt und können das Sonnenlicht so optimal zur Photosynthese nutzen. Kohlendioxid und Mineralsalze werden je nach Sonnenintensität zugeführt. In Klötze, Sachsen-Anhalt, beispielsweise eröffnete Mitte 2000 die weltweit erste geschlossene Algenzuchtanlage. Die Preussag AG und das Institut für Getreideforschung in Bergholz-Rehbrücke bei Potsdam, das bereits seit 20 Jahren Mikroalgen erforscht, entwickelten das Verfahren. Inzwischen produziert die Anlage der Firma “Ökologische Produkte Altmark” in ihren 500 Kilometer langen Rohren 130 Tonnen Algenpulver im Jahr und deckt damit fünf Prozent der Weltproduktion ab.

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Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik in Stuttgart haben die Technik noch verfeinert. Sie versetzen die Algen mit Hilfe von Gasblasen in eine schlaufenartige Bewegung, so dass sie alle zehn Sekunden ans Licht kommen. Dieser “Blitzlichteffekt” reicht den Algen vollkommen, um Photosynthese zu betreiben. Denn nur im ersten Schritt der Photosynthese brauchen sie Licht, um daraus chemische Energie zu gewinnen. Im zweiten Schritt produzieren sie Zucker aus Kohlendioxid, unabhängig von der Lichtzufuhr. Die Algenproduktion im Bioreaktor erreicht so 200 Tonnen pro Jahr und Hektar. Bei Raps liegt diese Zahl im Vergleich dazu bei 10 bis 20 Tonnen.

Innovation Schlauch-Inkubator

Daneben wurde die Variante anstatt der Glasröhren des Schlauch-Inkubators entwickelt. Diese Schlauch-Inkubatoren bestehen aus mehrschichtigen robusten Folien, die von oben über eine Ringleitung mit Luft und CO2 versorgt werden. Diese Schlauch-Inkubatoren sind V-förmig in einem Gewächshaus angebracht. Ein Vorteil besteht darin, dass eine deutlich vergrößerte Oberfläche besteht, mehr Licht fällt ein und benötigt nur ein Zehntel der Energie im Vergleich zu Anlagen, in denen die Algenlösung ständig durch die Rohre gepumpt werden müssen. Auch die Investitionskosten sind niedriger, da die Schlauch-Inkubatoren aus preiswerter Kunststofffolie statt Glas bestehen. Um sich auf dem Markt durchzusetzen, ist es sehr wichtig, Algen vor allem kostengünstig zu produzieren.

Durch die Regulierung von Licht-, Wärme- und Wasserzufuhr werden optimale Lebensbedingungen für Mikroalgen geschaffen. Die Algen wachsen schnell und bauen viel Biomasse auf. Vorteilhaft ist zudem, dass der Treibhauseffekt zwar nicht komplett behoben, aber durch die CO2- Bindung um einiges verzögert wird. Die einzelnen Bestandteile der Reinzuchtalgen finden dann ihre Verwendung als regenerative Energie und Nährstofflieferant.

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V.i.S.d.P.:

Wolfgang Seliger
Geschäftsführer / Managing Director

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